In der "Lindenstraße" von Folge 220 bis 888
Valerie Zenker wandelt sich von einem wissbegierigen und zurückgezogenen Mädchen zu einer Frau, die weiß, was sie will. Leider lässt sich ihr größter Wunsch, ein Kind zu bekommen, nicht so einfach erfüllen. Valerie steigert sich regelrecht in eine Besessenheit hinein und schreckt auch vor extremen Mitteln nicht zurück.
Valerie: Die ganze Geschichte
Valerie Zenker wird am 08. Oktober 1976 als eines von vier Kindern das Taxifahrer-Ehepaares Theresa und Andy Zenker in München geboren. Als Valerie zehn Jahre alt ist, kommt ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben.
Das Lesen ist Valeries Ein und Alles, bei dem sie die Hänseleien aufgrund ihres Übergewichts vergessen kann.
Vier Jahre später, am 15. Februar 1990, zieht Valerie mit ihrem alleinerziehenden Vater und den vier Geschwistern Iffi (geboren 1978), Timo (geboren 1972) und Jo (geboren 1970) in die “Lindenstraße” Nr.3 (Folge 220). Die quirlige Familie erregt schon bald Aufmerksamkeit bei den “Lindenstraße”-Bewohnern. Nur Valerie konzentriert sich lieber auf die Schule, zieht sich ansonsten zurück und liest.
Um nicht ständig mit ihrem verhassten Spitznamen “Walze” angesprochen zu werden, unternimmt Valerie einige Diätversuche, die allerdings fehlschlagen. Als sie eines Tages in Enricos Pizza-Kiosk einkehrt, entdeckt sie an seinem Handgelenk eine eintätowierte Nummer.
Auf ihr Nachfragen erfährt Valerie, dass diese ein Relikt aus Enricos Zeit im KZ ist (Folge 248). Valerie beginnt sich daraufhin intensivst mit der Zeit der Judenverfolgung auseinander zu setzen, was sie jedoch in eine psychische Krise stürzt. Franz Joseph "Zorro" Pichelsteiner, der Bewohner des Wohnwagens im Hinterhof, ist der einzige, dem sie sich in dieser schwierigen Zeit anvertraut (Folge 250).
Loyalitätsbekundung mit sichtbaren Folgen.
Valeries Engagement gipfelt darin, dass sie sich von Zorro, aus Solidarität mit den verfolgten Juden, die Haare abrasieren lässt.
Ende Dezember 1990 erfährt Valerie, dass Andy mit Nachbarin Gabi Zimmermann und deren Sohn Max zusammen leben möchte. Nach anfänglichem Sträuben bleibt Valerie nichts anderes übrig, als mit in die neue Wohnung zu ziehen (Folge 271).
Als ausgerechnet Jo schon zweieinhalb Monate später einen Vertrag über acht Jahre bei der Bundeswehr unterschreibt, bricht für die pazifistische “Valle” eine Welt zusammen. Aber nach einigen Diskussionen in der Familie und mit Zorro ist sie bereit sich mit ihrem Lieblingsbruder auszusöhnen (Folge 281).
Ein halbes Jahr später überrascht Valerie die berüchtigten “Provos” bei einem Überfall auf Zorros Hasen im Hinterhof. Die Gang macht schon seit einiger Zeit die “Lindenstraße” unsicher. Als die Provos bemerken, dass sie von Valerie beobachtet werden, zerren sie das Mädchen in den Wohnwagen, um sie dort zu vergewaltigen. Gerade noch rechtzeitig kommt Zorro dazu und schafft es die brutalen Provos in die Flucht zu schlagen.
Valerie hat in der Folge mit heftigen Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen und umso schwerer nimmt sie es, dass ihr Vertrauter Zorro beschlossen hat nach Landshut zu ziehen (Folge 289).
Da Valerie sich mittlerweile mit der Beziehung von Andy und Gabi arrangiert hat, ist die Heirat der beiden, Mitte November 1991, ein kleiner Lichtblick für sie. Dieser Umstand scheint ein wenig Beständigkeit in Valeries Leben zu bringen (Folge 311).
Robert (Martin Armknecht) arbeitet mit allen Tricks.
Nach Zorros Fortgang trifft sich Valerie immer häufiger mit ihrem großen Schwarm, dem in der Nachbarschaft lebenden Robert Engel. Doch dieser hat nichts Gutes im Sinn: Er möchte das labile Mädchen drogenabhängig machen, um sie dann auf den Strich zu schicken. So hätte er eine sichere Einnahmequelle und könnte sich unbeschwert seiner schriftstellerischen Leidenschaft hingeben.
Aber Robert Engels Plan geht nicht auf, denn nach dem einmaligen Konsum von Kokain ist für Valerie klar, dass sie es nicht ein zweites Mal ausprobieren möchte. Außerdem bekommt Valerie zufällig mit, wie abschätzend Robert in ihrer Abwesenheit über sie redet und was er mit ihr vor hat (Folge 315).
