Blätter rauschen im Wind, hier und da zwitschert ein Vogel. Sonst ist es vollkommen ruhig. Diese Stille ist es, die Besucher auf dem Wanderweg "Eifelspur Toskana" sofort runterkommen lässt.
Blicke in die Weite, über unbebaute Natur. Grün, so weit das Auge reicht. Offene Flächen und Wälder wechseln sich ab, genauso wie Sonne und Schatten. Immer wieder laden Bänke oder Liegen zum Verschnaufen ein.
15 Kilometer durchs Naturschutzgebiet
Der Wanderweg verläuft bei Alendorf und Ripsdorf im Kreis Euskirchen und liegt im Naturschutzgebiet Lampertstal. Das ist mit einer Fläche von 650 Hektar größer als 900 Fußballfelder und gehört damit zu den größten Naturschutzgebieten Nordrhein-Westfalens.
"Eifelspur Toskana" wird der Wanderweg auch genannt. Er führt über eine Länge von 15 Kilometern durch Waldgebiete und offene Landschaften. Der Blick reicht von hier bis in die südliche Eifel, bei klarem Wetter sogar bis zur Nürburg.
"Eifelspur"-Wanderwege
"Eifelspuren" sind Themenwanderwege in der Nordeifel. Mit Markierungen werden Wandernde die Wege entlang geleitet und können dabei beispielsweise "Auf Tuchmachers Fährte", "Auf den Spuren der Raubritter" oder eben "Die Toskana der Eifel" entdecken.
Insgesamt gibt es 18 "Eifelspuren" zu entdecken.
Daneben gibt es auch "Eifelschleifen", die als Rundwanderwege angelegt sind. Hiervon gibt es insgesamt 95. Einige Touren sind anspruchsvoll, andere eher leicht. So sind Spaziergänge, kürzere Wanderungen und auch anspruchsvolle Wanderungen mit einigen Höhenmetern möglich.
Wer auf der "Eifelspur Toskana" wandert, gelangt für ein paar Kilometer auch auf den großen "Eifelsteig". Insgesamt 313 Kilometer führt dieser Weg von Aachen nach Trier. Und ist ebenso preisverdächtig: Der "Eifelsteig" wurde im Sommer 2023 vom Deutschen Wanderinstitut erneut als "Premium-Wanderweg" ausgezeichnet. Wegweiser und Markierungen sind besonders gut, der Zustand des Weges auch.
Zurück auf die "Eifelspur Toskana": Die Mitglieder vom Eifelverein Ripsdorf haben den frisch gekürten Wanderweg schon lange für sich entdeckt. Der Weg ist von den Besuchern der Nordeifel-Touristik zum Wanderweg des Jahres 2023 gewählt worden. "Viel bergab, bergauf, durch Wälder - rauf und runter durchs Naturschutzgebiet geht es hier", sagt Mathias Schoenen vom Eifelverein.
Wacholder verleiht toskanisches Flair
Das Highlight des Wanderweges ist der Kalvarienberg. Wenn man ihn erstmal erklommen hat, belohnt eine weite Aussicht: 520 Meter über Null bietet der Berg ein 360-Grad-Panorama.
"Nicht umsonst wird man hier an die Toskana erinnert", sagt Patrick Schmidder vom Eifeltourismus. "Das Besondere an dem Weg sind die Wacholderbestände. Das ist schon was Außergewöhnliches, was sonst in der Dichte weit und breit nicht zu erleben ist." Denn die Wacholderbüsche erinnern an Zypressen, die die hügelige Landschaft in der Toskana prägen.
Dass die Strecke wegen ihrer Beliebtheit künftig nicht überrannt wird, darauf wollen die Eifeltourismus-Experten aufpassen. Die Idylle soll erhalten bleiben - damit Wanderer auch weiterhin Toskana in der Eifel spüren können.
Über dieses Thema berichteten wir auch im WDR Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Aachen am 05.07.2023 ab 19:30 Uhr.