MONITOR vom 03.09.2015

Kosovo-Flüchtlinge – Deutschlands Versagen auf dem Balkan

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Bericht: Andrea Miosga, Nikolaus Steiner

Kosovo-Flüchtlinge – Deutschlands Versagen auf dem Balkan

Monitor 03.09.2015 11:54 Min. Verfügbar bis 03.09.2099 Das Erste

Georg Restle: „Erstaunlich an der ganzen Flüchtlingsdebatte ist auch, dass über die Fluchtursachen eher selten gesprochen wird. Und fast gar nicht darüber, welchen Anteil die deutsche und europäische Politik daran hat, dass Millionen Menschen weltweit aus ihren Ländern fliehen. Vor allem auch aus Ländern, in denen Deutschland und die NATO Kriege geführt haben. Vor diesem Hintergrund grenzt es fast schon an Zynismus, dass diese Bundesregierung Flüchtlinge aus dem Kosovo jetzt so schnell wie möglich abschieben will. In ein Land, dem deutsche Regierungen nach dem Krieg immer wieder Frieden und Wohlstand versprochen haben. Nikolaus Steiner und Andrea Miosga haben eine Familie begleitet, die letzte Woche in den Kosovo abgeschoben wurde. Und Menschen getroffen, die von Deutschland bitter enttäuscht sind.“

Hier endet der Traum vieler Flüchtlinge. Der Flughafen von Kosovos Hauptstadt Priština. Fast täglich landen hier Abschiebeflieger aus Deutschland. Gerade ist Familie Murtezi aus Düsseldorf angekommen. Sie sind erschöpft, aber bereit, uns nach Hause mitzunehmen. In ein Zuhause, in das sie nie wieder zurück wollten. Vor zwanzig Jahren herrschte in der Region noch ein Bürgerkrieg. Die Spuren sind an vielen Häusern auch heute noch zu sehen.

Florie Murtezi (Übersetzung Monitor): „Die Häuser sind völlig zerstört, liegen in Trümmern. Sie sehen es ja selber.“

Fünf Monate waren sie als Asylbewerber in Deutschland, hatten gehofft, arbeiten zu dürfen. Jetzt sind sie mit ihren beiden Kindern wieder in das verlassene Haus eingezogen. Es gibt kein fließendes Wasser und keine Toilette, keine Fenster und keinen Strom. Sie müssen von dem leben, was ihnen die Nachbarn schenken. Arbeit finden sie seit Jahren nicht.

Herr Murtezi (Übersetzung Monitor): „Wir haben große Sorgen, es ist eine Katastrophe, Sie sehen es ja auch.“

Florie Murtezi (Übersetzung Monitor): „Wir sind einfach bitterarm. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Wenn ich Geld und Möglichkeiten hätte, hätte ich ein Haus gebaut, hätte mein Leben hier geregelt und wäre nicht nach Deutschland gegangen.“

Dabei hatten sie in Deutschland große Hoffnungen gesetzt - bis sie abgeschoben wurden. Mitten in der Nacht kam die Polizei.

Florie Murtezi (Übersetzung Monitor): „Zwei Tage vorher habe ich erfahren, dass wir abgeschoben werden sollen. Ich dachte, ich gehe einfach raus und bringe mich um. Aber was passiert dann mit meiner Familie? Besser die Kinder haben eine arme Mutter als keine.“

Abschiebung in ein Land der Armut und Perspektivlosigkeit. Aus keinem anderen europäischen Staat kamen im ersten Halbjahr so viele Flüchtlinge. Und in keinen anderen werden momentan so viele abgeschoben. Kosovo - das Armenhaus Europas.

Dušan Reljić, Stiftung Wissenschaft und Politik: „Die Kinder leben jetzt schlechter, als die Eltern gelebt haben. Die Eltern haben in Zeiten der postjugoslawischen Kriege gelebt und sie lebten schlechter als ihre Eltern. Das heißt, dass in den letzten 20 bis 30 Jahren - besonders im Kosovo, aber auch in der gesamten Region - die Menschen in einem freien Fall sich befinden. Und deswegen reagieren sie durch Migrationsströme.“

Dabei war die Hoffnung einmal so groß. 1999 jubeln die Menschen den deutschen Soldaten zu. Tausende werden in der Region stationiert. Sie sollen helfen, den Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat militärisch absichern. Zuvor hatten die Deutschen und ihre NATO-Verbündeten einen Krieg geführt, um den Kosovo zu befreien. Es war der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten seit

dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg versprach die Bundesregierung dem Kosovo wieder auf die Beine zu helfen. Von Aufschwung war die Rede, von Wohlstand und Demokratie.

