In der "Lindenstraße" von Folge 678 bis 964
Die fesche Pia Lorenz verdreht "Lindensträßler" Olaf Kling in seinem Münchener Stammbordell “Alpenverein” gehörig den Kopf. Schnell verfällt der liebeshungrige Olaf dem Charme und der Ausstrahlung seiner attraktiven Gespielin. Das Freudenmädchen hat es allerdings faustdick hinter den Ohren: Pia weiß genau, was sie will und lässt sich nicht so leicht über den Tisch ziehen. Schließlich hat sie gelernt zu kämpfen und entpuppt sich als ernstzunehmende Persönlichkeit...
Pia Lorenz: Die ganze Geschichte
Bei Pia (Natascha Bonnermann) fühlt sich Olaf (Franz Rampelmann) zunächst geborgen.
Pia Lorenz wird am 08. September 1968 in Berlin geboren. Ende der 90er Jahre arbeitet Sie als Prostituierte in einem Münchener Bordell, wo sie Olaf Kling kennen lernt. Nachdem Olaf längere Zeit das Stundenbett mit ihr teilt, erkennen die beiden ihre große Sympathie für einander und Olaf erzählt ihr von seinem Leben in der Lindenstraße.
Olaf Kling hat sich in den letzten Jahren unter den “Lindensträßlern” mehr als unbeliebt gemacht. 1996 geht der gelernte Schuhmacher eine Scheinehe mit der Nigerianerin Mary Dankor ein, angeblich, um deren Abschiebung aus Deutschland zu verhindern. Als sich Mary jedoch in den “Akropolis”-Betreiber Vasily Sarikakis verliebt und von Olaf trennt, sorgt Olaf 1997 für Marys vorübergehende Abschiebung nach Nigeria. Nachdem er den bis dato von ihm geführten Blumenladen in der Kastanienstraße aufgeben muss, mietet Vasily den Laden an, da er verhindern will, dass Olaf weiterhin in der Nachbarschaft des “Akropolis” wirken kann.
Freudenmädchen Pia bringt Olaf im Dezember 1998 auf eine glänzende Geschäftsidee (Folge 681): Sie will den ehemaligen Blumenladen von Vasily heimlich auf ihren Namen anmieten, damit Olaf sich als Schuhmacher dort einnisten und gleichzeitig seinem Erzfeind Vasily eins auswischen kann. Vasily ahnt nicht, dass Pia mit Olaf unter einer Decke steckt. Er gibt ihr sein Einverständnis und verweist sie an Hausverwalter Hülsch (Folge 685).
Pia hat es geschafft! Mit Olaf freut sie sich über den Mietvertrag.
Für die clevere Pia ist es ein leichtes Unterfangen, auch Hülsch im Handumdrehen um den Finger zu wickeln. Indem sie ihre weiblichen Reize gekonnt in Szene setzt, bringt sie Herrn Hülsch ganz schön ins Schwitzen und erhält schnell den gewünschten Mietvertrag. Am Abend begießen Olaf und Pia den dreisten Coup mit einer Flasche Sekt.
Noch ist Else über Pias Einzug entzückt. Sie ahnt nicht, unter welchen Umständen Olaf sie kennengelernt hat.
Dank Pias Hilfe ist Olaf nun wieder Chef im ehemaligen Blumenladen und beginnt, sich dort mit den von ihr geliehenen 20.000 DM seinen Schusterladen einzurichten. Neben der Freude über die neu gegründete Existenz bereitet Olaf natürlich auch der lang ersehnte Triumph über seinen Rivalen Vasily große Genugtuung. Zwischenzeitlich ist Pia bei Olaf und seiner Mutter Else ins Haus Lindenstraße Nr.3 eingezogen.
Zu Pias Bedauern erfüllt das “Schuhstüberl” auf Dauer leider nicht die Erwartungen und die Einkünfte lassen sehr zu wünschen übrig. Ihren Vorschlag, zusätzlich noch elegante Ledermode anzubieten, lehnt Olaf rüde ab. Da droht Pia mit drastischen Konsequenzen: Wenn er nicht auf ihre Idee eingeht, will Pia den Laden wieder an Vasily überschreiben (Folge 710).
Pia schmiedet Pläne, wie sie Else loswerden kann - doch Olaf hofft auf Versöhnung.
Für Else offenbaren sich derweil schockierende Neuigkeiten: Ein unbekannter Mann sucht Pia in der Lindenstraße und will ihre Dienste als Hure in Anspruch nehmen. Jetzt erst begreift Else, dass sie eine Dame des horizontalen Gewerbes beherbergt. Ihr Bild von der anfangs so sympathischen jungen Frau dreht sich um 180 Grad. Die aufgebrachte Else weigert sich, noch länger mit Pia unter einem Dach zu wohnen (Folge 725).
