Résistance in den Cevennen - der Held ist die Gemeinschaft

WDR Zeitzeichen 12.04.2024 14:45 Min. Verfügbar bis 13.04.2099 WDR 5

Im Widerstand verbunden: am 12.4.1944 wehren sich in den Cevennen 120 Franzosen und Deutsche gemeinsam und erfolgreich gegen 2.000 SS-Männer und Vichy-Polizisten.

Das entlegene und nur schwer erreichbare Gebiet der Cevennen bietet seit jeher einen besonderen Rückzugsort für Verfolgte. Während des 2. Weltkriegs zieht sich die Résistance hierhin vor ihren Feinden zurück - der Widerstand gegen die politische Unterdrückung durch das Vichy-Regime und die Nationalsozialisten formiert sich. Wie erfolgreich dieser ist, zeigt der gescheiterte Großangriff der SS auf die Cevennen am 12. April 1944. *** Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin: Annelie Buntenbach (Historikerin, früher DGB) ***Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas Pfaff, Redaktion: Christoph Tiegel/David Rother


Die südfranzösischen Cevennen sind ein besonderer Ort des 2. Weltkriegs. Denn hier kämpfen Deutsche auf beiden Seiten: Als Besatzungstruppen und gegen die Besatzer.

Es ist der 12. April 1944, als rund 2.000 gut bewaffnete Männer von SS und Vichy-Polizei auf der Bergkette versuchen, die Résistance zu stellen. Ziel ist das Ausbildungslager "Picharlerie". In dem abgelegenen Gehöft haben sich 120 weit schlechter ausgestattete Maquisarden - wie sich die zivilen Widerstandskämpfer nennen - verschanzt.

Sie nutzen ihre Ortskenntnis, um die Besatzer und ihre französischen Hilfstruppen in eine Falle zu locken. Deren schweres Gerät ist im unwegsamen Gelände keine Hilfe; die Angreifer erleiden hohe Verluste. Fast alle Widerstandskämpfer können dagegen in der Nacht durch die feindlichen Reihen entkommen; sie haben nur drei Tote zu beklagen.

Sechs Wochen später sind die Nazi-Truppen bei der "Bandenbekämpfung" erfolgreicher: Es gelingt ihnen bei La Parade fast 70 Maquisarden einzukreisen - und später brutal zu ermorden.

In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff:
  • Was die Cevennen so besonders macht,
  • wie die protestantischen Kirchengemeinden den Juden in den Cevennen zur Seite stehen,
  • was es mit dem Satz "Hier in den Cevennen gab es keine Helden - der Held war die Gemeinschaft" auf sich hat,
  • warum der zivile Rettungswiderstand nach dem Krieg schnell in Vergessenheit gerät.

Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
  • Annelie Buntenbach (Historikerin, früher DGB)
  • Patrick Cabanel (Historiker; Experte Widerstand in den Cevennen)

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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Pfaff
Redaktion: Christoph Tiegel/David Rother

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