Das Ruhrgebiet erleben: Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in Dortmund

Dortmund | Unterwegs

Stand: 23.02.2025, 15:21 Uhr

Dortmund ist vielseitig: von Wohngebieten mit Dorfcharakter zwischen Wäldern und Wiesen bis hin zur großstädtischen City. Im Jahr 2023 wohnten laut Stadt 612.065 Menschen in den 12 Stadtbezirken Dortmunds. Damit ist sie nach Köln und Düsseldorf die drittgrößte Stadt in NRW und die größte im Ruhrgebiet. Kohle, Zechen und Stahlwerke: Dortmund hat die Vergangenheit einer typischen Ruhrgebietsstadt. Doch hat es sich heute zu einer vielfältigen Kulturlandschaft gewandelt. Moderne Architektur, Museen, Theater und ein prämiertes Opernhaus können Besucher erkunden. Auch ist die Stadt ein wichtiger Wissenschaftsstandort: An den sieben Hochschulen sind aktuell fast 50.000 Studierende eingeschrieben.

Im Museum Zeche Zollern wird die industrielle Vergangenheit Dortmunds lebendig. Das Architektur- und Industriedenkmal wird auch als "Schloss der Arbeit" bezeichnet. Was heute als eines der schönsten Industriemuseen im Ruhrgebiet gilt, war einst eine Schachtanlage für den Steinkohle-Abbau. Der Gebäudekomplex mit Elementen des Jugendstils wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Prestige-Projekt gebaut.

Rot-braune Backsteingebäude, verzierte Giebel und Jugendstil-Elemente machen die Zeche Zollern in Dortmund aus

Heute ist die Zeche Zollern ein Standort des dezentralen LWL-Museums für Industriekultur, das die Lebenswelt der Bergmänner von vor über 100 Jahren zeigt. Unter anderem können Besucher auf das Fördergerüst hinaufsteigen oder an der Untertagewelt-Führung "Montanium" teilnehmen, bei der sie erfahren, was es bedeutet, den Kräften unter der Erde ausgesetzt zu sein.

Ein weiteres sehenswertes Industriedenkmal ist neben dem Hochofengelände Phoenix West in Dortmund-Hörde die ehemalige Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde. Hier wurde früher Kohle zu Koks weiterverarbeitet, was für die Eisenherstellung benötigt wird. Heute werden auf dem Gelände Gemüse und Fische gezüchtet. Mehr dazu liest du hier.

Hoch am Himmel und gold leuchtend thront das U über der Stadt. Das Dortmunder U, auch U-Turm genannt, wurde vor fast 100 Jahren gebaut und war das erste Hochhaus der Stadt. Ursprünglich als Bierbrau-Fabrik gebaut, braute die Dortmunder Union-Brauerei hier in der Innenstadt 67 Jahre lang Bier, bis der Brauereistandort Anfang der neunziger Jahre an den Stadtrand verlagert wurde.

Landmarke der Stadt und ein Symbol für den Strukturwandel: das Dortmunder U

Nach dem längeren Leerstand ließ die Stadt das Gebäude anlässlich der Kulturhauptstadt Europa Ruhr 2010 zum "Zentrum für Kunst und Kreativität" umbauen. Heute beherbergt es unter anderem das Museum Ostwall. Auch das Gebäude selbst ist zu einem Kunstwerk geworden. Ganz oben sind rund um die Fassade Videowände angebracht. Die sogenannten "Fliegenden Bilder". Damit ist das Dortmunder U zu einer echten Landmarke geworden.

Vom Dortmunder U muss man nur den Wall, die Ringstraße um die Dortmunder City, überqueren und landet am westlichen Ende des Westenhellwegs. Die Shopping-Meile ist eine der meistfrequentierten Einkaufstraßen Deutschlands, ein Start-up zählte mit Laser-Scannern im Jahr 2023 über 16 Millionen Besucher. Von Kleidung über Technik und Lebensmittel ist dort alles zu bekommen.

Genug vom Trubel der Innenstadt? Jetzt geht es raus in die Natur. Davon gibt es in Dortmund ganz schön viel. 63 Prozent, also etwa zwei Drittel des Stadtgebietes, sind nach Angaben der Stadt grün. Ein großer grüner Fleck auf der Landkarte ist der Westfalenpark. Zu der riesigen Parkanlage gehört der über 200 Meter hohe Florianturm. Von dessen Aussichtsplattform bietet sich bei tollem Wetter ein weiter Blick auf Dortmund, das Fußballstadion des BVB und das umliegende Ruhrgebiet.

