In der "Lindenstraße" von Folge 575 bis 676
Theo (David Wilms)
Bankkaufmann Theo Klages sorgt in der Lindenstraße für eine Sensation, kommt es doch zwischen ihm und Carsten Flöter im Juli 1997 zu einer aufsehenerregenden "Rosa Hochzeit". Leider hält die symbolische Eheschließung nicht lange: Nach zwei Jahren verlässt Theo seinen Mann Carsten und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Theo: Die ganze Geschichte
Liebe auf den ersten Blick: Theo (David Wilms, rechts) sorgt bei Carsten (Georg Uecker) für Herzklopfen.
Am 05. Dezember 1996 lernt Theo Klages den angehenden Arzt Carsten Flöter kennen (Folge 575). Der sympathische Banker hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei Carsten und zwei Monate später haben die beiden ihr erstes Rendezvous. Auslöser ist ein Gespräch zwischen Carsten und seiner WG-Genossin Urszula Winicki, die von der ewigen Schwärmerei des Mitbewohners so genervt ist, dass sie ihn barsch auffordert, endlich etwas zu tun, um Theo zu erobern (Folge 584).
Das Treffen soll im Gourmettempel "Casarotti“ stattfinden. Allerdings sind am besagten Abend die vorsorglich reservierten Plätze angeblich schon belegt, so dass Kellner Paolo Varese ihnen das Essen einpackt und sie ins "Séparée" nach Hause schickt. Dort erwartet die beiden eine Überraschung: Urszula hat den Tisch mit Kerzen und Champagner liebevoll gedeckt, und so führt die romantische Stimmung zu einer ersten Liebesnacht zwischen Theo und Carsten.
Schon Ende Mai macht das Männer-Paar Nägel mit Köpfen (Folge 599): Theo und Carsten ziehen zusammen in eine gerade freigewordene Wohnung in der Lindenstraße Nr. 3 und genießen dort ihr junges Glück. Im Juni gibt es einen weiteren Grund zur Freude: Carsten hat sein drittes Staatsexamen bestanden (Folge 602). Dieses Ereignis wird abends mit Freunden im griechischen Restaurant "Akropolis" ausgiebig gefeiert.
Überraschung für Theo: Carsten hält um seine Hand an.
Mitte Juli hat Carsten Großes vor und arrangiert deshalb ein romantisches Dinner für Theo (Folge 607). Nach dem Essen macht Carsten seinem Freund mit einem Platinring einen feierlichen Heiratsantrag. Er möchte sich in aller Öffentlichkeit zu seiner großen Liebe bekennen und somit für die Gleichstellung der Homosexuellen kämpfen.
"Rosa Hochzeit": Theo und Carsten geben sich unter dem Beifall der Gäste das "Ja-Wort".
Theo hält Carstens Idee für verrückt, nimmt seinen Antrag aber freudestrahlend an. Gleichzeitig bahnen sich allerdings berufliche Schwierigkeiten bei ihm an, da seine Bank von einem Großkonzern übernommen werden soll und er nun um seinen Job fürchten muss. Trotzdem lassen sich die beiden ihre Vorfreude nicht verderben, und so findet schon eine Woche später am 24. Juli 1997 in einer feierlichen Zeremonie Theos und Carstens "Rosa Hochzeit" statt (Folge 608). Das Paar tritt im "Akropolis" vor einen Pfarrer, der die symbolische Eheschließung vollzieht. Anschließend steigt mit Familie, Freunden und Nachbarn eine große Party inklusive Polonaise auf der Lindenstraße.
Zu Elses (Annemarie Wendl) Missfallen knutschen Theo und Carsten im Treppenhaus.
Anfang Oktober verliert Theo dann tatsächlich seine Stelle (Folge 618). Die Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern ist für ihn nur ein schwacher Trost, deshalb begibt er sich sofort auf Stellensuche. Wochen später hat Theo trotz einiger Vorstellungsgespräche immer noch keinen neuen Job gefunden und ist wegen seiner Arbeitslosigkeit zunehmend frustriert. Darüber hinaus sieht er sich in der Lindenstraße immer wieder Anfeindungen aufgrund seiner Homosexualität ausgesetzt. Insbesondere die älteren Bewohner des Hauses Nr. 3, beispielsweise die Nachbarn Franz Wittich und Else Kling, sparen nicht mit abfälligen Kommentaren.
Carstens persönlicher Albtraum: Gera
Schließlich kommt es Mitte November auch noch zum Eklat mit Carstens Schwester Beate Flöter, die dem Paar schon seit Monaten das Leben schwer macht, weil sie ständig Geld von ihrem Bruder verlangt und zeitweise sogar bei Theo und Carsten wohnt. Auch jetzt benimmt Beate sich einmal mehr daneben: Sie blockiert Theos Zimmer, hört laut Musik und macht sich über seinen Sekt-Vorrat her. Schließlich reißt Carsten der Geduldsfaden und er setzt Beate endgültig vor die Tür (Folge 625).
Das neue Jahr 1998 beginnt jedoch vielversprechend (Folge 632): Theo überrascht Carsten mit der Nachricht, dass er ein Vorstellungsgespräch hat – in Gera! Carstens Freude hält sich allerdings in Grenzen: Er sieht seine schlimmste Befürchtung wahr werden, dass Theo München für einen neuen Job verlassen muss.
