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23.03 - 06.00 Uhr ARD Infonacht
Eine Gruppe von Menschen sitzt im chilenischen Nationalstadion. Vor ihnen steht eine Frau, die etwas erklärt.

Chiles Nationalstadion als Gefangenenlager

Nach dem Putsch 1973 in Chile hielt die Militärjunta Tausende Gefangene im Nationalstadion fest. Fünfzig Jahre später ist die Arena einer der wichtigsten Gedenkorte des Landes. Ronny Blaschke hat sich in Santiago de Chile durch das Stadion führen lassen.

Im September 1973, vor genau 50 Jahren, putschten rechte Militärs in Chile gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende. Die Junta internierte tausende Oppositionelle im Nationalstadion von Santiago. Viele von ihnen wurden gefoltert und ermordet.

Fußballer wie Carlos Caszely aber stellten sich mutig gegen die Diktatur. Die Fifa schaute über die Verbrechen hinweg, und so konnte sich das chilenische Nationalteam für die Weltmeisterschaft 1974 qualifizieren.

Einige Jahre später, nach der Rückkehr zur Demokratie, wurde das Nationalstadion unter Denkmalschutz gestellt. Inzwischen ist in den Katakomben ein Museum untergebracht. Und auch die Panamerikanischen Spiele, die in diesem Oktober in Santiago stattfinden, sollen im Zeichen des Gedenkens stehen.

Autor: Ronny Blaschke

Redaktion: Moritz Folk

Chiles Nationalstadion als Gefangenenlager

WDR 5 Neugier genügt - das Feature 11.09.2023 19:32 Min. Verfügbar bis 10.09.2024 WDR 5 Von Ronny Blaschke


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