Folge 741

Der Rächer der Enterbten

Lebensversicherung

Als Valerie an diesem Morgen den Küchentisch aufräumt, findet sie Unterlagen von einer Versicherung. Neugierig fragt sie Andy, was das zu bedeuten hat. Gut gelaunt klären Andy und Gabi sie darüber auf, dass sie ein Agreement getroffen haben, wie sie mit dem Geld auf Max' Konto verfahren wollen: eine Hälfte legen sie in einer Lebensversicherung an, die andere Hälfte bekommt das Kinderheim. Auch in Sachen Harry haben sie sich geeinigt: Er darf solange bleiben, bis er wieder gesund ist.

Iffi und Heiko wollen abends auf eine Party gehen. Als Heiko Zeitungen mit Wohnungsanzeigen im "Drahtesel" vorbei bringt, hat Iffi eine besondere Partyüberraschung parat: Sie hat Dope gekauft. Mäßig begeistert erinnert Heiko seine Geliebte daran, dass sie für so etwas gar kein Geld haben und im Übrigen auch nicht rauchen. Doch Iffi hat schon längst eine Lösung: Heiko soll das Rauschgift in Keksteig einbacken.

Gesagt, getan. Während Harry von der Couch aus süffisante Bemerkungen über ihm wohlbekannte Düfte ablässt, müht sich Heiko mit dem Teig ab. Da kommt Rosi vorbei. Sie kann Heikos unbeholfene Backversuche nicht mit ansehen und übernimmt ungefragt das Teigkneten. Nur über das schwarze Gewürz wundert sie sich ein bisschen.

Später wird Heiko ins Theater gerufen und muss seine Kekse unbewacht lassen. Rosi und Frau Birkhahn kommen gerade noch rechtzeitig, um die Leckereien vor dem Verbrennen zu retten. Natürlich können sie dem verführerischen Duft nicht widerstehen und kosten von dem Gebäck.

Bald wird den beiden Damen ganz wundersam zumute: Farben und Stoffe üben auf sie eine ganz besondere Wirkung aus. Ihre Begeisterungsschreie wecken Harry, der auf dem Sofa in der Küche schläft. Weil er nur spärlich bekleidet ist, greift er zu dem nächstbesten Rettungsanker: einem Priestergewand. Bei seinem Anblick glauben Rosi und ihre Freundin, der Heiland sei auferstanden. Als Andy nach Hause kommt, bietet sich ihm ein äußerst beunruhigender Anblick: Rosi und Frau Birkhahn knien neben Harry in seinem kirchlichen Gewand und küssen ihm die Hände. Iffi und Heiko verdrücken sich so schnell wie möglich vom Schauplatz.

"Goethe" ist in der Stadt

Freudestrahlend erzählt Onkel Franz, dass sich Erich in Helgas Abwesenheit gemeldet habe. "Goethe", wie Onkel Franz ihn nennt, sei in der Stadt und wolle unbedingt mit Helga sprechen. Schiller ist tatsächlich in der Stadt. Er hat nämlich einen Termin bei der Versicherung, für die er das "Claron Bridge"-Hotel in Irland führt. Und was er sich dort sagen lassen muss, jagt ihm einen Schrecken ein. Den Verantwortlichen ist aufgefallen, dass Schiller seine Raten nicht mehr zahlen kann und der Umsatz zu wünschen übrig lässt. Die Versicherung sieht nur noch einen Ausweg: den Verkauf des Hotels. Dann wäre Schiller auch seine Stellung los. Diese Schicksalswende behält er jedoch für sich, als er Helga besucht. Mit einem Strauß und blumigen Worten versucht er, Helga zum Einlenken zu bewegen. Doch die ist wenig begeistert und gibt ihm gequält zu verstehen, dass nichts auf der Welt sie dazu bringen könnte, die große Verletzung zu vergessen, die er ihr zugefügt hat.

Auch der Besuch bei Maja und Lea im Gefängnis gibt Helga zu denken. Maja soll nächste Woche entlassen werden. Zwar hat der Bewährungshelfer der jungen Frau einen Halbtagsjob als Kassiererin und eine Einzimmerwohnung besorgt. Doch diese Aussicht stimmt Maja nicht wirklich fröhlich. Ihr macht am meisten zu schaffen, dass "draußen" niemand auf sie wartet.

Eins hat Erichs Besuch bei Helga bewirkt: Sie erinnert sich an Zeiten zurück, als sie noch nicht einsam war. Da trifft sie eine Entscheidung. Obwohl schon spät am Abend, bittet Helga die Gefängnisleitung, Maja erneut besuchen zu dürfen. Es wird ihr gestattet und so kann sie der überraschten Maja gleich ihren Vorschlag unterbreiten: Die junge Frau und ihr Kind sollen zu ihr ziehen. Freudestrahlend stimmt Maja zu.

