Zurück in die 80er mit Münsteraner Tüftler
Stand: 03.04.2023, 13:27 Uhr
Wenn Elektrogeräte kaputt gehen, dann landen die oft zu schnell im Müll. Das findet zumindest Josef Hesse aus Münster. Er ist leidenschaftlicher Bastler. Sogar eine Zeitmaschine hat er schon gebaut.
Von Dennis Scheffer (Text) und Dennis Burk (Multimedia)
Während es im Hintergrund blinkt und zischt, steht Josef Hesse geduldig und mit prüfendem Blick in seiner Werkstatt. Der promovierte Betriebswirt versucht, das alte Radio seines Bruders zu reparieren: "Im regelmäßigen Abstand geht das Teil kaputt", sagt Hesse. Alle fünf bis sechs Jahre kommt sein Bruder damit bei ihm vorbei. "Ich glaube, ich bekomme es noch ein letztes Mal hin." Sein Bruder hängt an diesem Gerät. Es ist um die 30 Jahre alt und hat ihn damals während seiner Ausbildung zuverlässig geweckt.
Warum es in der Werkstatt blinkt und bimmelt
Alles, was auf Hesses Werkbank landet, ist mit Erinnerungen verbunden. So ist es auch mit Teilen, die er selbst baut. Ein Objekt liegt dem 40-Jährigen dabei besonders am Herzen: Der Sportwagen DeLorean aus der Film-Trilogie "Zurück in die Zukunft". "Das ist natürlich Kindheitserinnerung", sagt Hesse. "Als ich den Film damals zum ersten Mal gesehen habe, war ich total fasziniert von dem Auto." Und von der Idee, eine Zeitmaschine zu besitzen.
Als Jugendlicher entdeckt er tatsächlich einen echten DeLorean im Sauerland in einer alten Scheune und weiß sofort: "Irgendwann besorg ich mir so ein Ding". Gesagt, getan. Seit 2016 steht nun nicht nur ein DeLorean in seiner Werkstatt - Hesse hat sich daraus tatsächlich eine Zeitmaschine gebaut. Ganz nach dem Vorbild von "Zurück in die Zukunft".
Wie man sich eine Zeitmaschine baut
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Auch Flipper- und Arcade-Geräte haben es dem Münsteraner angetan. Heute findet man solche Apparate fast nur noch hochpreisig im Internet. Hesse tüftelt schon seit 15 Jahren an den Automaten. "Oftmals habe ich die alten Geräte vom Sperrmüll geholt und hier hergebracht und restauriert."
Sicherung, Lampen und Mechanik
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Durch Corona habe er dann so viel Zeit gehabt, dass er die sperrigen Spielautomaten vernünftig hinstellen und präsentieren konnte. Genau dafür hat er in seiner Werkstatt Platz. "Meine Frau erträgt tapfer meine Leidenschaft. Weil ich alles hier habe, sieht es zu Hause nicht so aus".
Aus den 80ern ins Museum
Die Automaten sind sperrig, nehmen viel Platz weg. Was passiert also mit all den Geräten, sollte Hesse mal nicht mehr sein? "Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Sachen dann in ein Museum gehen", sagt Hesse. "Ich finde, solche Dinge sollten frei zugänglich für jeden sein. Damit die Leute verstehen, wie das früher war und warum die Sachen auch heute noch halten." Bis dahin tüftelt Hesse weiter fleißig an alten Elektro-Geräten und träumt gelegentlich von seinem Lieblingsjahrzehnt, den 80ern.
Über dieses Thema haben wir am 08.03.2023 im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland um 19.30 Uhr berichtet.