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Von oben bis unten: Eindrücke aus dem Westfalenpark

00:34 Min.. Verfügbar bis 24.02.2027.

Im Park gibt es eine kleine Eisenbahn und eine Seilbahn, einen Erlebnispfad, einen Rosen- und japanischen Garten sowie zwei große Spielplätze mit Rutschen, Schaukeln, viel Wasser und noch mehr Sand. Kinder und Erwachsene, Aktive und Genießer - der Westfalenpark bietet Abwechslung für alle.

Nicht weit vom Westfalenpark liegt der kostenfrei zugängliche Rombergpark. Der Botanische Garten zeigt Pflanzen aus aller Welt, ein Highlight ist die künstliche Dünenlandschaft. An den Rombergpark grenzt direkt der Dortmunder Zoo. Laut Stadt leben hier auf einer Fläche von 40 Fußballfeldern rund 1.500 Tiere aus 150 verschiedenen Arten.

Das Fußballstadion vom Bundesligisten Borussia Dortmund ist das größte Deutschlands. Und für BVB-Fans das wohl schönste der Welt. Mit einer Kapazität von mehr als 81.000 Zuschauern passt in etwa ein Achtel der Bevölkerung Dortmunds hinein.

Für die Fans ist der "Tempel" ihr zweites Zuhause

Tickets für Heimspiele des BVB sind in der Regel schnell vergriffen. Wer kein Ticket ergattern konnte, kann alternativ auch eine Stadiontour machen oder das Borusseum, das Vereinsmuseum von Borussia Dortmund, besuchen. Spätestens das alljährliche Weihnachtssingen im Stadion ist ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie.

Direkt neben dem Stadion liegen das unter Denkmalschutz stehende Freibad Volkspark und die Messe Dortmund mit der Westfalenhalle. Die denkmalgeschützte Veranstaltungshalle ist mit einer Kapazität von 15.400 Sitzplätzen die drittgrößte Deutschlands.

Der echte WM-Pokal, der Original-Ball vom "Wunder von Bern" 1954, das Trikot von Diego Maradona aus dem WM-Endspiel 1990, unzählige weitere Trophäen, Trikots und triumphale Fußball-Ereignisse - Fußballfans entdecken im Deutschen Fußballmuseum am Dortmunder Hauptbahnhof alles, was ihr Herz begehrt.

Unendlich viele Erinnerungen: das Fußballmuseum in Dortmund

Im Fußballmuseum geht es aber nicht nur um die deutsche Nationalelf. Auch die Fußballvereine aus NRW nehmen viel Raum ein. Die Besucher sehen den 1971 abgebrochenen Holz-Torpfosten vom Mönchengladbacher Bökelberg, die Kapitänsbinde der Duisburger Legende Bernhard Dietz im Europameisterteam von 1980, den Aufstiegsring des VfL Bochum aus dem Jahr 1971 und das Original-Trikot von Rot-Weiss Essen-Legende Helmut Rahn aus dem WM-Endspiel 1954.

Aus der Stadt rauskommen und zwischen historischen Mauern wandern. Das bietet ein Besuch der Hohensyburg mit seiner Burgruine und Naturbühne. Vom Syberg aus hat man einen Panoramablick über das Ruhrtal: auf die Nachbarstadt Hagen, die Berge des Sauerlands und den Zusammenfluss von Ruhr und Lenne in den Hengsteysee. Gleichzeitig reicht ein Blick über die Schulter, um ein Stück Geschichte und Unterhaltung zu erleben.

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Ein Blick ins Theater: "Tod auf dem Nil" auf der Naturbühne Hohensyburg

00:36 Min.. Verfügbar bis 24.02.2027.

Aus der grünen Landschaft erhebt sich das etwa 20 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal, eine Erinnerung an die Reichsgründung. Unweit des Denkmals findet sich die Burgruine Hohensyburg, die man innerhalb eines kurzen Spaziergangs erreichen kann. Das nicht weit entfernte Freilichttheater bietet zudem inmitten einer Waldkulisse ganzjährig Theater- und Musicalstücke für die ganze Familie an. So verleiht der Mix aus Geschichte und Unterhaltung diesem Ort einen ganz besonderen Charme.

