Flüchtlingsdeals mit ostafrikanischen Machthabern?

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Bericht: Nikolaus Steiner, Stephan Stuchlik

Flüchtlingsdeals mit ostafrikanischen Machthabern?

Monitor 14.04.2016 07:56 Min. Verfügbar bis 14.04.2099 Das Erste

Georg Restle: „Der Flüchtlingsdeal mit der Türkei hat vor allem eine Frage aufgeworfen: Wie viel sind der EU und der Bundesregierung die Menschenrechte eigentlich noch wert? Offensichtlich wenig. Und offenbar gar nichts mehr, wenn man auf die nächsten Deals schaut, die jetzt verhandelt werden sollen. Ausgerechnet mit einem der schlimmsten Despoten Afrikas. Regime, vor denen Zehntausende fliehen, sollen jetzt zu Partnern Europas werden; international gesuchte Kriegsverbrecher eingeschlossen.“

Brüssel, 23. März 2016, die Botschafter der EU-Staaten diskutieren über Afrika-Politik, das Protokoll liegt MONITOR vor, die Themen - vertraulich.

Zitat: „Die Kommission betonte die Sensibilität der Inhalte, die unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit gelangen dürften.“

Kein Wunder: Man unterhielt sich vertraulich über die Flüchtlingspolitik im Sudan, Eritrea, Äthiopien und Somalia, äußerst zweifelhaften Regimen in Ostafrika. Deutschland bemängelt laut eigenem Protokoll, dass dorthin zu wenige Flüchtlinge zurückgeschickt würden.

Zitat: „Wir bezeichneten die Lage im Rückführungsbereich als unbefriedigend.“

Rückführung in Regime wie zum Beispiel Äthiopien: EU-Kommission und Auswärtiger Dienst wollen mit ihm hier zusammenarbeiten: Ministerpräsident Desalegn. Im Dezember 2015 ließ er den Aufstand der Oromo niederprügeln, es gab mindestens 140 Tote, sagen die UN. Die Täter: der brutale äthiopische Sicherheitsapparat. Doch genau mit diesem will die EU laut Geheimpapieren jetzt zusammenarbeiten. Man wolle in der Flüchtlingspolitik einen „besseren Informationsaustausch mit der äthiopischen Polizei“. Und: Es solle ein Paket mit „Belohnungen“ für Äthiopien geschnürt werden, das allerdings von dessen Zusammenarbeit bei der Rückführung von Flüchtlingen abhänge.

Beispiel Sudan: Die EU denkt über Einreiseerleichterungen für sudanesische Diplomaten nach: Dabei wird er hier, Präsident Omar Al Baschir - vom Internationalen Strafgerichtshof unter anderem wegen Völkermords gesucht. Die EU weiß sehr wohl, dass die Verhandlungen mit ihm ein hohes „Risiko“ bedeuten, öffentliches Ansehen zu verlieren. Trotzdem könne man darüber verhandeln, den Sudan „von der Liste der terrorunterstützenden Staaten“ zu streichen. Die EU-Kommission wies auf MONITOR-Anfrage darauf hin, das Wichtigste bei den Kooperationen mit diesen Ländern seien „der Schutz und die Förderung der Menschenrechte.“

Stand: 11.04.2016, 13:03 Uhr

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4 Kommentare

  • 4 Jürgen Winter 29.06.2016, 16:08 Uhr

    Haben Sie bessere Ideen? Glauben Sie wirklich, dass wir alle Verfolgten oder Unzufriedenen hier aufnehmen können? Sollen wir hier die Machos aufnehmen, für die als einziges Frauenrecht die Verpflichtung der Frau, ihrem Herrn zur Verfügung zu stehen, bekannt ist?Traumtänzer!

  • 3 Marc 28.06.2016, 10:10 Uhr

    Ist das Hauptproblem nicht der Mangel an Bildung, die hohe Geburtenrate und der implementierte Neid auf die Technologie, der Infrastruktur sowohl in der Industrie sowie anderen Lebensbereichen? Die Arbeitslosigkeit in Europa und die sozialen Missstände kommen beim "werben für Europa" wohl nicht zur Sprache. Meine Großeltern waren auch Flüchtlinge, während des Wirtschaftsbooms mussten Leute aus anderen Länder hergeholt werden, aber die sozialen Missstände im Land, der EU bzw. Europa, bei aller Liebe empfinde ich es als kontraproduktiv wenn Europäer der Meinung sind diese Massen unterbringen, versorgen und integrieren zu können.

  • 2 GG20 12.05.2016, 22:15 Uhr

    Das ist doch ein Witz oder ein Märchen der Sozialindustrie und der "Volksaustauscher". Aufgabe der Bundeswehr ist der Schutz des Landes, d.h. auch für solchen Glücksrittern und Kriminellen aus Afrika. Monitor ist auch so ein linksversiftes aus Zwangsgebühren finanziert und Propagandasender - siehe Lügen über Opel und "Flüchtlinge", dem armen Muslimen usw. ...

  • 1 Schmidt 17.04.2016, 23:09 Uhr

    Wir können nicht alle aufnehmen.Sonst bekommen wir bald auch hier Krieg in Land