Zwei Radfahrer fahren auf einem Fahrradweg durch eine Löwenzahnwiese

Zehn lohnenswerte Radtouren in NRW

Städteregion Aachen | Unterwegs

Stand: 20.06.2024, 07:26 Uhr

An Flüssen entlang von der Quelle bis zur Mündung, auf und ab durchs Bergische oder ohne Steigung auf ehemaligen Bahntrassen: Nordrhein-Westfalen steht für Kontraste. Zehn der schönsten Radstrecken.

Von Hanna Makowka

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Wegberger Mühlenroute

Der Name der Wegberger Mühlenroute ist Programm: Der Weg führt an vielen der ehemals 25 Wassermühlen der Stadt vorbei. Ein Highlight ist der Start- und Endpunkt, die Wegberger Mühle aus dem Jahr 1505. Sie kann besichtigt werden und bietet ein Café zum Einkehren.

Die Schrofmühle ist noch voll funktionsfähig

00:42 Min. Verfügbar bis 22.05.2026

Danach führt die Route durch einen Teil des Naturparks Schwalm-Nette und vorbei an Weihern und Bächen. Auf dem Weg liegen die Molzmühle, die wohl eine der schönsten Mühlen auf dem Weg ist und ein Restaurant bietet. Man kommt aber auch an der Holtmühle mit ihrem sechs Meter großen Mühlrad und zugehörigem Café vorbei, und an der noch voll funktionsfähige Schrofmühle sowie die Kornmühle Tüschenbroich mit einem Mühlenmuseum.

Infos zur Mühlenroute

  • Länge: 42 Kilometer
  • Start/Ende: Wegberger Mühle, Rathausplatz 21, 41844 Wegberg (Da es sich um einen Rundweg handelt, kann aber auch an einer beliebigen Stelle gestartet werden)
  • Schwierigkeitsgrad: leicht, keine großen Steigungen
2

Ruhrtal-Weg vom Sauerland bis zum Ruhrgebiet

Der Ruhrtal-Radweg ist mindestens genauso vielseitig wie lang. Er startet im sauerländischen Winterberg und führt bis nach Duisburg. Kein Zufall: Denn in Winterberg entspringt die Ruhr, die der Route ihren Namen gibt. Sie mündet im Ruhrgebiet bei Duisburg in den Rhein. Auch, wenn man nicht immer direkt am Fluss entlang fahren kann, orientiert sich der Ruhrtal-Weg am Flussverlauf. Auf der Strecke erwarten die Radler vor allem Kontraste: Fachwerk und Industrie, Natur und Kultur.

Blick auf die Ruhr, im Vordergrund eine Allee mit Radweg, im Hintergrund die Horster Mühle

Radweg entlang der Ruhr, die vom Sauerland durchs Ruhrgebiet fließt

Die komplette Tour ist zu lang für einen Tagesausflug. Deshalb ist der Weg in 23 Etappen unterteilt. Highlights sind unter anderem die Essener Etappe, wo Radfahrer sich am Baldeneysee erholen können und die historische Altstadt von Arnsberg. Der schönste Abschnitt soll allerdings von Hattingen nach Mülheim führen, von der Altstadt zum ältesten Hochofen des Ruhrgebiets, dann wieder vorbei an Weiden und Höfen und immer nah an der Ruhr entlang.

Infos zum Ruhrtal-Weg

  • Länge: 240 Kilometer
  • Start: Winterberg
  • Ende: Duisburg
  • Schwierigkeitsgrad: insgesamt leicht, im Sauerland gibt es einige Steigungen, ab Hagen bleibt es dann aber weitestgehend flach
3

Erft-Radweg

Auch dieser Radweg führt an einem Fluss entlang. Radfahrer können hier den Verlauf der Erft entdecken, angefangen in der Eifel bis zum Rhein bei Neuss. Dabei fährt man durch historische Orte, vorbei an Schlössern und Burgen und durch jede Menge Natur.

Ausflugstipps zu Flusslandschaften in NRW: Der Erft-Radweg führt von der Quelle in Nettersheim bis zur Mündung in den Rhein in Neues.

Wer besonders sportlich ist und nach dem Erft-Radweg noch nicht genug hat, der kann die Strecke erweitern und auf dem Rheinradweg und dem Ahr-Radweg weiterfahren. So wird die Route zur Drei-Flüsse-Tour, die damit ein etwa 300 Kilometer langer Rundweg wäre.

