Auf den Spuren der Menschheit: Mystische Kakushöhle in Mechernich
Stand: 09.11.2024, 13:58 Uhr
Von der tiefen Höhle bis auf hohe Felsen, vom verwunschenen Wald bis zu glitzernden Tropfsteinen - der Wanderweg rund um die Kakushöhle bei Mechernich in der Eifel bietet viele Eindrücke. Ein Ausflug für Klein und Groß.
Von Marc-Andre Schröter
Langsam und fast ehrfürchtig geht Anne Katharina Zschocke durch den großen, dreieckigen Höhleneingang. Schon seit über 20 Jahren kommt sie regelmäßig hierher. Man merkt schnell, wie wichtig ihr dieser Ort ist. "Ich fühle, dass unsere Ahnen diesen Ort heilig gehalten haben", sagt Gästeführerin Zschocke und geht weiter rein in die Kakushöhle. Wegen ihrer Deckenhöhe von bis zu 15 Metern wird die erste von zwei Höhlen hier auch "Große Kirche" genannt.
Die Kakushöhle zeigt ihren mystischen Charakter
00:31 Min.. Verfügbar bis 09.11.2026.
Die Kakushöhle liegt im Naturschutzgebiet des Kartsteins in Mechernich im Kreis Euskirchen. Sie ist eine der größten zugänglichen Höhlen der Eifel und mehrere zehntausend Jahre alt. Immer wieder wurde sie in dieser Zeit von Menschen genutzt. Nachforschungen haben ergeben, dass hier schon vor rund 14.000 Jahren Rentierjäger gelebt haben sollen. Zschocke erklärt das ihren Gästen, die sie regelmäßig zu Führungen in die Höhlen mitnimmt, mit einer kleinen Pfeilspitze. Die auch aus dieser Zeit stammen soll.
Anna Katharina Zschocke über die Geschichte der Höhle
00:18 Min.. Verfügbar bis 09.11.2026.
Mystischer Ort mit tierischen Bewohnern
Eine langgezogene Treppe schlängelt sich die Höhle hinauf. Die Felsen werden schwach von einfallendem Tageslicht von drei großen Löchern angestrahlt. Eine geheimnisvolle Stimmung und auf dem ein oder anderen Felsplateau kann man sich mit ein bisschen Fantasie das Lagerfeuer der Rentierjäger vorstellen. Hier und da tropft Wasser aus den Felsen. Die unterschiedlichen Muster der Steine geben dem Ort eine mystische Atmosphäre.
- Zum Beitrag: "Unterwegs in der Kluterthöhle"
"An diesem Ort lässt sich sehr schön erleben, wie die Erde uns entgegenkommt. Mit den Felsen, mit der Höhle, mit dem Geheimnisvollen", sagt Zschocke und biegt in einen Seitenarm ab. Mit einer kleinen Taschenlampe leuchtet sie in einen weiteren Höhlengang. Der ist mit einem dicken Eisentor gesichert. Um die Tiere zu schützen, die hier leben.
Noch heute hat die Höhle kleine Bewohner
00:15 Min.. Verfügbar bis 09.11.2026.
Tropfsteine funkeln im Licht der Taschenlampe
Der Rundweg führt an die engste Stelle der Höhle. Gerade mal einen Meter ist die Decke hier hoch. Geduckt kriecht man, bis das Tageslicht die Augen blendet. Entlang einer imposanten Kalkfelsen-Wand sind viele Treppen-Stufen in den Stein geschlagen, bis man kurz vor der zweiten Höhle steht.
Ein Besuch der Kakushöhle lässt sich mit einem Rundwanderweg kombinieren
"Das Besondere hier ist diese Vielseitigkeit. Man kann tief in die Höhle, aber auch weit hoch auf den Felsen", erzählt die Hobby-Geologin, die eigentlich Ärztin ist. In der zweiten, wesentlich kleineren Höhle, kann man die letzten Tropfsteine entdecken. Bis zum Zweiten Weltkrieg soll auch die große Kakushöhle voller Tropfsteine gehangen haben.
Rund um die Kakushöhle: Adresse, Eintritt & Öffnungszeiten
- Kakushöhle:
Eintritt: Höhle ist frei und ganzjährig zugänglich, Führungen kosten 4 Euro pro Person
Anfahrt: Mehrere Parkplätze entlang der L115. Mit dem Zug nach Mechernich, dann Buslinie 830 nach Dreimühlen
- Café Land-Genuss:
Adresse: Kakusstraße 3, 53894 Mechernich
Öffnungszeiten: April bis September: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Oktober bis März: Mittwoch bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
- Wanderwege:
Naturschutzgebiet ist tagsüber und ganzjährig geöffnet. Ein 600 Meter langer Rundweg führt zur Kleinen und Größen Höhle. Mehr Infos hier.
Der 600 Meter lange Rundweg führt weiter entlang der Felskante über der Kakushöhle. Nach rund 40 Minuten endet der Rundweg am Eingang vor einem Ausflugs-Café. Hier wird Zschocke schon von rund 45 neugierigen Gästen zur nächsten Führung erwartet.
Über dieses Thema haben wir auch am 24.10.2024 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit Bonn, 19.30 Uhr.