Helm an, ab aufs Fahrrad und kräftig in die Pedale treten - rund zehn Kilometer und drei interessante Stationen stehen auf dem heutigen Programm. Zusammen mit Sabine Krämer vom ADFC fährt die Gruppe ein Teilstück der sogenannten Aqualon-Runde, die an der Großen Dhünntalsperre im Bergischen vorbeiführt.
Die Große Dhünntalsperre liegt am Rand von Wermelskirchen. Sie ist nicht nur für den Hochwasserschutz wichtig, sondern auch für die Trinkwasserversorgung der Menschen aus der Region. Mit einem Stauvolumen von 81 Millionen Kubikmetern ist sie die größte reine Trinkwassertalsperre in NRW und die zweitgrößte Deutschlands. Die Wasserfläche und der Uferbereich sind für die Öffentlichkeit gesperrt, es müssen mindestens 100 Meter Abstand zum Ufer gehalten werden. Seltene Tier- und Pflanzenarten können sich so ungestört ansiedeln.
Ausstellung über Wert von sauberem Wasser
Was die Talsperre für Mensch und Tier in Wermelskirchen bedeutet, darüber will der Verein Bergische Wasserkompetenz-Region mit seinem Forum aqualon aufklären. Das Gebäude mit einer Dauerausstellung zum Thema "Wasser verbindet" sowie Schulungsräume für Unterrichtsklassen liegt direkt an der Talsperre. Hier kann jeder erleben, wie wertvoll sauberes Wasser ist und wie wir alle darauf achten können.
Der Tourismus rund um die Talsperre ist durchaus erwünscht, sagt Birgit Bär, Geschäftsführerin der Bergischen Wasserkompetenz-Region aqualon e.V.: "Man darf über den Staudamm gehen und mit dem Rad fahren, man darf auch die schönen Wander- und Radwege im Umfeld nutzen." Nur direkt ans Wasser - das ginge eben nicht, so Bär.
Forum aqualon an der Großen Dhünntalsperre
- Adresse: Forum aqualon Lindscheid, Lindscheid 17, 42929 Wermelskirchen
- Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 11 bis 17 Uhr
- Eintritt: Kostenfrei
Dafür ist die Umgebung perfekt für eine Radtour. Die Route ist mal steil, mal gemütlich - immer wunderbar grün. Und mittendrin: Der historische Hindenburgturm auf der Ketzbergerhöhe, an dem die Tour vorbeiführt. Der 1928 gebaute Turm diente bis 1966 der Wasserversorgung für die umliegenden Ortschaften. Heute hat man vom Turm aus eine tolle Aussicht auf das Bergische Land.
Tierischer Spaß auf der Straußenfarm
Ein Besuch auf der Straußenfarm Emminghausen ist ebenfalls ein Muss. Hier kommt man ganz nah dran an die exotischen Tiere. Der flugunfähige Riesenvogel ist eigentlich in Afrika heimisch, aber in Wermelskirchen fühlt er sich auch sehr wohl.
Die Straußenfarm züchtet die Strauße, um ihre Produkte zu verwerten, also Fleisch und Eier. Bei einem Besuch kann man die riesigen Vögel in allen Altersklassen hautnah bei einer Führung erleben: das fast drei Meter große und 130 Kilogramm schwere Straußenmännchen Gigolo, die ein paar Monate alten Strauße mit ihrem aufgeplusterten Gefieder und die winzigen Küken.
Straußenfarm Emminghausen
- Adresse: Straußenfarm Emminghausen, Emminghausen 80, 42929 Wermelskirchen
- Führungen: Samstags, sonntags und feiertags, jeweils um 14 Uhr
- Kosten: Erwachsene 6 Euro, Kinder (4 bis 10 Jahre) 4 Euro, Kinder (11 bis 17 Jahre) 5 Euro
Auf der Farm gibt es auch einen Hofladen. Von Staubwedeln aus Straußenfedern über Eierlikör bis hin zu Lampen aus handgefrästen Straußeneiern kann alles mögliche gekauft werden.
Einkehren im Restaurant Neuemühle
Nach dem Stopp geht es zurück aufs Fahrrad. Es geht weiter um die Dhünntalsperre herum, bis zum Restaurant Neuemühle. Die Gastronomie ist in einer alten Wassermühle mit Biergarten und liegt malerisch im Eifgenbachtal.
Restaurant Neuemühle
- Adresse: Restaurant Neuemühle, Neuemühle 1, 42929 Wermelskirchen
- Öffnungszeiten: Donnerstags und freitags: 17 bis 21 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen: 12 bis 21 Uhr. Warme Küche jeweils bis 19.30 Uhr
Die fast 200 Jahre alte Neuemühle heißt so, weil sie eine der letzten Wassermühlen war, die im Bergischen in Betrieb genommen wurde. Das historische, restaurierte Wasserrad der Mühle kann noch besichtigt werden.
Heute ist die Neuemühle vor allem Ausflugslokal. Ursprünglich wurde sie als Kornmühle mit Bäckerei betrieben und sämtliche umliegende Dörfer wurden mit dem frisch gebackenen Mühlenbrot beliefert. Daran knüpft die junge Inhaberin heute wieder an: Jeden zweiten Freitag im Monat riecht es in der Mühle nach Holzfeuer. Dann backt Wiebke Büngen im historischen Holzofen Brot und Stuten. Die 34-Jährige lebt und arbeitet hier. Für sie ist die Mühle "eine kleine Oase der Ruhe", sagt sie. "Hier kann man einfach mal eine Auszeit genießen." Und das macht die Gruppe auch. Gemeinsam kehren sie für eine verdiente Pause im Biergarten ein.
Über dieses Thema haben wir auch am 16.08.2024 im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit Bergisches Land, 19.30 Uhr.