MordOrte Teaserbild: Moderator Hamzi Ismail links, rechts die abgesperrte Keupstraße

NSU-Anschlag: Die Nagelbombenexplosion in der Keupstraße

Köln | Verbrechen

Stand: 04.06.2024, 11:41 Uhr

Im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert am 9. Juni 2004 eine heftige Explosion die Keupstraße. Erster Verdacht: eine Gasexplosion. Schnell wird klar: Es ist ein Bombenanschlag.

Lange bleibt ungeklärt, wer hinter dem Anschlag steckt und was das Motiv war. In der Keupstraße leben viele Menschen mit Migrationshintergrund. Trotzdem schließen die Behörden schnell ein rechtsextremes Tatmotiv aus. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Banden- und Clankriminalität. Damit rücken die Bewohner der Keupstraße schnell in den Fokus der Ermittler.

Für die Menschen dort eine schwere Zeit. Denn sie sind sich sicher, dass der Hintergrund für den Anschlag ein anderer ist. Und diese Vermutung soll sich Jahre später auch bewahrheiten. 2014 enttarnt sich der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund, kurz NSU, selber. Dann steht fest: Der Nagelbombenanschlag war rechtsextrem motiviert.

MordOrte-Host Hamzi Ismail spricht 20 Jahre nach dem Nagelbombenanschlag mit WDR-Reporter Jochen Hilgers. Er war einer der Ersten vor Ort und erzählt, wie die Situation war und warum er an der Theorie der Banden- und Clankriminalität sofort gezweifelt hat. Außerdem spricht Hamzi mit Meral Sahin. Sie war beim Anschlag in ihrem Geschäft auf der Keupstraße. Sie erinnert sich gut, wie es den Menschen ging, besonders auch während der Zeit, in der sie im Fokus der Ermittlungen standen.