Getötet von der eigenen Familie: Der Femizid an Hanaa S.

Solingen | Verbrechen

Stand: 03.12.2024, 09:11 Uhr

2015 wird Hanaa S. als vermisst gemeldet. Im Laufe der Ermittlungen gerät der Ehemann unter Verdacht. Doch eine Leiche gibt es zunächst nicht.

Von Wolfram Lumpe

Die 35-jährige Hanaa S. aus Solingen trennt sich von ihrem Mann. Aus Angst vor einer gewalttätigen Reaktion von ihm und seiner Familie versteckt sich Hanaa in einem Frauenhaus, später in einer Geheimwohnung. Am 21. April 2015 verschwindet Hanaa spurlos, ihre Freunde melden sie als Vermisst.

Die Polizei findet in ihrer Wohnung Blutspuren, sucht mehrere Wochen erfolglos in Köln, Düsseldorf und einer niedersächsischen Stadt nach Hanaa. Im Laufe der Ermittlungen wird ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen und die Polizei nimmt die Familie des Ehemannes ins Visier. Es beginnt ein aufwändiger Indizienprozess am Landgericht Wuppertal. Im Fokus steht ein Femizid.

Unsere Host Riem Karsoua besucht das Frauenhaus in Solingen und spricht mit der Leiterin Martina Zsack-Möllmann über die Rolle der Frauenhäuser und die Bedeutung für Frauen in Not. Sie macht aber auch auf Missstände und Schwierigkeiten aufmerksam. Mit dem Psychologen Jan Ilhan Kizilhan spricht Karsoua zudem über die Rolle der Familie in einer traditionellen Gesellschaft und der Rolle der Frau. Weitere Informationen zu dem Kriminalfall gibt es hier.