Aber die raffinierte Pia würde viel lieber Else loswerden. Schließlich ist die Wohnung auf Dauer für drei Personen ohnehin viel zu klein. Ihre Lösung: Else soll in ein Altersheim! Da ist Olaf jedoch strikt dagegen. Nun zeigt Pia ihr wahres Gesicht und stellt Olaf mit drohender Stimme vor die Wahl: "Du musst dich entscheiden. Entweder deine Mutter verschwindet oder du siehst mich und die Kohle, die ich in den Laden gesteckt habe, nie mehr wieder!"
Olaf will sich allerdings nicht zwischen Freundin Pia und seiner Mutter entscheiden müssen. Er hofft, dass sich die beiden Frauen wieder versöhnen werden. Außerdem lässt sich Else nicht so einfach aus der Lindenstraße vertreiben. Als Olaf und Pia von der Arbeit kommen, erwartet sie im Hausflur ein regelrechtes Tribunal. Die gesamte Hausgemeinschaft zeigt sich solidarisch mit der ehemaligen Hausmeisterin und demonstriert rund um die symbolisch ans Treppengeländer gekettete Else. Stellvertretend für die Hausbewohner ergreift Isolde Pavarotti das Wort und verlangt von dem überrumpelten Paar, diesen "unmenschlichen" Schritt rückgängig zu machen (Folge 726).
Zur gleichen Zeit sitzt Olafs Kumpel Olli Klatt wegen ihrer gemeinsamen Waffengeschäfte im Gefängnis. Er hatte die Schuld alleine auf sich genommen und fordert in einem Brief an Olaf Unterstützung nach seiner Haftzeit ein. Der Brief bringt Olaf auf eine Idee und er plant eine Intrige gegen Pia. Über dubiose Knast-Kontakte soll Olli ihm helfen, sich schnell und unkompliziert 40.000 DM zu leihen.
Nachdem der Deal geglückt ist, trifft sich Olaf erneut mit Hausverwalter Hülsch und bittet ihn, Pias Vertrag für den Laden auf ihn umzuschreiben. Hülsch ist einverstanden und bietet außerdem an, alle weiteren Schritte zu übernehmen, damit Olaf bald eine bayerische Imbissstube eröffnen kann. Hülsch will sich mit 10.000 DM beteiligen, während Olaf 20.000 DM einbringen soll, was mit seinem geliehenen Geld nun gut möglich ist (Folge 736).
Rausschmiss: Olaf prügelt Pia aus dem Schusterladen.
Siegessicher kehrt Olaf nach Hause zurück und zerreißt unter Elses erstaunten Augen Pias Vertragsformular. Als Pia am Abend in die Lindenstraße kommt, erwartet sie eine böse Überraschung: Olaf ist gerade dabei, ihre Sachen in den Hausflur zu befördern. Ohne ein Wort der Erklärung setzt er Pia vor die Tür und knallt ihr selbige vor der Nase zu.
Personenschutz: Pia will sich nicht noch einmal von Olaf übers Ohr hauen lassen und hat deshalb Verstärkung (Alexander Leschinsky) mitgebracht.
Wutentbrannt räumt Pia nun ihrerseits den Schuhladen aus. Leider wird sie dabei von Olaf erwischt, der nicht lange fackelt. Brutal entfernt er sie aus dem "Schuhstüberl" und sagt, dass er sie nie wieder sehen will. Blutend schleppt sich Pia ins "Akropolis". Besorgt kümmern sich Mary und Vasily um die Verletzte. In ihrem Beisein schwört Pia Rache. Sie will sich mit Hilfe eines Freundes ihr Recht verschaffen (Folge 736).
Eine Woche später trifft sich Pia im "Akropolis" mit besagtem Glen. Mit seiner Verstärkung sucht sie Hausverwalter Hülsch auf, der sich bislang in schönster Regelmäßigkeit von seiner Sekretärin hat verleugnen lassen. Pia kann ihren Pachtvertrag für das "Schuhstüberl" nicht mehr finden, und verlangt von Hülsch eine Kopie. Doch der legt ihr ein von Olaf Kling unterschriebenes Exemplar vor und tut so, als sei alles in Ordnung. In Rage geraten, gibt Pia dem betrügerischen Hülsch eine Ohrfeige.
