Übernachten im Baumhaus: Außergewöhnliche Jugendherbergen in NRW

Vor über hundert Jahren wurde auf der Burg Altena im Sauerland die weltweit erste Jugendherberge gegründet. Wie sah es damals dort aus? Das Museum der Burg zeigt die im Original erhaltene Einrichtung aus dem Jahr 1914. In einem weiteren Museum taucht man noch tiefer in die Geschichte der Burg ein, die bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht. Vom Burgenbau bis zur Ritterrüstung - da kommt richtiges Mittelalter-Feeling auf.

Ein weiteres Highlight wartet bereits bei der Anreise zur Jugendherberge auf die Gäste. Mit einem Erlebnisaufzug geht es direkt von Altenas Fußgängerzone in 30 Sekunden hoch zur Burg.

Ein ganz anderes Flair bietet die Jugendherberge im Duisburger Landschaftspark. Hier ist Industriekultur und -Romantik angesagt. Da, wo einst Roheisen für die Stahlindustrie produziert wurde, kann man heute im Gasometer tauchen und in Bunkeranlagen klettern. Die Jugendherberge befindet sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Thyssen Hüttenwerke.

Neben dem Landschaftspark selbst bietet sich auch ein Ausflug zum Innenhafen oder in den Duisburger Süden an. Auf einer ehemaligen Schlackehalde steht heute die Skulptur Tiger & Turtle, die auch als "begehbare Achterbahn" bekannt ist.

Über den Dächern des kleinen Eifelorts Blankenheim erhebt sich stolz die über 900 Jahre alte Grafenburg. Vor rund 90 Jahren wurden die Gemäuer in eine Jugendherberge umgewandelt. Viele Wanderwege führen an der Burg vorbei, zum Beispiel die Burgen-Route und die 6. Etappe des Eifelsteigs.

Von der Burg haben die Gäste einen tollen Blick auf den historischen Ortskern. Zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser zieren die 8.000 Einwohner zählende Gemeinde. Eins dieser Häuser ist gerade mal 2,01 Meter breit. In einem anderen entspringt die Ahr, die dann nach 90 Kilometern im Rhein mündet.

Ebenfalls in der Eifel liegt die Burg Monschau. Nach dem Ersten Weltkrieg zog hier eine Jugendherberge ein. In den alten Gemäuern befinden sich die Gäste auf einer Zeitreise ins Mittelalter. Und auch in Monschau selbst scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Am Ufer der Rur reihen sich viele denkmalgeschützte Gebäude aneinander. Die verwinkelten Gassen sind ein beliebtes Fotomotiv.

In der Stadt lohnt sich zudem ein Besuch im Erlebnismuseum "Lernort Natur". Über 1000 Präparate und Exponate aus der Tierwelt sind hier ausgestellt. Und im Museum Rotes Haus Monschau geht es um die Geschichte der Textilindustrie. Monschaus Tuche waren in ganz Europa berühmt.

Mitten im Naturerlebnispark "Panarbora" in Waldbröl gibt es eine ganz außergewöhnliche Jugendherberge. Hier kann man in Baumhäusern, Jurten, afrikanischen Lehmhäusern oder südamerikanischen Stelzenhäusern übernachten. Natürlich mit Feuer- und Grillstellen. Wer es klassischer mag, findet im Gästehaus seinen Schlafplatz.

Im Naturerlebnispark gibt es auch abseits der Behausungen viel zu entdecken: Irrgarten, Erlebnisstationen und Abenteuerspielplatz. Wer keine Angst vor Höhe hat, kann auf dem längsten Baumwipfelpfad in NRW den Blick über den Park und die Natur genießen.

In der einzigen Dreiecksburg Deutschlands hat eine Jugendherberge ihren Platz an einem geschichtsträchtigen Ort gefunden. Im Zweiten Weltkrieg sollte hier ein Zentrum der SS entstehen. Heute erinnert eine Gedenkstätte und die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" daran. Auch ein Demokratie-Training gibt es.

Wer sich auspowern möchte, kann das entweder auf dem nahegelegenen Bolzplatz oder in der 220 Quadratmeter großen Rundsporthalle tun. Den Tag ausklingen lässt man am besten an der großen Lagerfeuerstelle unterhalb der Burg.