Tilda, Conrad und Caspar turnen und klettern auf einem riesigen Traktor herum. Der Holz-Traktor hinter dem Eingang des Freilichtmuseums in Grefrath ist eines von unzähligen Spielgeräten auf dem Gelände. Nora Schmidt und ihre Kinder waren schon öfter hier und kennen sich aus. Als Nächstes soll es zu den Pferden gehen. Als Caspar das hört, springt der Fünfjährige vom Traktor runter und rennt mit seinem Bruder vor. "Die Kinder können hier schön weit laufen und man muss keine Sorgen haben", sagt Nora Schmidt.
Auf dem 4,5 Hektar großen Gelände rund um die Dorenburg gibt es jede Menge für Groß und Klein zu erleben und zu entdecken: historische Gebäude, Tiere, ein Spielzeugmuseum oder ein Pfannkuchen-Restaurant. "Für den Rundweg braucht man mindestens einen halben Tag. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, überall stehen bleibt und spielt, kann man definitiv auch einen ganzen Tag hier verbringen", meint die 36-jährige Mutter aus Kempen.
Die 21 historischen Gebäude des Niederrheinischen Freilichtmuseums im Grünen nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise durch die vergangenen Jahrhunderte am Niederrhein. Fachwerkhäuser und Werkstätten zeigen, wie die Menschen in der Region früher gelebt und gearbeitet haben.
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Besucher erfahren alles über das Handwerk des Dorfschmieds oder wie die Feuerwehr früher gelöscht hat. Sie können bei einer der vielen Sonderveranstaltungen dabei sein, wenn zum Beispiel im historischen Backhaus frisches Steinofenbrot gebacken wird. "Museen haben ja manchmal ein staubiges Image. Aber das finde ich hier überhaupt nicht. Es ist sehr lebendig und daraus ausgerichtet, dass Familien einen schönen Tag haben", findet Schmidt.
- Im Winter wird das Freilichtmuseum zum Weihnachtsmarkt. Mehr dazu hier
Im Bienenhaus können Besucher Honigbienen aus nächster Nähe bei der Arbeit beobachten, begleitet vom allgegenwärtigen Summen der fleißigen Insekten. Den Honig der Museumsbienen und weitere regionale Produkte gibt es im nostalgischen Tante-Emma-Laden zu kaufen. Besucher bekommen hier auch Kaffee und Kuchen. Die Kuchen werden von Menschen mit Behinderungen gebacken, die auch bei der Bedienung der Gäste im Laden helfen.
Vom Spielzeugmuseum zum Pfannkuchenhaus
Ein besonderes Highlight im Niederrheinischen Freilichtmuseum ist das große Spielzeugmuseum. Während Tilda, Conrad und Caspar ihre Spielzeuge mit authentischen Exemplaren aus drei Jahrhunderten vergleichen, schwelgt ihre Mutter in Erinnerungen. "Jeder findet hier etwas, wo man nostalgisch werden kann", sagt Schmidt und schaut der fahrenden Modelleisenbahn im Spielzeugmuseum hinterher.
Zwischen den Häusern auf dem Gelände des Freilichtmuseums warten an jeder Ecke Spielmöglichkeiten für Kinder, Grünflächen oder Tiergehege. Immer wieder kreuzen freilaufende Hühner oder Enten den Weg. Zum Abschluss des Tages geht es für die Familie in das "Pannekookehuus". Caspar hat mit seinem Apfel-Pfannkuchen die offenbar richtige Wahl getroffen. Genüsslich beißt der Fünfjährige in ein Apfelstück und sagt: "Den nehme ich nächstes Mal wieder."
Öffnungszeiten, Preise, Adresse und Co.:
- Öffnungszeiten Museum: Täglich außer montags, April bis Oktober: 10 - 18 Uhr, November bis März: 10 - 16 Uhr
- Eintritt Museum: Erwachsene 4,50 Euro, Ermäßigt 3,50 Euro, Kinder bis 17 Jahre frei, Gruppen ab 10 Personen 3,50 Euro p. P. (Mittwochs zahlen Besucher nur so viel Eintritt, wie sie möchten)
- Öffnungszeiten Pfannkuchenhaus: Täglich außer montags, 12 - 20 Uhr
- Öffnungszeiten Tante-Emma-Laden: Dienstag bis Freitag 11 bis 17 Uhr (November bis März bis 16 Uhr), Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr
- Adresse für das Navi: Stadionstraße 145, 47929 Grefrath (Parkplätze in der Nähe vom Museumseingang)
- Anreise ÖPNV: Haltestelle "Eissportzentrum"
- Hunde an der Leine erlaubt
Über dieses Thema haben wir auch am 07.06.2024 im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit Bergisches Land, 19.30 Uhr.