Auf Mission mit dem Knight Rider 00:20 Min. Verfügbar bis 28.08.2026

Wie Knight Rider: So baut sich ein Ascheberger seinen eigenen K.I.T.T.

Coesfeld | Heimatliebe

Stand: 28.08.2024, 07:23 Uhr

Timo Klemp aus Ascheberg baut das Kult-Auto K.I.T.T. aus der Serie Knight Rider nach. Was ihn dazu gebracht hat und wie nah sein Auto dem Original kommt.

Von Kilian Voß

Ein paar Pieptöne erklingen, dann sagt eine tiefe Männerstimme: "Erlauben Sie, dass ich mich vorstelle. Ich bin K.I.T.T., die Computerstimme des Knight 2000." Der TÜV-geprüfter Pontiac Firebird von Timo Klemp sieht dem Original nicht nur verblüffend ähnlich, er kann sogar sprechen. "Ich kann etwas sagen und der Wagen antwortet mit der Synchronstimme von Gottfried Kramer auf diese Sätze", sagt Klemp.

Knight Rider zog in den 80er-Jahren Menschen aus aller Welt vor ihren Röhrenfernseher. Auch in Deutschland ist Knight Rider Kult. Noch vierzig Jahre nach Erstausstrahlung hat die Serie rund um Polizist Michael Night, gespielt von David Hasselhoff, und das Kult-Auto eine große deutsche Fangemeinde. Regelmäßig treffen sich Fans, um unter anderem Nachbauten des selbstdenkenden Superautos namens K.I.T.T. zu bestaunen. Mit dabei: Timo Klemp. Der 32-Jährige hat seinen eigenen Knight Industries Two Thousand gebaut.

Timo Klemp in seinem K.I.T.T. | Bildquelle: WDR

Seit seiner Jugend träumt Klemp vom K.I.T.T.

Eigentlich ist Klemp zu jung für die Serie aus den 80er-Jahren. Wiederholungen von Folgen sogen ihn als Jugendlichen aber direkt in den Bann von Knight Rider. Seitdem träumt er davon, einmal selbst mit K.I.T.T. Verbrecher zu jagen. Dieser Traum lodert wieder auf, als er sich die Serie zu Beginn der Corona-Pandemie noch einmal anschaut. 2020 entschließt sich Klemp, das Kult-Auto nachzubauen. Kurz darauf kauft er einen Pontiac Firebird Trans AM von 1988, ein Modell der Serie, der auch K.I.T.T. entsprang.

Wie Timo Klemps Umfeld auf seine Idee reagiert hat 00:30 Min. Verfügbar bis 28.08.2026

Ohne irgendetwas über Autos zu wissen, machte sich Klemp an den Umbau. Sein Vater und einige Bekannte unterstützten ihn. Zuerst musste der knallrote Wagen schwarz werden. Gleich zwei Mal wurde der Firebird lackiert. Alleine das kostete knapp 10.000 Euro. Spätestens hier wurde Klemp klar, dass dieses Projekt teuer werden würde. Der Umbau von Karosserie und Innenraum folgten. Jedes kleinste Detail sollte dem Original entsprechen. Vier Jahre und über 60.000 Euro später ist der K.I.T.T. so gut wie fertig.

Auto reagiert auf 300 Sätze

Klemp ist gelernter IT-Fachmann und hat die Sprachsteuerung selber in die Hand genommen. Sein K.I.T.T. kann auf mehr als dreihundert unterschiedliche Sätze reagieren. Aktuell feilt Klemp an einer K.I., durch die er sogar richtig mit dem Kult-Auto sprechen kann. Das hebt seinen Wagen von anderen Nachbauten ab.

Wenn ich einsteige und das Auto mich begrüßt, fühlt es sich an, als wäre das ein Freund. Timo Klemp

Steuerbare Beleuchtung, auswechselbare Kennzeichen, ein interaktives Cockpit und weitere Spielereien: Der K.I.T.T. aus Ascheberg hat noch viel mehr Funktionen als die Sprachsteuerung. Dadurch fühlt sich der Wagen fast wie der "echte" K.I.T.T. an. Zwar hat der Firebird keinen Turbo-Boost, der ihn wie in der Serie binnen weniger Sekunden auf über 300 km/h beschleunigt. Aber das Drücken des Boost-Knopfes erweckt doch zumindest den optischen und akustischen Eindruck.

In Klemps Auto steckt viel Liebe zum Detail | Bildquelle: WDR

"Das ist einfach ein irres Gefühl, in so einem Auto zu sitzen", sagt Klemp, der den Wagen gelegentlich auch an Interessenten vermietet. An seinen Wagen gewandt, sagt er "K.I.T.T, lass uns nach Hause fahren!". Ein Piepsen ertönt, verschiedene Knöpfe leuchten auf und die Stimme des Autos sagt: "Das war's dann wohl für heute."

Über dieses Thema haben wir auch am 10.07.2024 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit Münsterland, 19.30 Uhr.