Der Beschluss des Erzbistums Köln, eine Untersuchung zum Umgang mit sexuellem Missbrauch nicht zu veröffentlichen, hat weitere Auswirkungen. Ein Sprecher des Beirats für Betroffene am Erzbistum Köln, Karl Haucke, ist von seinem Amt zurückgetreten und wird den Beirat verlassen.
Wie andere Beiratsmitglieder fühlt sich Haucke vom Erzbistum bei der Entscheidung, die fertige Untersuchung einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei nicht zu veröffentlichen, instrumentalisiert: „Ich schlafe kaum noch, ich hab‘ wieder Alpträume, ich musste meine Medikation ändern. Ich kann diesen Rücktritt nicht vermeiden in dem Augenblick, wo ich fühle, dass ich beschädigt werde”, so Haucke gegenüber MONITOR. Vergangene Woche war bereits der andere Beiratssprecher von dieser Funktion zurückgetreten. Er wird jedoch dem Beirat weiter angehören.
Ende Oktober hatten der Kölner Erzbischof Woelki und Generalvikar Hofmann den Beirat kurzfristig zu einer außerordentlichen Sitzung gebeten und über angebliche formale Mängel der Münchner Untersuchung berichtet. Es entspreche „in der ganzen Methodik, im Aufbau und der grundsätzlichen Herangehensweise“ nicht den Mindestanforderungen an ein juristisches Gutachten, heißt es. Auf Nachfrage von MONITOR räumt das Bistum ein, den Inhalt des Treffens und auch die Anwesenheit von zwei Rechtsprofessoren den Betroffenen vorab nicht mitgeteilt zu haben.
Trotzdem gaben die Betroffenen auf Bitte des Bistums noch am gleichen Tag ihr Votum gegen die Untersuchung aus München ab. Stattdessen sollte eine neue Untersuchung in Auftrag gegeben werden. Der Beschluss wurde als “gemeinsame Erklärung” von Erzbistum und Betroffenenbeirat veröffentlicht. Erst später wurde bekannt, dass das Bistum zum Zeitpunkt der Sitzung die neue Untersuchung bereits beauftragt hatte. Mehrere Mitglieder des Betroffenenbeirats kritisieren, dass für die längst gefallene Entscheidung nur das „Gütesiegel“ des Betroffenenbeirats eingeholt werden sollte. Sie fordern inzwischen, die Untersuchung der Münchner Kanzlei zu veröffentlichen.
Experten sprechen von einer Instrumentalisierung und einem erneuten Missbrauch der Opfer. Thomas Schüller, Kirchenrechts-Professor aus Münster, spricht von einer „gezielten Desinformation der Öffentlichkeit” bei der die Opfer sexueller Gewalt „zum zweiten Mal instrumentalisiert werden, um kirchenpolitisch Schaden vom Erzbistum Köln abzuwenden”. Das Erzbistum weist die Vorwürfe zurück und verweist darauf, dass man ein neues Gutachten in Auftrag gegeben habe, das im März kommenden Jahres veröffentlicht werden soll. Man halte an dem Ziel fest, „dass Verantwortliche eines etwaigen Fehlverhaltens benannt werden können”.
Kommentare zum Thema
Warum soll der jetzige Kardinal die Sch...... ausbaden? Er versucht alles zur Klärung, hoffentlich sieht es der Papst auch so! Vielleicht hätte der Kardinal in Berlin einen besseren Bischofsstuhl gehabt. Bitte lasst den Kardinal in Ruhe . Er so wir werden dafür Beten das diese Angelegenheit geklärt wird im Sinne aller Betroffenen, Ist das so ok?
Ich verfolge mit Beklemmung und Bestürzung die Schachzüge mit dem Ziel, nochmals eine Aufklärung mit Nennung von Verantwortlichen zu verzögern und zu verhindern. Ich gehöre mit knapp 89 Jahren zu der Gruppe der Katholiken, die tiefste moralisierende Eingriffe in ihre Ehe durch die Vertreter der amtskirche erlitten haben und die deshalb mit umso mehr Befremden erleben was zeitgleich an missbrauch geschah.
Woelki schwadroniert im Adventshirtenbrief 2012 .Wo Glauben Räume gewinnt und vom ;Kind in der Krippe; aber ihn kümmern die vom Klerus misbrauchten Kinder / armen Geschöpfe nicht. Er beschützt die Verbrecher und lässt die Misbrauchten verhungern;. Dieser Mann, der sich Vertreter Gottes nennt, sollte zum Teufel gejagt werden, hier kann er dann evtl. Vorsitzender werden. Es muss doch möglich sein so einen Menschen aus dem religiösen kirchlichen Kreis loszuwerden! Ich bitte die Leute welche noch weiter zu dem Herrn stehen, mit sich in Klausur zu gehen, um sich letztendlich nicht mitstrafbar zu machen. Die schmierige/dreckige Angelegenheit köchelt nun schon seit sehr langer Zeit. Aber nun ist Zeit die Sache am Schopf zu fassen!