Es kommt zu einer "Krisensitzung", an der sich auch Beate und Carstens alter Freund Georg "Käthe" Eschweiler beteiligen. Die beiden bestärken Theo in seinem Vorhaben und raten ihm, die Chance in Gera wahrzunehmen. Dabei handeln sie jedoch nicht ganz uneigennützig, denn während "Käthe" heimlich in Carsten verliebt ist und eine Chance bei ihm wittert, hofft Beate auf eine dauerhafte Unterkunft.
Eine Woche später wird Carstens Albtraum wahr (Folge 633): Theo hat den Job in Gera bekommen und ist deshalb überglücklich.
Ende Februar packt Theo seine Koffer. Ihren letzten gemeinsamen Abend feiern sie mit einem Spaghettiessen, bei dem Carsten seine Angst äußert, Theo könne ihn in Gera betrügen (Folge 639).
Die Wochenendbeziehung stellt Theos und Carstens Ehe auf eine harte Probe: Zu allem Überfluss muss Theo auch in seiner Freizeit noch Akten wälzen.
Doch zunächst versucht das Paar, das Beste aus der Wochenendbeziehung zu machen. Als Theo mal wieder für ein langes Wochenende nach München kommt (Folge 648), steht nichts als traute Zweisamkeit auf dem Programm. Doch plötzlich klopft unerwarteter Besuch an die Tür: Susanne und Georg Weber, zwei neue Bekannte von Theo aus Gera. Die beiden erweisen sich als äußerst penetrant und unangenehm. Nachdem sie den gut gefüllten Kühlschrank geplündert und diverse Peinlichkeiten von sich gegeben haben, wirft Carsten die ungebetenen Gäste aus der Wohnung. Theo entschuldigt sich für diesen Überfall damit, dass er die beiden kaum kenne, doch der Abend ist gelaufen.
Theo erklärt Carsten begeistert seinen Plan, doch dieser ist zunächst wenig überzeugt.
Im Juli 1998 steht dann der erste "Hochzeitstag" vor der Tür (Folge 660). Doch Carsten beschäftigen gerade andere Dinge: Er arbeitet mittlerweile als Arzt im Praktikum in der Praxis Dressler und reibt sich zwischen dem Praxisalltag und seiner Doktorarbeit auf. Theo fühlt sich von seinem Gatten sträflich vernachlässigt und fasst deshalb einen Plan: Er will Carsten bei seiner Bank in Gera einen Kredit verschaffen, damit dieser sich einen "Ghostwriter" für seine Dissertation leisten kann.
Drei Wochen später wird es ernst: Theo hat den Kredit bekommen und gibt Carsten einen Scheck über 22.000 DM für die Bezahlung des illegalen Auftragsschreibers. Der junge Arzt trifft sich tatsächlich mit einem gewissen Herrn Conrad, der daraufhin beginnt, Carstens Doktorarbeit zu vollenden.
Anfang Oktober hat Theo allerdings eine böse Überraschung für Carsten parat (Folge 671): Er taucht plötzlich in der Praxis auf und verlangt die Schlüssel zur gemeinsamen Wohnung, da er seine Sachen abholen und ausziehen will.
Carsten ist fassungslos: Soeben stellt sich heraus, dass Theo einen neuen Freund (Til Frantzen) hat.
Den Grund für diesen unerwarteten Entschluss erfährt Carsten, als er später heimkommt: Theos neuer Lover steht in der Wohnung – er ist breitschultrig, gutaussehend und heißt Sebastian.
Theo zeigt sich von der Erschütterung seines Ehemannes unbeeindruckt. Carsten stellt verbittert fest, dass das einzige, was von ihrer großen Liebe übrigbleibt, der Betrug bezüglich der Doktorarbeit ist, zu dem Theo ihn überredet hat. Theo meint ungerührt, dass Carsten die nun fertige Arbeit ja nicht abgeben müsse. Daraufhin verschwindet er aus der Wohnung und lässt einen am Boden zerstörten Carsten zurück.
Doch nach nur fünf Wochen steht Theo Mitte November 1998 reumütig wieder vor Carstens Tür (Folge 676): Sebastian hat ihn durch eine Bankbürgschaft um 60.000 DM betrogen und Theo mit einem Haufen Schulden sitzen lassen. Verzweifelt versichert er Carsten, dass er nur ihn wirklich liebt und zu ihm zurückkehren will.
Theos Liebesschwüre bleiben jedoch ungehört: Carsten zeigt seinem Ex-Mann die kalte Schulter und wirft ihn aus der Wohnung. Kurz darauf erhält Carsten einen Abschiedsbrief von Theo, in dem er seinen Selbstmord ankündigt.
"Käthe" (Claus Vinçon) begreift nicht, warum Carsten immer noch an Theo hängt.
In der Folgezeit ist Theo unauffindbar und Carsten dementsprechend besorgt (Folge 677). "Käthe" steht Carsten tröstend zur Seite und nutzt nebenbei "die Gunst der Stunde" um bei seinem Schwarm einzuziehen.
Wochen vergehen, bis Carsten ausgerechnet an Silvester eine weitere beunruhigende Nachricht erhält (Folge 683): Zwei Polizisten erscheinen in der Praxis, weil ein Handschuh und der Personalausweis von Theo gefunden wurden. Von ihm selbst fehlt allerdings jede Spur. Carsten ist geschockt und "Käthe", der inzwischen mehr als nur ein guter Freund für Carsten geworden ist, gibt sich alle Mühe, seinen Geliebten zu trösten. Theos Verschwinden bleibt für alle Zeiten ein Geheimnis – was wirklich mit ihm geschehen ist, erfährt Carsten nie.