In Dubai tagt seit Donnerstag die Weltklimakonferenz mit rund 80.000 Teilnehmern aus fast 200 Staaten. Ausgerechnet in einem Wüstenstaat, der vom Erdöl lebt, ringen Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten um die Umsetzung des Klimaabkommens von Paris (2015). Die große Frage lautet: Wie lässt sich die Erderwärmung noch begrenzen? Das in Paris festgelegte 1,5-Grad-Ziel ist in weite Ferne gerückt. Eisschilde und Gletscher schmelzen. Es drohen noch mehr Hitzewellen, Dürren und Hochwasser. 2023 wird nach Einschätzung von UN-Klimaexperten wohl das wärmste Jahr seit der Industrialisierung. Die Maßnahmen vieler Staaten reichen längst nicht aus. Auch die Bundesregierung verfehlt - Stand jetzt - die selbst gesteckten Klima-Ziele. Auf der Konferenz macht sie sich stark für einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. „Jetzt geht es darum, Tempo zu machen. Die COP28 ist die wichtigste Weltklimakonferenz seit dem Übereinkommen von Paris. Wir ziehen erstmals Bilanz, wo wir als Weltgemeinschaft stehen", betonte Außenministerin Annalena Baerbock. Immerhin: Die USA und China wollen die Erneuerbaren Energien deutlich ausbauen. Und Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate haben gleich zum Konferenzauftakt jeweils 100 Millionen US-Dollar für den Ausgleich von Klimaschäden in besonders verwundbaren Staaten versprochen. Auch Großbritannien, die USA und Japan machten Zusagen. Welche Ergebnisse sind in Dubai zu erwarten? Welche Rolle hat die Bundesregierung, deren Klimapolitik hierzulande angesichts des derzeitigen Haushalts-Chaos zusätzlich unter Druck steht? Wie groß ist der Einfluss der Öl- und Erdgaslobby auf die Klimakonferenz? Kann der Kampf gegen den Klimawandel überhaupt noch gewonnen werden?
Stand: 01.12.2023, 12:34 Uhr