Infos zum Erft-Radweg

  • Länge: 110 Kilometer
  • Start: Nettersheim-Holzmülheim
  • Ende: Neuss
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
4

Radbahnweg Münsterland

Auf einem alten Gleisbett können Radfahrer das Münsterland zwischen Coesfeld und Rheine entdecken. Mittlerweile befahren Radler die Strecke, aber noch vor wenigen Jahren sind hier jeden Tag Züge gerollt. Und das merkt man auch. Die Relikte der Vergangenheit sind auf der ehemaligen Bahnstrecke immer noch sichtbar. In Neuenkirchen führt die Route vorbei am alten Bahnhof St. Arnold. Hier sind ehemalige Gleisanlagen der alten Bahnstrecke neben dem Radbahnweg erhalten geblieben. Wer Lust hat, kann hier eine Draisinenfahrten unternehmen. Neben dem eigentlichen Radbahnweg gibt es zusätzlich auch Rundschleifen durch Orte, die an der Strecke liegen.

Infos zur Radbahn-Route

  • Länge: 50 Kilometer
  • Start: Coesfeld
  • Ende: Rheine
  • Schwierigkeitsgrad: leicht, fast ohne Steigung
5

Römer-Lippe-Route

Dieser Weg führt Radler auf die Spuren einer alten Römerstraße. Angefangen beim Hermannsdenkmal bis zur Xantener Innenstadt, immer vorbei am Fluss Lippe. Dabei geht die Radroute durch abwechslungsreiche Gebiete in Nordrhein-Westfalen: den Teutoburger Wald, das Sauerland, das Münsterland, die Metropole Ruhr und den Niederrhein.

Henrichenburg

Das alte Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop

Da die Strecke relativ lang ist, gibt es einige Teilabschnitte, die sich für eine Tagestour eignen. Auf dem 44 Kilometer langen Weg von Lünen über Waltrop und Olfen bis Haltern am See gibt es beispielsweise einiges zu entdecken. Im Industriemuseum Schiffshebewerk in Waltrop können die Türme besichtigt werden, die 1899 von Kaiser Wilhelm II eingeweiht wurden. Der Aufzug hat früher Schiffe in 14 Metern Höhe befördert, um eine Kanalstufe zu bewältigen. Am Ende der Tagestour wartet das Römermuseum in Haltern am See mit über 1.000 Ausgrabungsstücken.

Die Route hat auch eine eigene, kostenfreie App, die vor Ort beim Navigieren helfen und Tipps für Aktionen entlang der Strecke geben soll.

Infos zur Römer-Lippe-Route

  • Länge: 295 Kilometer (inklusive zusätzlicher Wegeschleifen Gesamtlänge: 479 Kilometer)
  • Start: Hermannsdenkmal, Detmold
  • Ende: Xantener Innenstadt
  • Schwierigkeitsgrad: je nach Etappe. Insgesamt gibt es kaum Höhenmeter zu bewältigen, nur auf den ersten 30 Kilometern der Route zwischen dem Hermannsdenkmal und Bad Lippspringe gibt es einige Steigungen.
  • Auf der Route gibt es zwölf thematische Wegeschleifen zum Thema Römerkultur und Wassererlebnis
6

Radroute Wasserquintett

Dieser Rundweg führt im Bergischen Land an fünf Talsperren vorbei. Die erste ist die Brucher-Talsperre, dann folgt die Lingese-Talsperre. Von da aus geht es weiter auf der ehemaligen Bahntrasse bis nach Wipperfürth, einer über 800 Jahre alten Hansestadt und weiter bis zur Wupper-Talsperre. Über die Höhen des Bergischen Landes geht es dann zurück zum Startpunkt.

Infos zum Wasserquintett-Weg

  • Länge: 74 Kilometer
  • Start/Ende: Bahnhof Marienheide, Bahnhofstraße 13-17, 51709 Marienheide (Da es sich um einen Rundweg handelt, kann aber auch an einer beliebigen Stelle gestartet werden)
  • Schwierigkeitsgrad: mittel, insgesamt müssen knapp 750 Höhenmeter überwunden werden
  • Wer zwischen März und Oktober auf dem Radweg unterwegs ist, aber nur einen Teil der Route fahren möchte, der kann bequem mit dem sogenannten Bergischen Fahrradbus weiter- oder zurückfahren. Der Bus transportiert bis zu 20 Personen mit ihren Rädern und fährt an Wochenenden und Feiertagen ab Marienheide, Wipperfürth und Hückeswagen.
7

Möhnetal-Radweg

Dieser Flussradweg führt von der Möhnequelle bis hin zur Mündung in die Ruhr. Radfahrer können auf dieser Strecke Auenlandschaften mit grünen Wiesen und Hügeln und den Möhnesee, einen der größten Stauseen in Nordrhein-Westfalen, entdecken. Ein großer Teil des Radweges verläuft absolut steigungsfrei auf einer ehemaligen Bahntrasse.