Dann geht ihr persönlicher Rachefeldzug weiter: Pia stattet Olaf einen Besuch ab und beschuldigt ihn des Betruges. Ihre Schimpftirade unterbricht er mit dem Einwand, dass sie ihr Geld zurück haben kann. Olaf zahlt ihr 20.000 DM aus. Überrascht nimmt Pia den Umschlag mit den Scheinen entgegen. Sie sieht ein, dass sie im Augenblick nicht mehr erreichen kann und zieht sich zurück. Um noch einmal ihre Verachtung zu demonstrieren lässt Pia es sich nicht nehmen, Olaf anzuspucken. Im Januar 2000 kehrt Pia der Lindenstraße vorerst den Rücken (Folge 737).
Vier Jahre später hebt Nina Beimer mit ihren Kollegen von der Sitte ein illegales Bordell aus (Folge 951). Dabei trifft sie auf eine völlig verstörte Prostituierte. Die Frau wurde offensichtlich schwer misshandelt. Was Nina zunächst nicht wissen kann: Bei dieser Frau handelt es sich um Pia Lorenz. Nina gewinnt nach und nach Pias Vertrauen und erfährt, dass die Prostituierte vergewaltigt wurde.
Nina hört sich an, was Pia passiert ist.
Nina geht der delikate Fall nicht aus dem Kopf. Als sie in einem Gespräch mit Klaus den Namen des Opfers erwähnt, wird dieser hellhörig: Hatte Olaf Kling früher nicht eine Freundin, die Pia Lorenz hieß? Klaus hakt bei Olli Klatt nach - seine Vermutungen werden bestätigt (Folge 952).
Mit dem Verdacht, Olaf könne hinter der Tat stecken, sucht Nina die Prostituierte auf. Beeindruckt von Ninas schneller Recherche gibt Pia den Namen des Täters preis: Hans Wilhelm Hülsch! Zuversichtlich suchen Nina und ihr Kollege den Hausverwalter in seinem Büro auf. Dieser scheint äußerst überrascht; zudem hat er angeblich ein Alibi, das Olaf Kling bestätigt. Als Olaf jedoch erfährt, dass er eventuell eine Vergewaltigung deckt, wird er unsicher (Folge 952). Seine Frau Ines ist erschüttert und drängt Olaf seine Aussage zu berichtigen. Hülsch wird kurz darauf festgenommen.
Doch der Vorfall treibt einen Keil zwischen Olaf und Ines, die die Vergangenheit ihres Mannes und die Beziehung zu Pia Lorenz nun hinterfragt. Die Vorstellung, ihr Mann sei mit einer Hure liiert gewesen, findet Ines zutiefst abstoßend (Folge 953).
Als Hülsch mit Hilfe seines Anwalts zunächst wieder auf freien Fuß kommt, sieht Nina schwarz: Wer wird schon einer Prostituierten glauben? Doch der Hausverwalter verunsichert nicht nur die Polizeibeamtin: Voller Genugtuung offenbart er in der "Aloisius Stub'n", dass er Olaf, als alten Stammkunden von Pia, bei Gericht als Zeugen angeben habe. Das hört auch Ines und läuft in ihrem Vertrauen erschüttert davon (Folge 954).
Bei ihren Ermittlungen gegen Hülsch, deckt Nina nach und nach auch Olafs erschreckende Vergangenheit in Bezug auf Mary Sarikakis auf, die er im Januar 1997 vergewaltigt hatte. Auch Ines erfährt nun die ganze Wahrheit. Angeekelt jagt sie Olaf aus der gemeinsamen Wohnung (Folge 955).
Vor Gericht muss Pia Lorenz all die unangenehmen Details der Vergewaltigung wiedergeben. Nina Beimer unterstützt sie mit ihrer Aussage, doch der Richter wirkt kritisch. Nina befürchtet einen für Pia negativen Ausgang. Die Verhandlung wird aufgrund eines nicht vorliegenden ärztlichen Gutachtens vorerst vertagt. Am selben Abend bietet Olaf der Polizistin einen Deal an: Er wird gegen Hülsch vor dem Richter aussagen, verlangt aber, dass Nina ihn explizit darum bittet. Die junge Polizistin befürchtet eine Falschaussage zu unterstützen - schließlich weiß niemand, ob Olaf Kling die Wahrheit sagt (Folge 963).
Nina stimmt dem Abkommen dennoch zu. Olafs Aussage bewirkt eine zweijährige Haftstrafe ohne Bewährung für Hausverwalter Hülsch. Pia Lorenz ist glücklich und bedankt sich für Ninas Engagement. Zudem sucht sie Olaf auf, um auch ihm ihren Dank auszusprechen. Dieser bittet sie, seiner Frau Ines zu berichten, dass er nicht unwesentlich an Pias Erfolg teilhatte. Pia kommt seinem Anliegen nach und spricht im Biergarten des "Akropolis" mit Ines, bevor sie der Lindenstraße vorerst den Rücken kehrt (Folge 964).