Pulverfass Nahost: Wohin führt der Krieg?

Presseclub 06.10.2024 57:32 Min. UT Verfügbar bis 06.10.2026 Das Erste

Pulverfass Nahost: Wohin führt der Krieg?

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Weltweit wächst die Sorge vor einem großen Krieg in der Region. Am Montag jährt sich der Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel. Seitdem bekämpft die israelische Regierung unter Premier Netanjahu mit aller Härte die Hamas im Gazastreifen.

Inzwischen hat sich die Lage auch an der Grenze zum Libanon verschärft. Nach monatelangen Angriffen der vom Iran unterstützten politischen Partei und bewaffneten Miliz Hisbollah auf israelisches Gebiet hat Netanjahu jetzt eine Bodenoffensive im Süden des Libanon begonnen. Rund 1,2 Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Die Islamische Republik Iran hat Israel wiederholt mit Raketen angegriffen. Die Regierung in Teheran reagierte damit u.a. auf die Tötung von vielen Führungskräften der Hisbollah und ihres Chefs Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff zuletzt in Beirut. Der oberste geistliche Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei, bezeichnete die Angriffe als „Minimal-Bestrafung des zionistischen Regimes“ und „eine legitime Reaktion“ des Irans.

Viel hängt jetzt von der Reaktion Israels ab. Beide Länder drohen einander mit Vergeltungsschlägen. US-Präsident Biden hat Netanjahu erneut seine Unterstützung zugesichert. Sollte das Mullah-Regime einen weiteren Angriff in Erwägung ziehen, sei man vorbereitet und werde entsprechend reagieren, warnte die US-Regierung. Auch Bundesaußenministerin Baerbock verurteilt die Angriffe Irans „auf das Allerschärfste“.

Sowohl Deutschland als auch die USA betonen die Notwendigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung für einen nachhaltigen Frieden in der Region. Welchen Plan verfolgt Netanjahu und kann er einen Mehrfrontenkrieg gewinnen? Was wird aus Gaza? Wie positioniert sich die USA – wenige Wochen vor der US-Wahl am 5. November? Wie viel Gewicht hat Deutschlands Wort in der Region noch und wie steht es um das aktuelle Verhältnis zu Israel? Kann es noch eine diplomatische Lösung geben?

Stand: 04.10.2024, 15:18 Uhr