Möhnesee mit Talsperre

Möhnesee mit Talsperre von oben

Sehenswert auf der Strecke ist die mehr als 100 Jahre alte Staumauer am Möhnesee, die bis heute das schwerste Baudenkmal NRWs ist und einen schönen Blick über den See bietet.

Infos zur Möhnetal-Route

  • Länge: 65 Kilometer
  • Start: Brilon
  • Ende: Arnsberg-Neheim
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
8

100-Schlösser-Route

Wer die 100-Schlösser-Route befährt, der bewegt sich mit dem Rad durch die Geschichte des Münsterlandes. Die Strecke führt vorbei an mehr als hundert Schlösser, Burgen, Herrensitze und Gräftenhöfe. Radler können hier die Region auf ruhigen Wegen entdecken und zwischen Wiesen und Weiden fahren.

Luftaufnahme von Schloss Nordkirchen

Schloss Nordkirchen ist das größte Wasserschloss im Münsterland

Wegen ihrer Länge ist die Route unterteilt in vier Teilstrecken: den sogenannten Nord-, Ost-, Süd- und Westkurs. Dabei ist der Südkurs der kürzeste und führt südlich von Münster an Schlössern und Burgen vorbei, die teilweise nur wenige Kilometer auseinander liegen. Auf dem Weg liegt beispielsweise das berühmte Schloss Nordkirchen, das größte und bekannteste Schloss der Region. Es wird auch das "Versailles Westfalens" genannt. Aber auch die anderen Kurse haben jede Menge zu bieten und führen von Münster aus in die Region.

Infos zur 100-Schlösser-Route

  • Länge: 960 Kilometer (Nordkurs: 305 Kilometer, Ostkurs: 260 Kilometer, Südkurs: 210 Kilometer, Westkurs: 310 Kilometer)
  • Start/Ende: je nach gewähltem Kurs
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
9

Seseke-Radweg bei Dortmund

Neben beliebten Strecken wie dem Ruhrtalradweg gibt es im Ruhrgebiet auch weniger bekannte Wege, die aber auch einen Ausflug wert sind - wie den Seseke-Weg zwischen der Seseke-Quelle nahe Bönen und Lünen, wo der Fluss in der Lippe mündet.

Die Route führt entlang des namensgebenden Flusses Seseke, vorbei an Wiesen und Bäumen, die das Flussufer säumen. Los geht es an der Mündung, die Strecke endet an der Quelle.

Hier gibt es ein paar Eindrücke von einer Radtour auf dem Seseke-Weg

00:35 Min. Verfügbar bis 25.09.2025

Neben jeder Menge Natur gibt es bei einer Radtour entlang der Seseke auch einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken, beispielsweise den "Ostpol des Ruhrgebiets", einem bedeutenden Industriedenkmal.

Der Ostpol ist ein Förderturm der Zeche Königsborn in Bönen. Eine Bürgerstiftung hat daraus ein Kultur- und Veranstaltungszentrum gemacht. An anderer Stelle führt der Seseke-Weg durch eine alte Zechensiedlung oder auch an der Schachtanlage Grillo der Zeche Monopol in Kamen vorbei. Ruhrgebiet und Bergbau, das gehört nun einmal zusammen - auch beim Fahrradfahren.

Infos zum Seseke-Radweg

  • Länge: 25 Kilometer
  • Start: Zwischen Flierich und Lenningsen 
  • Ende: Lünen
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
10

Flamingo-Route

Flamingos in Deutschland? Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, kommt im Zwillbrocker Venn zusammen. Hier gibt es die nördlichste Flamingo-Brutkolonie in Europa. Die beste Zeit, um die Tiere zu beobachten, ist zwischen März und Juli.

Flamingos und Kormorane im Zwillbrocker Venn

Flamingos und Kormorane im Zwillbrocker Venn

Aber nicht nur die rosafarbenen Vögel sind auf der Strecke sehenswert. Die Flamingo-Route führt durch einige schöne Ecken der deutsch-niederländischen Grenzregion mit unberührter Natur zwischen Enschede und Borken.

Infos zur Flamingo-Route

  • Länge: 450 Kilometer
  • Start/Ende: Schloss Ahaus (Da es sich um einen Rundweg handelt, kann aber auch an einer beliebigen Stelle gestartet werden)
  • Schwierigkeitsgrad: leicht