Hände halten einen Briefmarkenbogen

Westenholz: 4.000 Einwohner und zehn eigene Briefmarken

Paderborn | Heimatliebe

Stand: 31.10.2023, 14:08 Uhr

Josef Köckerling, Eduard Buschherm und die Bürgerstiftung wollten das kleine Dorf Westenholz bekannter machen. Dafür haben sie sich etwas einfallen lassen.

Von Jan-Ole Niermann

"Ich habe unterschiedliche Belichtungsverhältnisse ausprobiert: mit Sonne, ohne Sonne", sagt Eduard Buschherm, weiße Haare, blaues Sakko, und senkt die Kamera. Tagelang ist der Hobby-Fotograf durch Delbrück-Westenholz gezogen und hat fotografiert: Dabei hat Buschherm seine Ausdauer geholfen. Der Rentner ist früher sogar Marathon in New York gelaufen: "Das ist Neuland und schon eine Herausforderung. Das hat ja schon eine Außenwirkung."

Josef Köckerling und Eduard Buschherm wollten das kleine Dorf Westenholz bekannter machen

Josef Köckerling und Eduard Buschherm

Sein Fotomarathon in Westenholz: Die große Kirche, die Skulptur "Die Lesende", ein alter Speicher von 1577. Am Ende muss er zusammen mit Josef Köckerling aus 500 Fotos aussuchen, welche zehn Motive auf Briefmarken erscheinen sollen: "Wir haben dann versucht, die Besten herauszufischen. Ich hoffe, dass es gelungen ist", sagt Buschherm.

Ein kleiner Ort im Mini-Format ganz groß

Briefmarken für Westenholz. Das ist das neueste Projekt, das Eduard Buschherm und Josef Köckerling gemeinsam angehen. Die beiden waren fast ihr ganzes Berufsleben Kollegen. Zuletzt haben sie eine Bank in Westenholz geleitet.

Was bedeuten die Briefmarken für Josef Köckerling?

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Inzwischen sind beide in Rente, trotzdem tragen sie weiter gern Hemd und Sakko. Mit der Bürgerstiftung wollen sie den Ort im Kreis Paderborn schöner und lebenswerter machen. "Wir sind ja ein Dorf von 4.000 Einwohnern", sagt Josef Köckerling "die Idee war, den Mitbewohnern etwas Gutes zu tun mit den Briefmarken."

Luftaufnahme von Westenholz: Blick auf Kirche, Häuser und Wälder am Boden

Blick aus der Luft auf Westenholz

Westenholz liegt ländlich zwischen Paderborn und Gütersloh. Seit 1975 ist es Ortsteil von Delbrück. Doch für Köckerling und viele andere ist und bleibt Westenholz ihr Dorf: "Ich bin in diesem Ort geboren, 1950, ich bin einfach Westenholzer Junge", sagt Köckerling, "mir liegt der Ort am Herzen." Dieses Heimatgefühl sollen auch die zehn Briefmarken ausdrücken und das kleine Westenholz bekannter machen. Köckerling selbst sammelt alte, schon gestempelte Briefmarken. Irgendwann kam er auf die Idee mit den lokalen Briefmarken.

Wie man seine eigene Briefmarken gestaltet

Über ein Angebot der Post können alle Kundinnen und Kunden individuelle Marken gestalten, das Angebot hat die Bürgerstiftung jetzt genutzt. Die Fotos von Eduard Buschherm hat die Bürgerstiftung auf mehr als 1.500 Briefmarken drucken lassen. Ein Großteil ist schon vergriffen.

Josef Köckerling weiß schon, wem er Grüße mit einer Westenholz-Briefmarke schicken will

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Durch die Briefmarken haben sich die beiden Freunde intensiv mit ihrer Heimat beschäftigt und sie wollen weitermachen: Sudhoffs Speicher, ein rotes Fachwerkhaus zum Beispiel ist laut Köckerling das erste nichtkirchliche Gebäude von 1577: "Wenn man Briefmarken von unserem Ort raus gibt, dann gehört das zwingend dazu. Westenholz war ja früher auch rein bäuerlich." Bei zehn Briefmarken soll es aber nicht bleiben. "Kurz vor Weihnachten machen wir nochmal zehn Briefmarken mit der lebensgroßen Krippe", sagt Köckerling.

Über dieses Thema haben wir auch am 13.10.2023 im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit OWL, 19.30 Uhr.