Gerhard Schröder (29.06.2001): „Es muss rasch und zügig und umfassend geholfen werden. Weil nur so klar ist, auch für die Bevölkerung dort, dass es sich lohnt mit der westlichen Staatengemeinschaft auf den Prinzipien der westlichen Staatengemeinschaft zusammenzuarbeiten.“

Frank-Walter Steinmeier (20.02.2008): „Jetzt müssen wir eben mit aller Kraft gemeinsam versuchen, den Kosovo und seine Menschen zu unterstützen.“

Aber vielen hier geht es heute noch schlechter als vor dem Krieg. Jeder Vierte lebt von weniger als 1,20 Euro am Tag. 70 Prozent der unter Dreißigjährigen sind arbeitslos. Deutschland hat zwar rund 500 Millionen Euro Entwicklungshilfe in das Land gesteckt, aber viel davon sei in die Taschen von korrupten Politikern und Beamten geflossen, sagt Vedran Džihić. Für den Balkanexperten ist klar, dass Europa beim Aufbau des Kosovo bislang versagt hat.

Vedran Džihić, Balkan-Experte, Universität Wien: „Es gibt keine Entwicklungshilfe, wo die lokalen politischen Eliten und Strukturen nicht mitschneiden. Und dort, wo sie eben so undurchsichtig sind und so halbkriminell, kriminell-mafiös aufgestellt sind, wie im Kosovo, ist es ganz einfach immer der Fall.“

Dabei wollte die EU genau dagegen vorgehen - mit EULEX. Die Mission sollte eine funktionsfähige Justiz aufbauen, Polizisten, Richter und Staatsanwälte ausbilden. Rund 250 Millionen Euro kostet das pro Jahr, Deutschland ist der größte Geldgeber. Aber die Mission gilt praktisch als gescheitert. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht, den die EU selbst in Auftrag gegeben hatte. Darin heißt es:

Zitat: „Die Situation ist, wie auch schon beim Beginn der Mission, besorgniserregend. Korruption ist allgegenwärtig.“

Vedran Džihić, Balkan-Experte, Universität Wien: „Bis heute haben wir eine Misere im rechtsstaatlichen Bereich, an der auch EULEX eine Schuld trägt oder mitverantwortlich ist. Und das ist tatsächlich dann auch etwas, wo man sagen kann, die Justiz ist politisch unterwandert. Dann war man auch nicht bereit, aus politischen Gründen die großen Fische tatsächlich anzugreifen und anzuklagen und gegen die Korruption vorzugehen.“

An der Korruption im Kosovo habe der Westen eine erhebliche Mitschuld, sagen Experten. Weil er bis heute auf Politiker setzt, denen Korruption und schwerste Verbrechen vorgeworfen werden, und die immer noch an den Schalthebeln der Macht sitzen. Hashim Thaçi zum Beispiel, früher Guerillachef, später Ministerpräsident und heute Außenminister des Kosovo. Nie konnte ihm etwas nachgewiesen werden. Aber schon vor zehn Jahren schrieb der Bundesnachrichtendienst in einer geheimen Analyse, dass Thaçi einer der „Keyplayer“, eine Schlüsselfigur, bei den „engsten Verflechtungen, zwischen Politik, Wirtschaft und Organisierter Kriminalitätsstrukturen im Kosovo“ sei. Heute ist Thaçi gern gesehener Gast der Bundesregierung. Noch vor wenigen Tagen schüttelte ihm der Bundesaußenminister die Hand auf der Westbalkankonferenz.

