Die Bonner Innenstadt ist voll mit Geschäften. Doch wer durch die bodentiefen Fenster blickt, schaut ins Nichts. Dort wo eigentlich Hosen, Fernseher oder Käse über die Theken gehen sollten, ist alles kahl und leer. Ein trübes Bild. Theresa Pils aus Bonn will das ändern. Mit der Initiative "Leerstand als Begegnungsraum" will sie den Läden wieder Leben einhauchen.
Die Anzahl der Niederlassungen im Einzelhandel ist in NRW über die letzten Jahre zurückgegangen. Laut des Statistischen Landesamts lag sie 2012 noch bei gut 95.000, 2022 nur noch bei knapp 86.000 Niederlassungen. Ausgenommen ist der Handel mit Kraftfahrzeugen.
Das Fazit der Händler zum Umsatz im Jahr 2023 fällt nach Angaben des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen durchwachsen aus. Über ein Drittel berichten von geringeren Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr, ein anderes Drittel wiederum von höheren. "Die Unterschiede zeigen sich in den Branchen: Was man nicht kaufen muss, das kaufen die Kunden aktuell nicht", erklärt Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW. Als Grund für die Zurückhaltung sehen viele Händler laut Handelsverband unter anderem die aktuelle außen- und innenpolitische Situation.
Vielfältiges Kulturangebot für Bonn geplant
Die Bonner Initiative schafft in einem leeren Ladenlokal eine Begegnungs- und Kulturstätte. Finanziert wird das durch Spenden und öffentliche Fördergelder. Rund 20 Ehrenamtliche helfen hier regelmäßig mit. Bis auf sonntags ist der Raum immer geöffnet. Bonner aus mehreren Generationen nutzen das Angebot zum Spielen, Lesen oder um ins Gespräch zu kommen, auch über eigene Ideen für den Raum. Denn in Zukunft sollen hier Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen stattfinden. Bisher läuft der Mietvertrag für das Ladenlokal laut der Initiative erst mal bis Ende Dezember.
Über dieses Thema haben wir auch am 30.07.2024 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit aus Bonn, 19.30 Uhr.