In der "Lindenstraße" von Folge 727 bis 737
Rudi Quant lebt für sein Puppentheater in Bautzen. Der Niedergang des Betriebs hinterlässt auch bei Rudi tiefe Spuren. Zusammen mit seinem Sohn Heiko schafft er die Wende – doch das Glück ist nur von kurzer Dauer...
Rudi Quant: Die ganze Geschichte
Der passionierte Puppenspieler Rudi Quant betreibt ein Marionettentheater in Bautzen. Er ist der Vater von Heiko, dem Lebensabschnittsgefährten Iffi Zenkers.
Als Heiko, der mittlerweile mit Iffi in München lebt, seinen Vater Ende Oktober 1999 telefonisch nicht mehr erreichen kann, schreibt er ihm einen Brief und kündigt seinen Besuch an (Folge 726).
Eine Woche später starten Heiko und Iffi ihren Wochenendtrip nach Bautzen. Sie sind jedoch überrascht, dass sie nach einer Stadtrundfahrt von Rudi nicht erwartet werden. Diese Verwunderung schlägt in Entsetzen um, als sie Rudis Wohnung betreten. Alles ist chaotisch und verwahrlost. In einem Gespräch mit dem verzweifelten Rudi kommt die Ursache ans Licht: Das Theater ist finanziell ruiniert, nachdem ein Unwetter einen schweren Wasserschaden verursacht hat.
Rudi, dessen Wohnung und Theater sich in einem Haus der LPG befinden, das nach der Wende dem Alt-Eigentümer zurückgegeben worden ist, droht die Kündigung. Anfang jedes Jahres kontrolliert der Eigentümer den Zustand der Räumlichkeiten, so dass es Rudis einzige Chance wäre, das Theater bis zu diesem Zeitpunkt wieder in Schuss zu bringen.
Nach einer kleinen Privatvorführung bestärkt die begeisterte Iffi ihren Schwiegervater in spe, den Spielbetrieb nach einer Renovierung wieder aufzunehmen, doch Rudi wirkt mutlos (Folge 727). Als Heiko und Iffi am 18. November 1999 erneut nach Bautzen fahren um Rudi zu unterstützen, gesteht er, dass er den Wiederaufbau des Puppentheaters für sinnlos hält, da nicht erst der Wasserschaden den Betrieb ruiniert hat, sondern sich schon vorher kaum noch Besucher für sein Marionettenspiel interessiert haben.
Diese deprimierenden Aussichten veranlassen Heiko jedoch nicht, das Theater aufzugeben. Nach vielen Streitigkeiten mit Rudi war es der gemeinsame Traum von einer Puppenbühne, der Vater und Sohn verbunden hatte.
Ein zufälliges Treffen mit früheren, begeisterten Zuschauern, die von den wertvollen Kindheitserinnerungen berichten, die sie mit dem Marionettentheater verbinden, lässt Rudi endlich neue Hoffnung schöpfen und öffnet ihn für die Vorschläge seines Sohnes (Folge 729). Mit vielen neuen Plänen im Kopf verbringt Rudi einen fröhlichen Jahreswechsel 1999/2000 zusammen mit Heiko, Iffi und den Zenkers in München.
Bei der Rückkehr nach Bautzen stürzt er jedoch beim Ausladen des Autos auf der vereisten Straße. Er verletzt sich den Arm so stark, dass an einen Probenbeginn für das Puppentheater am nächsten Tag nicht zu denken ist. Um die geplante Premiere am 13. Januar und damit die Rettung des Theaters nicht zu gefährden, verspricht Iffi, für ihn einzuspringen (Folge 735).
Trotz aller Hindernisse im Vorfeld wird die Premierenvorstellung ein großer Erfolg. Das Haus ist ausverkauft und die Zuschauer sind begeistert. Nach der letzten Szene fällt Rudi seinem Sohn hinter den Kulissen in die Arme und bedankt sich für den schönsten Tag seines Lebens. Heiko mischt sich anschließend unter die Zuschauer und erfährt, dass nicht nur die Lokalpresse voller Lob ist, sondern dass durch die gelungene Vorstellung auch der Eigentümer des Hauses vom zukünftigen Erfolg überzeugt ist. Er bietet die Verlängerung des Pachtvertrages für drei Jahre an (Folge 737).
Sofort eilt Heiko hinter die Bühne, um seinem Vater die frohe Botschaft zu überbringen, doch er findet ihn leblos an den Kulissen lehnend. Rudi verstirbt am 13. Januar 2000 an einem Herzinfarkt.