Vedran Džihić, Balkan-Experte, Universität Wien: „Wenn man sagt, man übernimmt den Aufbau einer kompletten Gesellschaft von Null auf, dann hätte man einen Strich ziehen können und sagen können, all diejenigen, die im Krieg in Kriegsereignisse involviert waren, werden einfach in das politische Leben nicht eingegliedert. Man hätte von Beginn an rechtsstaatliche Prozesse gegen unterschiedliche Leader und politische Eliten aus dem Krieg machen müssen, um tatsächlich festzustellen, wer Dreck am Stecken hat und wer nicht.“

Aber das ist bis heute nicht passiert. Was hatten deutsche Politiker nochmal versprochen?

Gerhard Schröder (29.06.2001): „Es muss rasch und zügig und umfassend geholfen werden.“

Frank-Walter Steinmeier (20.02.2008): „Jetzt müssen wir eben mit aller Kraft gemeinsam versuchen, den Kosovo und seine Menschen zu unterstützen.“

Wir treffen Faik Selimi. Mit seiner Frau Mihane lebt er in einer Container-Siedlung am Rande von Priština. Den Versprechen der deutschen Politiker haben sie geglaubt, sagen sie. Nach dem Kosovo-Krieg waren sie deshalb freiwillig aus Deutschland zurückgekehrt. Heute sind sie bitter enttäuscht.

Faik Selimi (Übersetzung Monitor): „1999 haben Europa, Deutschland, Amerika interveniert, dieses Land zu befreien, damit die Menschen ein besseres Leben, eine bessere Perspektive haben. Dass ich damals hierher zurückgekehrt bin, ist der größte Fehler meines Lebens, den ich mir niemals verzeihen werde. Ich habe gedacht, Kosovo würde sich ändern. Aber das ist nie passiert.“

Von Aufbau haben sie nichts gespürt, sagen sie. In seinem alten Beruf als Keramiker fand er nie wieder Arbeit, verdingte sich als Tagelöhner. Und heute kann er nicht einmal seine Kinder hier unterbringen.

Faik Selimi (Übersetzung Monitor): „Hier schlafen wir. Die zwei älteren Kinder schlafen bei Freunden, weil es hier gibt es keinen Platz für sie gibt. In diesem Container lebe ich jetzt mit meiner Frau. Hier gibt es keinen Strom, kein Wasser, kein WC.“

Vor zwei Jahren flohen sie erneut nach Deutschland. Sie wollten anpacken, hätten jeden Job angenommen. Aber ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Vor drei Wochen wurden sie dann abgeschoben - mit einem neuen Versprechen: Deutschland würde sie nach ihrer Rückkehr in den Kosovo unterstützen. Hilfe soll es hier in diesem unscheinbaren Haus im Zentrum von Pristina geben: bei URA 2. URA 2 - ein Programm, das die Bundesregierung gemeinsam mit sechs Bundesländern ins Leben gerufen hat, um Rückkehrern zu helfen. Hier können sie zum Beispiel 50,00 Euro Soforthilfe beantragen oder einen Mietkostenzuschuss von 100,00 Euro. Auch Faik versucht hier, Hilfe zu bekommen - vergebens.

Faik Selimi (Übersetzung Monitor): „Wir sind zu URA gekommen und haben gesagt: Bitte kommt und schaut euch an, wie wir leben. Einfach nur sehen, wie wir leben. Sie haben uns versprochen, dass sie einen Antrag stellen werden, um uns irgendwo zur Miete unterzubringen. Aber wir haben nichts zu Essen und zu Trinken, keinerlei Hilfe, keine Lebensmittel, keine Medikamente, keine Hilfe.“

Das Rückkehrer-Programm URA 2 wird ihnen kaum helfen. Laut Projektbeschreibung ist es in diesem Jahr gerade einmal für die Reintegration von ca. 290 Menschen vorgesehen. Und das, obwohl allein in der ersten Hälfte dieses Jahres achtmal so viele Menschen in den Kosovo abgeschoben worden sind.

