Musiksommer: 9 Festivals in NRW

Vier Tage Festival, mitten in der Innenstadt, und das auch noch kostenlos. Bochum Total kann auf 30 Jahre Tradition zurückblicken. Wenn das Festival ruft, ist die Innenstadt voll. Hunderttausende Besucher kommen jedes Jahr. 60 Bands verschiedenster Stilrichtungen treten auf mehreren Bühnen in der Innenstadt verteilt auf, in diesem Jahr unter anderem Lokal-Legende und Dauergast "Die Kassierer", "Bobbin'B", "Kochkraft durch KMA" und "The Frits".

"Die Stadt, die nur einmal im Jahr zum Leben erweckt wird", bei diesem Zitat wissen Festivalfans sofort, worum es sich handelt. 200.000 Besucher aus 40 Ländern machen den Airport Weeze, neben dem das Royal Air Force-Museum sein Zuhause hat, jedes Jahr für drei Tage zu einer einzigen Partyzone und das Parookaville damit zu einem der größten Festivals für elektronische Musik in Europa. In diesem Jahr sind Armin van Buuren, Kshmr oder Above & Beyond als Headliner dabei.

Seit einem Vierteljahrhundert wird der Westfalenpark in Dortmund für ein Wochenende zur Bühne für elektronische Musik, Hip-Hop, Rock und Pop. Die verschiedenen Bühnen sind dem Festivaltitel entsprechend nach Früchten benannt. Auf ihnen stehen in diesem Jahr bekannte Größen wie Alligatoah, Cro oder Querbeat. Bis zu 50.000 Menschen kommen jedes Jahr zum Juicy Beats nach Dortmund.

Seit 41 Jahren gibt es das Haldern Pop Festival schon am Niederrhein. Während andere Festivals jedes Jahr wachsen, halten es die Veranstalter beim Haldern mit maximal 7.000 verkauften Tickets bewusst klein. Der familiäre Charakter des Festivals soll erhalten bleiben. Das heißt aber nicht, dass es sich verstecken muss. Weltstars wie Bob Geldof oder die Patti Smith haben hier schon gespielt. Diesmal sind als Headliner Devendra Banhart, Faber und Fontaines D.C. dabei.

Am Kemnader See, zwischen Bochum und Witten, entsteht einmal im Jahr eine richtige Stadt aus weißen Zelten. Über zwei Wochen lang gibt es beim Zeltfestival Ruhr Konzerte, Kabarett, Lesungen und Kunsthandwerk. In die Zelte am See kommen auch immer wieder große Stars, in diesem Jahr zum Beispiel James Blunt, Mark Forster oder Sarah Connor.

Beim Stemweder Open Air geht es gern etwas bunter und härter zu. Das Lumpenpack, Ignite oder HC Baxxter sind nur einige der Acts, die dieses Jahr dabei sind. Seit 1976 findet das Open-Air-Festival im Kreis Minden-Lübbecke jedes Jahr statt und ist damit eines der ältesten Umsonst-und-Draußen-Festivals in Deutschland. Jedes Jahr kommen rund 12.000 Besucher ins Ilweder Wäldchen nach Ostwestfalen-Lippe.

Das nach eigenen Angaben "bunteste Festival der Welt" tourt durch die Republik und macht dabei unter anderem auch in Gelsenkirchen Station. Der Hauptact sind die Besucher selbst: Farbpulver, das in die Luft geworfen wird, macht aus der Open-Air-Party einen Farbenrausch. Für die passende Musik sorgen beim Holi Festival of Colours verschiedene DJs, die Musik von Elektro bis House auflegen.

Auf fünf Bühnen gibt es beim Nibirii-Festival Ende August drei Tage lang bis zu elf Stunden alles rund um die Genres Goa, Techno und Drum & Bass. Angekündigt haben sich unter anderem I Hate Models, Kobosil, Zeuz und Kalte Liebe. 40.000 Besucher kommen jedes Jahr. Zusatzbonus: Ein Strandabschnitt des Dürener Badesees kann zum Schwimmen oder Wasserskifahren genutzt werden.

Einmal im Jahr ist das 500-Einwohner-Dorf Zyfflich am Niederrhein nicht mehr wiederzuerkennen. Dann kommen noch 1.000 Musikfans dazu. Mitten im Ort entsteht mit dem Woodstock & Blues Festival ein Festivalgelände mit Zelten und Bühnen. Vier Tage lang ist hier Ausnahmezustand, in diesem Jahr waren John not Lennon oder The Glamrocks dabei. Seit zwanzig Jahren stemmt der Blues-Verein mit vielen Freiwilligen aus dem Dorf das niederrheinische Woodstock schon und plant bereits die nächste Ausgabe 2025.