Sexualstraftäter auf Freigang tötet kleines Mädchen
Stand: 05.03.2024, 09:47 Uhr
Der verurteilte Sexualstraftäter Jörg F. darf sich regelmäßig ohne Aufsicht eine Stunde lang in der Umgebung der forensischen Klinik in Eickelborn bewegen. Seine Ärzte und Psychologen erlauben das, da sie ihn für gebessert einstufen - eine Fehleinschätzung?
Die Ärzte und Psychologen erlauben Jörg F. die regelmäßigen Freigänge, weil sie den Patienten nach jahrelanger psychotherapeutischer Behandlung als gebessert einstufen. Doch die Gefährlichkeit des mehrfachen Vergewaltigers schätzen sie falsch ein. Auf einem seiner Freigänge im Sommer 1994 tötet er ein siebenjähriges Mädchen aus Eickelborn. Nach dem Mord geht Jörg F. mit blutverschmierten Händen zurück in die Klinik, während in der Stadt die Suche nach dem Mädchen beginnt.
Der Mordfall sorgt für Angst und Wut bei den Einwohnern von Eickelborn. Viele von ihnen fordern von der Klinikleitung eine Verschärfung der Regelungen für die Freigänge der über 300 Patienten der forensischen Klinik. Wie der Alltag in einer solchen Einrichtung aussieht, hat uns die Chefärztin der LVR-Klinik in Langenfeld erzählt.
Unser Host Florian Dolle beschäftigt sich in der aktuellen Folge von WDR Lokalzeit MordOrte mit der Geschichte der forensischen Klinik in Eickelborn und schaut sich den Fall um Jörg F. genauer an. Dafür spricht er mit der Rechtspsychologin Sabine Nowara über die Regelungen bei den Freigängen und nach welchen Kriterien diese erlaubt werden.
Der ehemalige Verteidiger von Jörg F. gibt Einblicke in die Persönlichkeit und das Leben seines Mandanten. Nach dem Mordfall ändern sich die Freigang-Regelungen in der Klinik. Dolle spricht mit dem Ortsvorsteher von Eickelborn über die Stimmung bei den Menschen im Ort und der besonderen Situation zwischen ihnen und den Klinik-Patienten.