Stephan Dünnwald, Bayerischer Flüchtlingsrat: „URA 2 ist nichts anderes als ein Feigenblatt, um die aktuelle Abschiebepolitik ein bisschen mit einem humanitären Mäntelchen einzukleiden, zu sagen, wir tun ja was im Kosovo und wir tun ja was für die Abgeschobenen, das ist ja gar nicht so schlimm. Und dass aber de facto nichts getan wird oder nicht genug getan wird, diese Rückkehr nicht nachhaltig sein kann und die Leute dann wiederkommen, das wird eben nicht gesagt. Und das ist eben eine Konsequenz dieser Migrationspolitik, wenn man Leute ins Nichts abschiebt, wenn sie dort nichts haben, nichts, woran sie sich klammern können, na, dann gehen sie wieder und dann kommen sie wieder.“

Ein Interview gibt uns das Bundesamt für Migration nicht. Schriftlich antwortet man uns:

Zitat: „Es wird noch im September dieses Jahres eine Abstimmung mit den projektbeteiligten Akteuren geben, wie mit der steigenden Anzahl von Rückkehrern (…) umgegangen wird.“

Kaum Rückkehrhilfe, kein Rechtsstaat, keine Perspektive - an die Versprechen der Politik glauben die Menschen hier schon lange nicht mehr.

Faik Selimi (Übersetzung Monitor): „Wo ist denn hier das Gute, das versprochen wurde? Gar nichts ist hier gut. Nichts, wovon im Fernsehen gesprochen was die Europäischen Vertreter sagen, geschieht in Wirklichkeit. Das Gegenteil passiert hier. Wenn die Gelder, die Kosovo bekommt, richtig investiert würden, würde ich nicht im Container leben. Europa soll es erfahren, die Realität sehen, weil Europa die Realität nicht kennt.“

Georg Restle: „So sieht also ein künftiges sicheres Herkunftsland aus. Vielleicht sollten wir uns klar machen, dass Sicherheit voraussetzt, dass man überhaupt eine Lebensgrundlage hat.“

Stand: 01.09.2015, 16:16 Uhr

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17 Kommentare

  • 17 hilmar.heinicke@web.de 30.08.2017, 12:48 Uhr

    habe die Sendung verpasst,wer weiß denn so waß,die frage lautet wenn einer unter der Grenze liegt und kann die Rechnung nicht bezahlen. A B C Können Sie mir Bitte die Antwort schicken. Vielen Dank Mit freundlichen Gruß Hilmar Heinicke Hilmar Heinicke, Chemnitzer Str.2, 01587 Riesa

  • 16 Murat 14.02.2016, 17:23 Uhr

    Das ist ein sehr gutes berischt von WDR. Vielen dank. Ich habe par kommentare gelesen und habe auch gemärkt das einer von dem helfen wollen z.b. Agnesa und Johann. Ich kenne die Familie mir den Kleinkind. Sie sind jetzt in Kosovo und haben immer noch das gleiche arme Leben wie früher. Wen jemand mich schreiben will, um sich zu versichern dass alles was ich gesagt habe war ist , dann soll es ruhig tun. murat.potera@live.com P.s. Entschuligt mir für mein nicht so guten 'deutsch' Diese Familie braucht immer noch hilfe. DANKE

  • 15 Kritischer Zuschauer 05.09.2015, 12:29 Uhr

    Es wird kaum thematisiert, dass wir schon durch unsere Beteiligung beim Angriff auf Jugoslawien zu einem großen Teil mitschuldig sind an den jetzigen Zuständen. Nach Meinung u.a. des damaligen stellvertretenden OSZE-Vorsitzenden Willy Wimmer, Beteiligter bei den Verhandlungen von Ramboulliet, war das ein völkerrechtswidriger Einsatz. Die Vertreibungen gingen erst nach der Bombardierung Serbiens los, vorher hatte der Kosovo innerhalb Jugoslawiens eine weitgehende Autonomie. Das wurde in dem Milosevic-Prozess vor dem Sondergericht in Den Haag deutlich (Vgl. Prozessbericht von Germanal Civikov). Wir haben also dieser zweifelhaften Regierung erst zur Macht verholfen. Nebenbei verdienen einige der Beteiligten aus den USA an Geschäften im Kosovo. M. Albright z.B. verdient mit ihrer Beteiligung an einer Telefongesellschaft, ebenso ihr deutscher Freund aus den Kriegstagen J. Fischer.

