Touristen auf den Befestigungsanlagen bei Galle

Orte an der Westküste - Galle, Ambalangoda, Hikkaduwa,

Stand: 04.11.2018, 20:15 Uhr

Galle war auf Grund seiner Lage im Südwesten der Insel schon vor zweitausend Jahren eine bedeutende Stadt.

Schon sehr früh steuerten Handelsflotten aus den arabischen Ländern und Dschunken aus China den natürlichen Hafen der Stadt an. 1505 übernahmen die Portugiesen die Stadt und begannen damit, eine Befestigungsanlage zu bauen. Es folgten die Holländer, die Galle nach Batavia zum zweitwichtigsten Hafen der Vereinigten Ostindischen Handelsgesellschaft machten. 1796 ging die Stadt per Vertrag in britischen Besitz über. Die Touristen zieht es vor allem in das Dutch Fort, 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Hinzu kommen 400 gut erhaltene koloniale Gebäude.
Die große, schneeweiße Moschee war einst eine Kirche, die umgebaut wurde. Zu allen Zeiten sieht man junge Muslime, die dort unterrichtet werden. Ganz in der Nähe befindet sich die Dutch Reformed Church, die große Kirche aus dem Jahre 1755. Das ehemalige New Oriental Hotel wurde zu einem modernen Hotel umgebaut und hat leider etwas von seinem Charme verloren. Aber immer noch kann man auf der Terrasse nach alter britischer Tradition Tee mit Scones genießen.

Am späten Nachmittag, wenn die untergehende Sonne alles in ein warmes Rot verwandelt, flanieren zahlreiche Menschen auf den zum Meer hin gelegenen Mauern. In der Nähe des Leuchtturms bieten Straßenhändler ihre Waren an, Schlangenbeschwörer versetzen mit ihrer Flöte gefährliche Schlangen wie die Königskobra in Trance. Aber Vorsicht: Wer die Szene fotografieren möchte, wird zur Kasse gebeten. Und schnell wird einem Touristen auch mal eine Python um den Hals gelegt, dafür berechnen die Männer mal eben 2.000 bis 3.000 Rupien, also bis zu 20 Euro.
Galle ist auch bekannt für seine Juweliergeschäfte, denn zahlreiche Edel- und Halbedelsteine werden ganz in der Nähe abgebaut. Aber hier sollte man genau überlegen, wo und was man einkauft, und vor allem keinem Schlepper folgen.

Tamina Kallert hat eine große Schlange um den Hals und auf den Armen

Tamina ist sich nicht ganz sicher, ob die Schlange nicht doch zubeißt.

Hikkaduwa

Hikkaduwa war, ähnlich wie Mirissa, einst ein Paradies für Hippies und Rucksackreisende. Doch auch hier eroberten nach und nach die Pauschaltouristen den Ort. Hikkaduwa zieht sich über eine Länge von drei Kilometern entlang der Uferstraße, an der sich ein Hotel an das andere reiht, unterbrochen von Restaurants und Souvenirgeschäften. Aber wenn man abends am Strand entlangschlendert, dann verspürt man noch etwas von dem Gefühl, das den Ort so beliebt werden ließ. Nach wie vor bevölkert ein buntes Gemisch aus Touristen und Low-Budget-Reisenden den Ort. Lohnend ist auch ein Ausflug in das Hinterland, das noch sehr ursprünglich ist.

Gebäudeansicht, unten ein Bekleidungsladen und ein Restauranteingang, oben Balkone mit Tischen und Stühlen

Ein Restaurant und Souvenirladen an der Uferstraße in Hikkaduwa

Nur wenige Kilometer weiter nördlich hat im Jahre 2004 der Tsunami die Insel besonders hart getroffen. In Peraliya wurde ein vollbesetzter Zug von der zweiten Welle ins Land geschleudert. Von den über 1.500 Passagieren überlebten nur 43. Ein Denkmal erinnert an die Katastrophe. Kamani de Silva, die die Katastrophe überlebte, betreut ein Fotomuseum, das in ihrem ehemaligen Wohnhaus untergebracht ist.

Kleines Fahrzeug vor dem kleinen Museum

In ihrem ehemaligen Wohnhaus hat Kamani de Silva ein Fotomuseum zur Erinnerung an die Tsunami-Katastrophe eingerichtet.

Masken in Ambalangoda

Bekannt ist die Region um Ambalangoda für die Herstellung von Masken. Die alteingesessene Familie Ariyapala hat neben ihrer Werkstatt ein kleines Museum eingerichtet, in dem man etwas über die Bedeutung der einzelnen Masken erfahren kann. Täglich fahren Touristenbusse den Ort an und die Gäste decken sich in dem dazu gehörenden Verkaufsraum mit Souvenirs ein. Die Masken und Figuren werden hier allerdings zu überhöhten Preisen angeboten.

Drei dunkelhäutige Männer arbeiten mit Stechbeiteln an Holzmasken

Die Maskenwerkstatt der Familie Ariyapala

Lagune von Balapitiya

Die weite Lagune von Balapitiya steht unter Naturschutz. Zahlreiche Inseln und Mangroven prägen die Landschaft; auf einigen leben Menschen, die sich ihren Lebensunterhalt mit der Produktion von Zimt verdienen. Auf einer der Inseln befindet sich ein interessanter Tempel. Dort, wo der Madu Ganga unter der Küstenstraße hindurchfließt, werden Bootstouren angeboten. Bei den Ausflügen wird auch eine Insel angesteuert, auf der man etwas über die Zimtproduktion erfährt. Man kann die unterschiedlichsten Vögel beobachten, auch Warane und Affen sind zu sehen, manchmal entdeckt man sogar ein Krokodil zwischen den Wurzeln der Mangroven. Leider fahren manche Boote mit ihren lärmenden Außenbordern so schnell, dass die Schönheit der Natur nur schwer zur Geltung kommt.

Ein Mann hockt im Sand und bearbeitet einen Stock

Zimtproduktion nach alter Tradition

Weitere Informationen im Internet