Geiseldrama von Gladbeck: Ein Verbrechen live im TV

Recklinghausen | Verbrechen

Stand: 23.07.2024, 09:29 Uhr

Zwei Männer überfallen im Sommer 1988 in Gladbeck eine Bank. Sie nehmen zwei Angestellte als Geiseln. Bereits während des Banküberfalls telefonieren Journalisten mit den Verbrechern. Schnell eskaliert der Fall zu einem riesigen Medienereignis.

In der Nacht flüchten die Geiselnehmer Hans-Jürgen Rösner und Dieter Degowski mit ihren zwei Geiseln dann in einem Auto Richtung Bremen. Dort eskaliert die Situation.

Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen der Geiselnehmer, mit der Polizei zu verhandeln, betreten sie einen Bus und nehmen die 30 Insassen als Geiseln. Immer ganz nah dran: die Journalisten. Die Geiselnahme wird zu einem riesigen Medienereignis. Die Journalisten agieren dabei als Vermittler, führen Interviews mit den Geiselnehmern und folgen ihnen durch ganz Deutschland.

Am Ende sind drei Menschen tot, darunter die Geisel Silke Bischoff. Vier weitere Menschen werden schwer verletzt. Polizei, Politik und Medien stehen nach der Geiselnahme scharf in der Kritik.

In Gladbeck war der Fotograf Peter Braczko von Beginn der Geiselnahme an dabei. Mit MordOrte-Host Dana Marie Weise spricht er darüber, was die Tat mit der Stadt gemacht hat. Was in Gladbeck begann spitze sich in Köln noch einmal zu, als die Geiselnehmer mit ihrem Auto durch die Innenstadt fuhren, direkt vorbei am WDR-Hauptgebäude, wo damals der ehemalige WDR-Journalist Wiel Verlinden arbeitet. Er interviewt Geiseln und Geiselnehmer. Dana Marie Weise erzählt er, wie er heute auf sein Handeln zurückblickt.