Abschied vom geliebten Bruder. Für "Valle" ein herber Verlust. (v.l.n.r.:Rebecca Siemoneit-Barum, Til Schweiger, Nadine Spruß)
Nachdem Andy eine Affäre mit seiner alten Bekannten Rita hat und Gabi nicht zusichern kann in Zukunft treu zu sein (Folge 345), trennen sich die beiden im Juli 1992. Kurz darauf reist Andy nach Spanien um dort zu arbeiten (Folge 350).
In der Folgezeit verliebt sich Jo in die verlassene Gabi, doch als diese seine Liebe nicht erwidert, zieht er Ende November 1992 endgültig von Zuhause aus (Folge 365).
Von allen geliebten Menschen verlassen macht Valerie eine schwere Zeit durch, in der sie beschließt abzunehmen und die Schule abzubrechen (Folge 374). Um sich vor ihrer jüngeren Schwester Iffi keine Blöße zu geben, erfindet Valerie außerdem einen Verehrer: Holger Graf, 26 Jahre alt und Juniorchef einer Nürnberger Keksfabrik (Folge 423).
Valerie sucht Trost im Essen. (r.: Jo Bolling)
Obwohl Andy und Gabi im Februar 1994 wieder zusammenkommen und Valerie eine Lehrstelle als Steuerfachgehilfin antritt, fingiert sie weiterhin die Beziehung zu Holger. Da sie abgesehen von ihren eigenen luxuriösen Anschaffungen auch die teuren Geschenke von Holger selbst bezahlen muss, wird es finanziell eng für Valerie... Als herauskommt, dass sie in der Steuerkanzlei Gelder veruntreut hat, wird ihr fristlos gekündigt (Folge 474).
Erst im darauffolgenden Jahr geht’s aufwärts für Valerie: Sie nimmt erfolgreich ab, lernt den zehn Jahre älteren Landwirt Boris Ecker kennen und verliebt sich in ihn (Folge 491).
Bald darauf folgt die Verlobung und am 19. April 1996 heiratet Valerie ihren Boris in der Andreas Kirche zu Giesenbach (Folge 542).
Doch das gemeinsame Glück wird schon einige Monate später getrübt, da sich - trotz intensiver Bemühungen - der heiß ersehnte Kindersegen nicht einstellen mag. Im Herbst 1998 stellt sich heraus, dass Valerie sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen müsste um schwanger zu werden, weil Boris‘ Spermien zu 'langsam' sind.
Da kommt es Valerie gerade gelegen, unerwartet auf ihren alten Freund Zorro zu treffen, der für eine Weile bei den Beimer/Zieglers Unterschlupf gefunden hat. Da Zorro bereit ist, ihr bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches - als Freundschaftsdienst - behilflich zu sein, verabredet sich Valerie vor seiner Abreise noch einmal mit ihm alleine (Folge 670). Die Rechnung geht tatsächlich auf und Valerie wird von Zorro schwanger.
Valerie verletzt sich in einem Streit mit Boris schwer. (v.l.n.r.: Nadine Spruß, Jo Bolling, Andrea Spatzek)
Valerie gesteht in einem Streit mit Boris, dass Zorro der eigentliche Vater ihres ungeborenen Babys ist und sie auch nur diesen wirklich liebt. Das darauf folgende Handgemenge endet in einem tragischen Sturz Valeries. Mit gebrochenen Rippen und verletzter Lunge liegt sie im Krankenhaus. Doch das schlimmste für sie ist die Totgeburt ihres Kindes.
In ihrer Verzweiflung steigert sich Valerie immer weiter in die unerwiderte Liebe zu Zorro hinein und will ihn schließlich in Neuseeland suchen. Bei der befreundeten Lisa Hoffmeister stößt sie in dieser Zeit auf Verständnis, im Gegensatz zu allen anderen, denen sie mit ihrem Zorro-Fanatismus nur die Nerven raubt. Valerie, die sich nicht ernst genommen fühlt, droht mit Selbstmord: Schon Anfang August 1999 beschließt sie ihre Ankündigung in die Tat umzusetzen (Folge 714).
Nach ungefähr einem Monat wird Valerie wieder aus der Psychiatrie entlassen, in die sie nach dem versuchten Selbstmord eingewiesen worden war.
Auch Lisa (Sontje Peplow) kann Valerie nicht zur Vernunft bringen.
Leider ist dies für Valerie kein Neuanfang sondern der Anfang einer neuen Besessenheit: Unentwegt sieht sie sich Babyvideos an und besucht Lisa im Krankenhaus, die dort als Lernschwester auf der Babystation arbeitet. Hingegen der eindringlichen Bitte Lisas kein Baby aus der Station zu 'stehlen', setzt Valerie diese fixe Idee Anfang Oktober 1999 in die Tat um: Heimlich schleicht sie sich mit einem fremden Kind aus dem Krankenhaus. Zuhause gibt Valerie vor, das Baby sei die Tochter einer Freundin (Folge 723).