  • 14 Bernd 04.09.2015, 21:50 Uhr

    Mir hat der Beitrag gut gefallen, weil er auch ein Bild auf die kriminelle Regierung des Kosovos wirft und zeigt, wie Herr Thaci von unseren Politikern hofiert wird. Entgegen vieler Kommentatoren hier sehe ich dadurch sehr wohl eine Verantwortung Deutschlands, welches innerhalb der Nato einen völkerrechtswiedrigen Angriffskrieg führte und somit erst den Kosovo als eigenständiges Land möglich gemacht hat, wenn auch mMn. kein Land, daß selbstständig wirklich Lebensfähig ist und es auch nur eine Frage der Zeit ist, bis der Kosovo einem "Großalbanien" zugeführt werden soll. Folgende Konflikte mit z.B. Mazedonien inklusive. Wenn man bewusst mit Verbrechern zusammenarbeitet, trotz besseren Wissens seitens des BND und selbst die EULEX, die ja für Rechtsstaatlichkeit sorgen soll, unter Korruptionsverdacht steht (http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-11/kosovo-korruption-eulex), dann ist man sehr wohl für die Umstände im Kosovo mitverantwortlich. Wie der Bericht zeigt, lässt sich Deutsc ...

  • 13 Ralf G. 04.09.2015, 21:31 Uhr

    Guter Beitrag, der informiert und unter die Haut geht. Ich verstehe nicht, warum so viele Kommentare hier so negativ ausfallen. Man muss sich wirklich schämen, wenn hier der gezeigten Familie unterstellt wird, sie wären nicht arm und sie wären nur zu faul, mal richtig aufzuräumen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Ich weiß ja nicht wo der "Arsch der Welt" ist, von dem so mancher redet, aber der dunkelste Ort in Europa ist bestimmt der Kosovo. Es ist in Wahrheit vielleicht noch schlimmer, als es die Sendung zeigen konnte. Denn Armut und Kriminalität gehen oft eine schlimme Verbindung ein. Sie haben auf die korrupten Verhältnisse dort hingewiesen. Mir fehlten noch Hinweise auf Menschenhandel, Zwangsprostitution und auf den Drogenhandel, der anscheinend von Afghanistan über den Kosovo nach Europa läuft. Schuld an diesem Sumpf sind alle Kriegstreiber dort und alle Leute, die mit der Armut in diesem Land ihr Geld verdienen - und die agieren europaweit! Ich verstehe, dass sich der ge ...

  • 12 Gisel H. 04.09.2015, 08:03 Uhr

    Daß Maß der Verantwortung, die die Redaktion Deutschland in diesem Beitrag an der Situation im Kosovo zuschreibt, finde ich übertrieben. Doch ich fand es gut, die Situation der vielen Menschen, die aus der dortigen Armut und Perspektivlosikgeit flohen und nun als "offensichtlich unbegründet" wieder in dieses Elend abgeschoben werden, am Einzelfall darzustellen.

  • 11 Ivan 03.09.2015, 23:49 Uhr

    Sicherlich kommt man mit vielen Flüchtlingen gut aus und kann auch friedlicher Koexistenz wohnen, jedoch sollte man dabei nicht die Augen verschließen, dass eben der größte Teil nicht integrationsbereit ist dafür gibt es auch etliche Reportagen, zwangsläufig entsteht eine Parallelgesellschaft, die auch eine andere Auffassung von einer Gesellschaftsform hat, was z.B. die Rechtssprechung betrifft. Solch eine Subkultur darf nicht zu gelassen werden, denn hierbei gilt das gleiche Prinzip wie in der Marktwirtschaft, es ist ein Verdrängungswettbewerb. Gleiches geschah in meinem Heimatland, Kasachstan, welches ähnlich bevölkert wurde und nun eine andere Gesellschaft die Regeln stellt. In vielen Regionen gilt das eigentliche Recht nicht mehr, sondern eben solch einer Subkultur.

  • 10 Jon H. 03.09.2015, 23:33 Uhr

    Entschuldigung, aber der Beitrag war in meinen Augen wirklich schlecht. Anstatt auch nur darüber nachzudenken, inwieweit die Probleme des Kosovo unter anderem mit der dortigen Gesellschaftsstruktur zusammenhängen, wird der Grund für alle Probleme allein bei der EU und Deutschland gesucht. Dass eine Entwicklung bestenfalls aus dem Land selbst kommt und nicht von außen erzwungen werden sollte, ist anscheinend undenkbar. Genau wie auch die gezeigten Kosovaren in dem Beitrag lieber auf Hilfe aus dem Ausland warten oder ins Ausland gehen, als selbst zuhause anzupacken, um wenigstens ihr persönliches Umfeld auf Vordermann zu bringen. Für mich sahen die gezeigten Bilder leider nach Dritter Welt mit den dafür typischen Problemen (Korruption, Müll überall) aus. Diese Probleme lassen sich nicht kurzfristig und alleine durch Entwicklungshilfe lösen.