Wo heute Segelboote sanft über das Wasser gleiten, glühten früher einmal die Hochöfen. Seit der Gründung der Hermannshütte 1841 wurde auf dem Gelände in Dortmund-Hörde Stahl produziert. Und das fast 160 Jahre lang. Im Frühjahr 2000 gab die Stadt dann ihre Umbaupläne für das Industriegelände bekannt: ein künstlich angelegter See. Dafür wurden große Mengen belasteter Boden abgetragen. Die Flutung mit Wasser aus der direkt neben dem See verlaufenden Emscher dauerte ein gutes halbes Jahr. 2011 wurde das neue Naherholungsgebiet freigegeben.

Auf der Fläche eines ehemaligen Stahlwerkes entstand das neue Naherholungsgebiet rund um den Phoenix-See

Rad fahren, an der Promenade schlendern, Eis essen, auf dem Steg lesen, sich in der Sonne bräunen oder auf dem Spielplatz toben - hier wird Groß und Klein glücklich. Mit Tret- und Segelbooten lässt sich das bunte Treiben vom Wasser aus beobachten, Schwimmen und Tauchen sind aber verboten. Erklimmt man den direkt am Ufer liegenden Kaiserberg, bietet sich ein weiter Ausblick über den See, die Neubauvillen, die das Ufer schmücken bis zum Florianturm im Westfalenpark.

Dortmund hat übrigens noch mehr Wasser zu bieten: Im Norden der Stadt liegt der größte Kanalhafen Europas, der sich auch abseits der industriellen Nutzung zum Ausgehen lohnt. Fest vertäut liegt hier ein zum Eventclub umgebautes Schiff, es gibt einen Sandstrand und eine Containerbar. Für lange Spaziergänge oder eine Fahrradtour am Wasser bietet sich der Dortmund-Ems-Kanal. Entlang des Kanals kann man hier auf gut ausgebauter Infrastruktur 350 Kilometer bis zur Nordsee fahren.

Bekannte Bilder werden zu bewegten Farben auf den Wänden und sogar auf dem Fußboden. Die ehemalige Gasgebläsehalle der Hochofenanlage auf Phoenix West ist zu einer riesigen Kunstausstellung geworden. Die macht auch Menschen Spaß, die sonst mit Galerien nicht viel am Hut haben. Besucher können während der Show durch die große Halle laufen oder es sich auf den Bodenkissen gemütlich machen.

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Bewegte Kunst auf Phoenix des Lumières

00:41 Min.. Verfügbar bis 24.02.2027.

Seit Ende Januar stehen unter anderem das Reich der Pharaonen und die französischen Orientalisten im Zentrum. Eine spannende Zeitreise ins Alte Ägypten - und das in Dortmund.

In Dortmund gibt es nach Angaben der Stadt mehr als 30 private und öffentliche Museen. Dazu gehören das im Jahr 2020 wiedereröffnete Naturmuseum mit über 250.000 Objekten und die DASA, eine interaktive Ausstellung zu den Themen Arbeit und Technik. Bei der Dortmunder Museumsnacht zeigt sich die Vielfalt der Dortmunder Kulturszene. 2024 gab es rund 500 Events an 40 Orten im ganzen Stadtgebiet. In diesem Jahr findet am 20. September die Museumsnacht zum 25. Mal statt.

Ein Tagesausflug zum Bauernhof, aber mitten in der Stadt? Das geht auf dem Schultenhof im Süden Dortmunds. Hier können Besucher Tiere und Ackerbau hautnah erleben, Kinder auf dem Spielplatz toben, während die Eltern nebenan auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen sitzen. Der Bio-Bauernhof ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie.

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Eindrücke vom Schultenhof in Dortmund

00:35 Min.. Verfügbar bis 24.02.2027.

Der Schultenhof ist ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt. Menschen mit und ohne Behinderung leben und arbeiten hier gemeinsam. Sie bauen Gemüse an, kümmern sich um Schweine und Hühner, begleiten den Weg der Lebensmittel vom Feld bis auf den Teller. Der Hofladen führt sowohl zugekaufte als auch viele Produkte aus eigener Herstellung, die Besucher direkt im kleinen hofeigenen Café nebenan probieren können.

Direkt hinter dem Schultenhof liegt die "Bolmke". Das Naturschutzgebiet ist ein beliebter Ort von Spaziergängern, Radfahrern und Sportlern. Vom Schultenhof aus bietet sich zum Beispiel ein Spaziergang zum nahe gelegenen BVB-Stadion an.