Als die Situation aufzufliegen droht, versucht Valerie mit “Roswitha” zu fliehen, aber Andy kann sie gerade noch daran hindern. Nach anfänglichen Diskussionen überzeugt Valerie ihren Vater davon den Babyraub zu decken: Er bringt das Kind in einer Nacht und Nebel Aktion zurück zu den eigentlichen Eltern, wird zwar erwischt, kann sich jedoch erfolgreich herausreden. Zu tiefstem Dank verpflichtet, verspricht Valerie ihrem Vater sich um einen Job zu kümmern und kann schon bald im “Café Bayer” als Aushilfe anfangen (Folge 730).
Am Neujahrstag 2000 eröffnet Valerie ihrer Familie, dass sie im Städtischen Krankenhaus, in dem auch Lisa arbeitet, eine Ausbildung zur Krankenschwester beginnen möchte. Das Bewerbungsgespräch im März verläuft erfolgreich, zu dem auch noch Lisa ein gutes Wort bei der Oberin eingelegt hatte. So kann Valerie zum 01. April 2000 ihre Ausbildung antreten.
Als Lisa mit ihren Mitbewohnerinnen im Schwesternwohnheim Schwierigkeiten bekommt, setzt Valerie entgegen einigen Widerstandes durch, dass Lisa bei den Zenkers einziehen darf (Folge 770).
Nach einem radioaktiven Zwischenfall werden Valerie und Andy von Männern mit Schutzmasken überrascht.
Jetzt, da alles seinen geregelten Gang gehen könnte, kommt es zu einer neuerlichen Katastrophe: Andy Zenker wird am Morgen des 02. November 2000 in eine folgenreiche Autopanne verwickelt. Als er einem LKW Fahrer behilflich sein will, kommt er mit schwach radioaktivem Material in Berührung.
Nach einem einwöchigen Krankenhausaufenthalt, den der für den radioaktiven Abfall verantwortliche Konzern angeordnet hatte, kann die Familie Zenker zurück in ihre dekontaminierte Wohnung. Doch aufgrund der eigenen radioaktiven Belastung sieht Valerie ihren Kinderwunsch abermals bedroht...
Kurz vor Ostern, am 08. April 2001, steht der Scheidungstermin mit Boris an. Es fällt Valerie nicht leicht Boris wieder zusehen. Doch schon zwei Wochen später trifft Valle auf Alex Behrend, den feschen Mitarbeiter von Helga Beimer. Sofort verguckt sie sich in ihn. Aber auch Lisa steht auf Alex und so beginnt ein Wettstreit um die Gunst des Schweizer Sunnyboys.
Überglücklich genießt Valle Alex' (Joris Gratwohl) Liebkosungen.
Bedauerlicherweise hat Alex seinerseits ein gesteigertes Interesse an Lisa und so versinkt Valerie immer tiefer im Liebeskummer. Um die Freundin zu schonen, schlägt Lisa Alex einen Deal vor: Wenn er eine Nacht mit Valerie verbringt, wird auch sie ihn zur Belohnung einmal nach Hause begleiten... Gesagt getan.
Doch schon bald bemerkt Valerie, dass Alex ihr nach der gemeinsamen Nacht aus dem Weg geht. Sie ist zutiefst enttäuscht und weint sich bei ihrer vermeintlich besten Freundin Lisa aus, ohne zu ahnen, dass diese heimlich mit Alex im Bett war (Folge 846).
Ungefähr eineinhalb Monate später entdeckt Valerie ein Ultraschallbild bei Lisa. Als ihr klar wird, dass Lisa schwanger sein muss, beschließt sie das Kind mit der Freundin gemeinsam aufzuziehen (Folge 851). Lisa stimmt dem Plan zu und nutzt in der Folge nur allzu gerne die übertriebene Fürsorge Valeries aus.
Valerie ahnt nichts von den Machenschaften der angeblich "besten" Freundin...
Dies bemerken auch Andy und Gabi, was immer häufiger zu Reibereien im Hause Zenker führt. Schließlich bricht Valerie für Lisa und deren Baby sogar mit ihrer Familie und zieht in die Wohnung einer befreundeten Krankenschwester.
Erst nach der Geburt des kleinen Paul erfährt Valerie durch einen Zufall, dass Alex Behrend der Vater von Lisas Kind ist. Als sie sich endgültige Gewissheit verschafft hat, flüchtet sie blind vor Verzweiflung. Doch glücklicherweise kann Andy seine Tochter finden und unversehrt nach Hause bringen. Allerdings ist Valerie nach dieser Tragödie klar geworden, dass sie nicht länger in Deutschland bleiben möchte. Sie verlässt am 05. Dezember 2002 die “Lindenstraße” um in Mexiko als Krankenschwester zu arbeiten (Folge 888).