Bahn, öffentlicher Nahverkehr, Flughäfen: Eine Streikwelle überzieht gerade die Republik.
Wer in den Osterferien eine Bahn- oder Flugreise gebucht hat, muss die laufenden Tarifverhandlungen immer im Blick haben. Mit besonderer Härte führt Claus Weselsky, der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, den Arbeitskampf. Er hat für die kommenden Wochen viele kleine Streiks angedroht, mit kurzem Vorlauf. Leidtragende sind Pendler und Reisende. Und die Streiks beeinträchtigen längst auch die Wirtschaft. Ein eintägiger bundesweiter Bahnstreik kann nach Berechnungen des Instituts der Wirtschaft in Köln bis zu 100 Millionen Euro an Wirtschaftsleistung kosten. Die GDL kämpft um höhere Gehälter und weniger Arbeitszeit. Knackpunkt ist die Forderung, dass Schichtarbeiter für das gleiche Geld 35 statt 38 Stunden in der Woche arbeiten sollen. Die Bahn ist der GDL zwar entgegengekommen. Die Fronten sind bislang verhärtet. Aber jetzt gibt es neue Verhandlungen im "kleinsten Kreis". Mit Ergebnissen wird kommende Woche gerechnet. Welche Lösung kann es geben? Was macht den Konflikt bei der Bahn so schwierig? Muss die Politik das Streikrecht der Gewerkschaften beschränken? Zudem zeigen die bundesweiten Streiks: Die Kräfteverhältnisse am Arbeitsmarkt verändern sich angesichts des Fachkräftemangels zugunsten der Arbeitnehmer. Müssen wir in Zukunft mit härteren Tarifauseinandersetzungen rechnen? Wird Deutschland ein Streikland?
Stand: 14.03.2024, 16:38 Uhr