  • 9 Andreas H. 03.09.2015, 23:13 Uhr

    Vielen Dank für diesen Bericht. Er zusammen mit den vielen anderen Berichten dieser ARD-Themenwoche oder wie auch immer man das gerade nennt hat mich nicht in meiner urprünglichen Meinung bestärkt, sondern ich konnte meine Meinung gottseidank ändern. Vorher bin ich auch auf die ganzen dumpfen Schnellschußargumente, die man dem Flüchtlingsthema gerne entgegenwirft, aufgesessen. Fällt ja auch sehr leicht. Aber schaut man genau hin, meine ich wir kommen wir in Europa und Deutschland mit den Füchtlingen sehr gut klar. Und ich meine ausdrücklich, daß wir keine Angst haben brauchen, sondern sogar davon profitieren können, wenn wirs richtig anstellen. Aber das, was wir draus machen, liegt vor allem an uns und nicht an den Flüchtlingen. So ein Flüchtling, der Energie hat und hier was aufbauen kann, ist mir auf jeden Fall lieber als so eine arbeitslose deutsche dauerschlechtgelaunte Schnapsleiche, die Angst um ihr Hartz 4 hat.

  • 8 Daniel 03.09.2015, 23:11 Uhr

    Ich finde die Berichterstattung über den Kosovo furchtbar einseitig und vielfach auch falsch. Ich war als Bundeswehrsoldat mehrere Monate dort (2001) und habe ganze Ortschaften gesehen die von der Bundesregierung dort neu gebaut worden sind (inkl,. Schildern: Hier baut die BRD neue Wohnungen). Auch ist es nicht richtig zu behaupten die BRD hätte dort Krieg geführt( wie im Bericht geäußert), sondern es wurde eine Ethnische Söuberung zwischen Kosovoalbanern und Serben beendet. Das natürlich erstmal die profitieren die in Ihrem Land bleiben und am Wiederaufbau mithelfen dürfte auch jedem klar sein. Ich kann nicht aus einem Land flüchten und erwarten mich bei meiner Rückkehr in ein gemachtes Nest zu setzen. Ich und viele Kameraden haben auch mit unseren Einkäufen die vor Ort unterstützt die neue Geschäftsideen hatten. Ich habe viele neu eröffnete Geschäfte in Prizren und Pristina gesehen. Es gab auch 2001 schon Aufschwung dort. Natürlich sollte man auch Rückkehrern helfen, aber dann ...

  • 7 Oeko Taler 03.09.2015, 23:09 Uhr

    Ursachen der Flüchtlingsströme erkennen und beseitigen: Ende des Fiatgeldes und der Elitengier; Austritt Dtl. aus der NATO; Waffenexporte stoppen; Deutschland besatzungsfrei gestalten; Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland; Stop der steigenden Kriegsgefahr; Schluß mit Ramstein und USA-Kriegslüsternheitsgefolge; Nach Mindestlohn nun Löhne und Gewinne auch nach oben begrenzen; Teile von Überschüssen in echte Solidarität und Aufbauhilfe sowie Gemeinwohl leiten; Neuordnung der Demokratie durch Abschaffung der Scheindemokratie oder wie viele sollen noch nicht mehr wählen gehen?? Schluß mit (Waffen-) Lobbyismus und einer Politik die sich von Finanz- und Wirtschaftseliten sowie Profitgier abhängig macht. Weniger Reiche oder Superreiche und weniger Arme werden unser Zusammenleben bereichern. ABER DIE POLITIK IST TAUB, GEGEN DAS VOLK GERICHTET UND WILL BEIM ABGANG ALLE MITREISSEN. SCHÜTTELT FASCHISTEN UND VERBRECHERN DIE HAND. UNGLAUBLICH!!!!