Pressemeldung vom 20.11.2014

MONITOR-Pressemeldung: Gravierende Unterschiede bei Vergütungen kommunaler Spitzenmanager - Systematische Untersuchung zeigt Unterschiede von bis zu 300%

Bei der Vergütung der Manager von kommunalen Unternehmen gibt es in Deutschland gravierende Unterschiede von bis zu 300 Prozent – bei ähnlicher Unternehmensgröße. Das geht aus bundesweiten Recherchen des ARD-Magazins MONITOR hervor, bei denen Vergütungsdaten aus Deutschlands größten Städten systematisch verglichen wurden. Bei den Daten handelt es sich zum Teil um veröffentlichte Daten aus den Geschäftsberichten. Zum Teil handelt es sich um bisher unveröffentlichtes Datenmaterial.

In weiten Teilen Deutschlands bleibt die Veröffentlichung der kommunalen Managergehälter den Kommunen selbst überlassen. | Bildquelle: WDR/imago

So verdient z.B. der Geschäftsführer der Kölnbäder GmbH rund 230.000 Euro jährlich während der Jahresverdienst der Chefin der ähnlich großen Bäderbetriebe in Stuttgart mit ca. 85.000 Euro nur ein Drittel beträgt. Die Geschäftsführer der Stadtwerke im strukturschwachen Duisburg bezogen 2013 mit insgesamt über 500.000 Euro ein Drittel mehr als die Geschäftsführer der doppelt so großen Stadtwerke in München (ca. 385.000). Und ein Vorstandsmitglied der mittelgroßen Sparkasse Leverkusen bezog 2013 mit durchschnittlich 380.000 Euro ein Drittel mehr Vergütung als sein Pendant bei der doppelt so großen Sparkasse Saarbrücken.

Der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen, Heinz Wirz, reagierte mit deutlicher Kritik auf die Ergebnisse der MONITOR-Untersuchung:  "So eklatante Unterschiede erscheinen unter keinem Gesichtspunkt gerechtfertigt und lassen sich rational nicht erklären, wenn die Betriebe und die Aufgabenstellung vergleichbar sind."

Die Ergebnisse der Untersuchung spiegeln sich auch in einer Gehaltsstudie der Unternehmensberatung Kienbaum zu kommunalen Unternehmen wider. Die Unternehmensberatung hat dafür die Daten aus über 1000 kommunalen Gesellschaften ausgewertet und kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie die Monitor-Untersuchung.

MONITOR hatte Beteiligungsberichte aus 50 deutschen Städten ausgewertet und die Kommunen aufgefordert, die Gehälter ihrer Spitzenmanager zu nennen. In rund der Hälfte der angefragten Kommunen werden die entsprechenden Angaben allerdings verweigert, andere stellen die Angaben nur als Summe für den Gesamtvorstand zur Verfügung. Der Grund: Nur in vier Bundesländern gibt es eine grundsätzliche Verpflichtung, die entsprechenden Angaben öffentlich zu machen. In weiten Teilen Deutschlands bleibt die Veröffentlichung der kommunalen Managergehälter den Kommunen dagegen selbst überlassen. Zahlreiche Organisationen wie der Bund der Steuerzahler oder Transparency International fordern seit Jahren eine Pflicht zur Veröffentlichung solcher Angaben.

Kommentare zum Thema

  • Venceremos 26.11.2014, 15:32 Uhr

    @Toskana48 ...was für ein vor Arroganz strotzender Beitrag...Wird Zeit, dass ein Transparenzgesetz auch Ihr Leben berührt und Sie vielleicht dann tatsächlich einem Nicht-Schlips-Träger Auskunft über Ihr zusammengerafftes Vermögen geben müssen - ...und vor allem, dass Sie mal lernen, den Wert und die Ausdruckskraft von Menschen nicht nach dem aussehen zu beurteilen...Sie haben wahrscheinlich vor lauter Dress-Code-Aufregung gar nicht gehört, was er eigentlich gesagt hat...Als wenn sich auch nur ein Nanogramm in einem Menschen verändert, wenn er sich einen Anzug anzieht - leider geben die meisten damit bloss Ihre Identität an der Garderobe ab...und wie stolz ich darauf bin, dass meine Eltern mich dazu erzogen haben, keinen Menschen herabzusetzen oder auszunutzen - aber auch, sich nicht unterzuordnen...denn jeder ist gleich, nur ein paar Schwachmaten halten sich für gleicher, aber die halten ja auch RTL-News für 'ne Nachrichtensendung...

  • Toskana48 21.11.2014, 20:56 Uhr

    Mal wieder typisch für einen linken Fernsehsender bzw. dessen Magazin. Deren Mikrofonträger ist ja noch nicht mal so erzogen und ungebildet, dass er nicht weiß, welchen Dress-Code bei z.B. Sparkassen-Veranstaltungen wie der gezeigten man einhalten sollte. Diesem Schreibtischtäter hätte ich auch kein Interview gegönnt. Dann die unqualifizierten Vergleiche mit unterschiedlichen Branchen; einfach mal so Äpfel mit Birnen verglichen. Und mein Fazit über diese neidgeschwängerte Reportage über Inhalt und Aussagekraft: mangelhaft In diesem Zusammenhang wäre interessant gewesen, wieviel die Intendanten der einzelnen Fernseh- und Radiosender, hier natürlich des WDR, und deren leitende Redakteure verdienen. Diese werden von den bundesdeutschen Gebührenzahler bezahlt!

  • Manager 21.11.2014, 17:29 Uhr

    Aus der Sicht eines Managers ? ! ? ! Ich, als Manager bin jeden Cent meines überhöhten Gehaltes wert !! Von uns gibt es Wenige und von den Anderen viele !! Ahnung brauche ich keine haben , dafür gibt es meine Führungskräfte. Diese werden auch sehr gut bezahlt. Dafür verlange ich natürlich die absolute Loyalität zu mir. Wer diese nicht aufbringt der fliegt. Loyalität ist ein Zauberwort welches auch vor dem Arbeitsgericht seine Wirkung nicht verfehlt. Erst wollte ich in die Politik gehen ,habe mich dann aber für die Wirtschaft entschieden da dort mehr verdient wird. Wichtig ist ,das man sich rhetorisch gut verkaufen kann, sowie das Parteibuch. Wir aus Politik und Wirtschaft arbeiten gut zusammen und stützen uns gegenseitig.