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130-Kilo-Maschine: Rentner aus Höxter fliegt riesige Modellflugzeuge
Stand: 18.09.2023, 14:08 Uhr
Er ist wahrscheinlich einer der extremsten Modellflieger in ganz Deutschland: Helmut Müller aus Brakel im Kreis Höxter fliegt riesige, selbst gebaute Modelle mit Verbrennermotor per Fernsteuerung.
Von Hanna Makowka (Text) und Kolja Selker (Multimedia)
Schon am Morgen fährt Helmut Müller zum Modellflugplatz in Brakel-Hembsen. Der 67-Jährige lässt hier seinen Nachbau eines Doppeldeckers aus dem zweiten Weltkrieg fliegen. Das Modell ist extrem groß: Es ist fast fünf Meter lang und breit und wiegt 130 Kilo. Damit ist es fast so groß wie die historischen Originale. Deshalb kann der Rentner das Flugzeug nur in Einzelteilen und mit Anhänger transportieren. Theoretisch würde sogar ein Mensch in das Modellflugzeug passen. Mitfliegen dürfen bei Müller aber nur Schaufensterpuppen.
Müller baut mit einem Freund sein Modellflugzeug auf
Für sein Hobby leidet der Rentner auch gerne. Er verschluckt beispielsweise auch mal versehentlich Schrauben: "Indem man sie in den Mund steckt - und dann sind sie plötzlich weg", sagt Müller und lacht. Aber auch größere Verletzungen hat er sich schon zugezogen, die Propeller haben ihn schon ein paar Mal schwer verletzt.
Warum Müller trotz Verletzungen weiter fliegt
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Kindheitstraum Modellflugzeug
Der Brakeler träumte schon als kleiner Junge davon selber zu fliegen. Dann kam zunächst das Leben dazwischen. "Ich habe immer daran gedacht, ein Flugzeug selber zu bauen und den Flugschein zu machen. Aber dann kam die wilde Zeit: Mädchen, Familie, Haus und dann hatte sich das irgendwann erledigt", erinnert sich Müller.
Müller beim Modellfliegen
Aber nicht für immer. Irgendwann hat der Rentner seinen Kindheitstraum verwirklicht. Seinen Doppeldecker hat er in 2.000 Stunden komplett selbst gebaut. Dafür hat er eine fünfstellige Summe ausgegeben. Der Doppeldecker ist offiziell abgenommen worden. Müller hat noch fünf andere große Modelle und einen Pilotenschein dafür gemacht.
Müllers riesiger Doppeldecker
"Ein Fehler ist tödlich"
Bei seinem Hobby passieren auch schon mal Pilotenfehler, erklärt Müller: "Dass man einfach zu viel riskiert, und das in Bodennähe." Diese Fehler vertragen Müllers riesige Modelle nicht gut. "Dann ist der eine Fehler, den man macht, tödlich." Zum Glück gilt das nur für die Flugzeuge. Mit Modellen dieser Größenordnung ist ihm das schon zwei Mal passiert. Die ganze Arbeit und das investierte Geld - umsonst. Was Müller an solchen Tagen macht? "Ein dummes Gesicht und ein Bier trinken!"
Über dieses Thema haben wir auch am 18.08.2023 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit OWL, 19.30 Uhr