Pressemeldung vom 03.12.2015

Deutlich erhöhte CO2-Werte bei Opel-Eigenmessungen

Der Automobilkonzern Opel hat in einer eigenen Prüfung deutlich überhöhte CO2-Werte festgestellt. Das berichtet das ARD-Magazin MONITOR (heute, 22.15 Uhr, Das Erste). Das Protokoll von insgesamt drei Messungen, die der Autohersteller Ende Oktober im eigenen Prüflabor in Rüsselsheim durchgeführt hat, liegt der MONITOR-Redaktion vor. Danach lagen Verbrauch und CO2-Emissionen bei einem Opel Zafira Diesel im Durchschnitt um 15 Prozent über den offiziellen Angaben des Herstellers.

Opelwerk | Bildquelle: dapd/Frank Augstein/

Messungen von MONITOR in einer Abgasuntersuchungsstelle in der Schweiz haben beim gleichen Fahrzeugtyp mit einem 1,6-Liter Euro 6 Dieselmotor Überschreitungen der CO2-Emissionen von rund 20 Prozent ergeben. Der getestete Motortyp wird auch in anderen Fahrzeugen der Opel-Mutter General Motors verbaut.

Sollten sich die Messungen bestätigen, drohen dem Konzern erhebliche finanzielle, aber auch strafrechtliche Konsequenzen. Nach geltender Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs haben Verbraucher ab einer Überschreitung von 10 Prozent Anspruch auf eine Minderung des Kaufpreises. Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, forderte das Kraftfahrbundesamt (KBA) auf, dem Fall nachzugehen und neben den aktuellen Tests des KBA zu Stickoxiden auch die CO2-Emissionen der Hersteller zu untersuchen. "Wenn ein Fahrzeug im Prüfzyklus mehr klimaschädliches CO2 ausstößt als bei der Zulassung angegeben, drohen Steuernachzahlungen für die Fahrzeughalter und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sowie Schadensersatzansprüche der Halter gegen den Hersteller", so Resch. Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen falscher Angaben bei den CO2-Emissionen gegen Volkswagen.

Opel hatte die Messungen im Oktober durchgeführt, um nachzuweisen, dass das entsprechende Fahrzeug die angegebenen Stickoxidwerte einhält. Opel erklärte auf Nachfrage, bei den Tests sei es um den Nachweis gegangen, dass der Zafira sich auf einem Zwei-Rollen-Prüfstand genauso verhalte wie auf einem Vier-Rollen-Prüfstand. Die bei der Zulassung angegebenen CO2-Werte seien korrekt. Die Eigentests waren jedoch nach Angabe von Opel nach den gesetzlichen Vorschriften durchgeführt worden. Eine Erklärung für die selbst gemessenen erhöhten CO2-Werte gab der Hersteller auf Nachfrage der ARD nicht ab.

Kommentare zum Thema

  • Hinterfragen statt Sagen 13.05.2016, 15:41 Uhr

    Wenn ich in dem Bericht der DUH den Wortlaut: "Trotz zurückhaltender Fahrweise" lese denke ich an den letzten Test wo die SRC-Anlage als Fehlerquelle abgeklemmt!!!, die Klimaanlage und Heckscheibenheizung sowie Sitzheizung angeschaltet wurde etc.!!!! Egal bei welchen Hersteller wir schauen, sofern keine Abschalteinrichtungen / Manipulation ( Prüfstand-Fahrbetrieb ) vorhanden sind und der gesetzliche Spielraum ( Temperaturfenster ) ausgereizt wird bewegen sich doch erstmal alle Hersteller in der Norm. Aber Fakt ist: Alle Verbraucher an, fahren wie ein Skandaleröffner, alle Ampeln berücksichtigt und und und. Transparenz sieht anders aus liebe DUH! Achso, wenn ich meinen Kühlschrank mit A+++ alle 5 Minuten öffne, hilft mir dann die DUH den auf C degradierten Kühlschrank zu reklamieren? ( Ironie aus)

  • Nils 19.01.2016, 17:08 Uhr

    " Die Arbeitsplätze " Leute es geht alleine in Deutschland um Tausende Arbeitsplätze!! Ob bei Opel / VW oder jemanden anders. Man hat dort in den USA einen Hype losgetreten, um einen Sachverhalt der vor 1 Jahr niemanden Interessiert hat. Oder hat von euch in den letzten Jahren einer im Autohaus gefragt " Wieviele Schadstoffe stösst dieses Modell den aus?" Nein ....Es sollte sportlich sein / Zuverlässig / Optisch ansprechend / Die Haptik muss gut sein usw... Wenn es soviel Menschen vorher interessiert hätte , hätten wie die Ziele in Bezug auf Elektromobilität erfüllt mit 1.000.000 Elektroautos in Deutschland. In Amerika ist das Klagerecht ein Lukrativer Markt, dieser wird nun nach Disney Vorbild vermarktet im Fall VW. Ein Betroffener VW Fahrer!!

  • Puma 08.12.2015, 18:50 Uhr

    Was man hier an Kommentaren lesen kann, ist einfach niederschmetternd und voll von Vorurteilen. Keiner kann oder will es auch gar nicht erklären oder wahrhaben, warum d r e i renommierte, von einander u n a b h ä n g i g e Institutionen (FH Prag, FH Bern, BBC ) zu nahezu gleichen Ergebnissen kommen. Von Betrügern (DUH)über Glaube, Willfährigkeit, Bestechung bis vorsätzliche Falschberichterstattung ist da die Rede. Allesamt wahrscheinlich noch ferngelenkt durch die CIA oder den NSA. Gehts noch? Ihr redet euch die Welt schön und schaltet den Verstand aus.