Georg Restle: „MONITOR wäre nicht vorstellbar ohne den Mann, der dieser Sendung 18 Jahre lang sein Gesicht gegeben hat. Klaus Bednarz ist vor zwei Wochen gestorben. Ein großartiger Journalist, eine starke Stimme, die uns fehlen wird. Deshalb soll er heute das letzte Wort haben.“
Klaus Bednarz: „Natürlich ist man als Journalist, wenn man seinen Beruf ernsthaft und ehrlich machen will, Anwalt derer primär, die sich sonst nicht artikulieren können. Denn die Mächtigen in dieser Gesellschaft, die haben schon ihre eigenen Apparate, um sich öffentlich darzustellen und zu artikulieren. Aber große Teile unserer Bevölkerung – der Menschen bei uns – haben diese Möglichkeit nicht, und da verstehen wir uns schon als Anwalt derer, die sich sonst im Konzert der öffentlichen Stimmen kaum oder nur sehr schwer Gehör verschaffen können.“
Klaus Bednarz: „Also wenn wir nicht umstritten wären, wären wir langweilig! Und ich finde Sendungen, die langweilig sind, sind Beleidigung für den Zuschauer! Und die, die uns Richtungs- und Meinungsmache vorwerfen, sind meistens diejenigen, die glauben, dass ihre eigene Meinung zu kurz kommt.“
Klaus Bednarz: „Die Menschen wollen nicht nur oberflächliche, seichte Unterhaltung. Sie wollen anspruchsvolle Programme. Ich muss sie nur richtig platzieren und muss sie in einer Form den Zuschauern nahebringen, die sie auch akzeptieren. Aber der Zuschauer ist längst nicht so dumm, wie es viele Verantwortlichen in diesem System vielleicht glauben.“
Kommentare zum Thema
Einer der letzten großen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, ich bin mit ihm aufgewachsen. Warum es solche Ausnahmetalente nicht mehr gibt oder warum sie nicht mehr zur Sprache kommen, ist wohl den gesellschaftspolitischen Abnutzungserscheinungen der letzten 20 Jahre zuzuschreiben. Ob es jemals wieder ein solch unbequemer Journalist in den Mainsream schafft, wage ich zu bezweifeln.
Auch ich bin groß geworden mit Klaus Bednarz, ja auch mein Leben wurde von ihm geprägt. Mein Beileid. "Und ich finde Sendungen, die langweilig sind, sind Beleidigung für den Zuschauer!" Ein Satz von ihm, der in dieser Zeit aktueller den je ist. So mancher Programmmacher sollte überlegen, wie er tagtäglich die Zuschauer beleidigt.
Liebe Monitor-Redaktion, Klaus Bednarz hat meine Jugendzeit und die Erwachsenenzeit sehr geprägt. Er hat mich dazu gebracht, auch mal den Mund aufzumachen, wenn etwas schief läuft in unserem Staat. Politiker müssen es sich gefallen lassen, dass Ihnen Fehler die Sie machen vorgehalten werden, tut man dies nicht, glauben Sie sie hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Ich bin froh das es solche Magazine wie Monitor gibt und Klaus Bednarz hat hier sehr große Verdienste erworben. Mein Mitgefühl gehört seiner Familie.