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Menschen hängen kopfüber in einer Achterbahn

Weltrekord! Hinter den Kulissen: Das Phantasialand

Stand: 01.07.2020, 15:47 Uhr

Das Phantasialand ist einer der ältesten Freizeitparks in Europa und hält neun Weltrekorde für seine Fahrgeschäfte. Es betreibt die bestbesuchte Dinner Show Deutschlands und hat den größten chinesischen Gebäudekomplex außerhalb Asiens und nun auch in Corona Zeiten wieder geöffnet. Als Märchenpark vor über 50 Jahren gestartet, muss sich der Park immer wieder neu erfinden, um im harten Konkurrenzkampf der Freizeitparks ganz vorne zu bleiben.

Blick aus der Luft eine Bahn im Wasser

Hier hat alles angefangen: Der einstige Märchenpark steht in der Senke eines ehemaligen Braunkohleabbaus.

Tarons Reich ist finster: Schwarzes Gras, schroffe Felsen, grau-braune Bäume. So stellt man sich das Mittelalter bei den Wikingern vor. Plötzlich bebt der Boden unter den Füßen. Katapultstart für Taron, den "längsten und schnellsten Multi-Launch-Coaster" der Welt. Vier Wagen fegen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 117 Kilometer die Stunde durch ein Labyrinth aus Stahl und nachgebauten Felsen. 116 Kreuzungen auf 1320 Metern – auch das ist Weltrekord.

Achterbahn und Themenwelten

Die Achterbahn Taron steht inmitten der Themenwelt Klugheim. Eine Art Dorf, das seine eigene Geschichte erzählt: Ein wenig Mittelalter, ein wenig Mythologie, alles - vom Jackenknopf bis zum Ledergürtel der Mitarbeiter - wurde für diese Illusion entwickelt. Ausgerechnet die größte Technikherausforderung steht inmitten von traditionellem Handwerk und Leben. Vier Jahre haben Entwicklung und Bau gedauert, um eine Attraktion zu kreieren, über die sogar in der Los Angeles Times mit Staunen berichtet wurde.

Herausforderung für die Macher

Gestartet ist das Phantasialand 1967 als Märchenpark mit ein paar kleinen Fahrgeschäften. Bis heute gehört es einer Familie und muss sich gegen die von Großkonzernen geführte Konkurrenz wie den Moviepark in Bottrop oder das Disneyland in Paris behaupten.

Kinderkarussell mit Wasserfontänen

Lässt Kinderaugen auch heute noch staunen: das Kettenkarussel.

Eine weitere Herausforderung: Das Phantasialand steht in der Senke eines ehemaligen Braunkohleabbaus und grenzt an ein Naturschutzgebiet. Deshalb kann sich der Park auch nicht wie andere ausdehnen. Für jede neue Attraktion müssen eine oder auch mehrere alte weichen. Es ist ein ewiges Hase- und Igel-Spiel: Was gestern noch die Kinderaugen zum Staunen gebracht und sich tief in die Erinnerungen eingegraben hat, kann beim nächsten Besuch schon wieder verschwunden sein. Für die Macher und Macherinnen bedeutet das: Was immer sie abreißen – das Neue muss spektakulärer sein.

Wildwasserbahn und Black Mamba

Der Zuschauer stürzt sich mit der Wildwasserbahn Chiapas in die steilste Wasserabfahrt der Welt und wirbelt mit dem europaweit einmaligen "Suspended Top Spin" Talocan durch einen aztekischen Tempel. Wunderwelten - sichtbar und unsichtbar – wie der Dschungel der Looping-Achterbahn Black Mamba.

Ein Achterbahnwaggon mit Fahrgästen fährt durch Wasser

Die steilste Wasserabfahrt der Welt: die Wildwasserbahn Chiapas.

Die Protagonisten des Films nehmen uns mit hinter die Kulissen dieser Phantasien: 50.000 schwarze Schlangenkräuter hat Botanik-Chef Michael Jost für das letzte Großprojekt gekauft. Mehr gab es nicht in Nordrhein-Westfalen. Allein für die Welt von Klugheim hat Ausstatterin Annette Pieck 273 Laternen im Münsterland handfertigen lassen. Oft sind es auch die Erfahrungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zur Entwicklung des Parks beitragen. Projektleiter Sebastian Jonas ist jede relevante Achterbahn der Welt gefahren, nur um für den Park die beste aller Bahnen bauen zu lassen.

Spektakuläre Perspektiven und unglaubliche Geschichten rund um Nordrhein-Westfalens bekannteste Besucherattraktion.

Ein Film von Peter Scharf
Redaktion: Barbara Schmitz