Das Versprechen

Walter Backhaus trifft letzte Vorbereitungen: Nächste Woche will er sein Versprechen an Tom einlösen und mit ihm Ballon fahren. Langsam geht das Geld zur Neige und die beiden müssen an allen Ecken und Enden sparen. Die Heizung bleibt kalt und zu Essen gibt es nur noch das Nötigste. Um Tom bei Laune zu halten, erzählt Backhaus von dem tapferen Helden Robin Hood, der selbst im Winter ohne mit der Wimper zu zucken auf dem Waldboden übernachtet hat. Während Backhaus zur Autovermietung fährt, weil er einen Wagen braucht, um den Ballon in der nächsten Woche zur Abflugstelle zu transportieren, holt Tom das Robin-Hood-Buch aus dem Regal. Er staunt nicht schlecht, als alte Zeitungsausschnitte herausfallen. Neugierig beschäftigt er sich mit der unerwarteten Lektüre und findet sogar Haftentlassungspapiere, die auf den Namen Walter Backhaus ausgestellt sind.

Als der Freund zurückkehrt, verlangt Tom Aufklärung. Backhaus erkennt, dass Ausflüchte nichts mehr nützen und erzählt dem staunenden Jungen die Wahrheit: Walter Backhaus hat vor Jahren das Haus seines Bruders angezündet. Der Bruder, dessen Frau und sein Neffe sind in dem Feuer umgekommen. Backhaus hatte das Haus aus Rache angezündet, weil der Vater das Geschäft dem Bruder vermacht hatte und Backhaus als Stiefsohn leer ausging.

Backhaus stand auf der Straße und fand keine Arbeit. Aus Kummer fing er auch noch an zu trinken. Als er sich in seiner Not nochmals an den Bruder wandte, lachte der ihn aus. Da beschloss Backhaus, dass auch der Bruder alles verlieren sollte. Unglücklicherweise wusste er nicht, dass sich die Familie aufgrund einer Erkrankung des Neffen im Haus befand. Nach der Tat wurde Backhaus wegen Brandstiftung mit Todesfolge zu zehn Jahren Haft verurteilt, von denen er acht Jahre abgesessen hat. In dem Gespräch kommt auch heraus, dass die angeblichen Fernreisen, von denen Backhaus immer erzählt, ein Traumgespinst sind. Um sich zu trösten, hat Backhaus die vorgeblichen Erinnerungsstücke selbst angefertigt.

Cliffhanger:

"Jetzt, wo du alles weißt, willst du immer noch mit mir fliegen?"

Cliffauflösung letzte Folge:

Andy und Gabi haben ihren Streit darüber, was mit dem Geld von Max' Konto geschehen soll, gütlich beigelegt. Die eine Hälfte wird in eine Lebensversicherung investiert, die andere geht an das Kinderheim.

Rosi Koch (Margret van Munster, links) und Frau Birkhahn (Hanna Burgwitz) sind Opfer der Hasch-Plätzchen geworden - und starten zu neuen Höhenflügen.

Rosi Koch (Margret van Munster, links) und Frau Birkhahn (Hanna Burgwitz) sind Opfer der Hasch-Plätzchen geworden - und starten zu neuen Höhenflügen.

Schluss mit den Heimlichkeiten: Backhaus (Heinz W. Krückeberg, rechts) erzählt Tom (Johannes Scheit) die Wahrheit über seine Vergangenheit.

Schluss mit den Heimlichkeiten: Backhaus (Heinz W. Krückeberg, rechts) erzählt Tom (Johannes Scheit) die Wahrheit über seine Vergangenheit.

Au backe: Iffi (Rebecca Siemoneit-Barum) und Heiko (Tilmar Kuhn) begutachten die Spezial-Zutat für das folgende Plätzchenbacken

Au backe: Iffi (Rebecca Siemoneit-Barum) und Heiko (Tilmar Kuhn) begutachten die Spezial-Zutat für das folgende Plätzchenbacken

Folge 741 "Der Rächer der Enterbten"

Buch: Joachim Friedmann
Regie: Holger Gimpel

SchauspielerInnen: Hanna Burgwitz, Bill Mockridge, Serena Fiorello, Heinz W. Krückeberg, Christine Stienemeier, Rebecca Siemoneit-Barum, Harry Rowohlt, Jo Bolling, Martin Rickelt, Margret van Munster, Marie-Luise Marjan, Annemarie Wendl, Andrea Spatzek, Tilmar Kuhn