In der "Lindenstraße" von Folge 1 bis 50
Joschi Bennarsch, ein einfacher, gutmütiger Mann, nimmt seinen Beruf als Friedhofsarbeiter sehr ernst. Er trägt sein Herz am rechten Fleck, und seinen Lebensabend möchte er in Würde und Andacht vor Gott und den Menschen verbringen.
Joschi: Die ganze Geschichte
Josef Maximilian Bennarsch, geboren am 19. Januar 1907 in Teplitz-Schönau (Böhmen), heiratet 1937 seine Philomena. Ihr gemeinsamer Sohn Paul, geboren 1938, gilt nach dem Zweiten Weltkrieg als vermisst. Joschi, der früher Landarbeiter war, siedelt 1954 mit seiner Frau nach München um, wo er fortan als Friedhofsarbeiter und Bestattungsgehilfe arbeitet. Er lebt mit Philo in einer Mietwohnung in der Münchener Lindenstraße Nr.3.
Das Rentner-Ehepaar unterhält in den 1980er Jahren einen kleinen Honig-, Kräuter- und Steinölhandel. Darüber hinaus vertreibt Joschi sogenannte "Heimaterde". Diese Erde ("aus der verlorenen Heimat", hauptsächlich aus ehemaligen deutschen Ostgebieten) soll es Menschen, die nicht in ihrer Heimat beerdigt werden können, ermöglichen - dem alten Brauch entsprechend - Heimaterde mit ins Grab zu nehmen.
Im Dezember 1985 macht sich Joschi auf den Weg in die DDR, um neue Heimaterde zu besorgen (Folge 3). Kurz vor seiner Abreise belauscht Nachbar Sigi Kronmayr das mysteriös klingende Telefonat über den Heimaterdehandel. Er schließt daraus, dass der alte Herr einen illegalen Handel führt. Nur wenige Tage nach Joschis Abreise überbringt Else Kling Philo die Nachricht, dass Joschi wegen Spionageverdachts verhaftet worden ist. Da Bennarschs kein Telefon besitzen, hatte Joschi Nachbarin Else zuvor aus der DDR angerufen (Folge 5).
Joschis Handel mit "Heimaterde"
Joschi erzählt nach seiner Rückkehr im Januar 1986, dass man ihn tatsächlich wegen Verdachts der Bodenprobenentnahme und heimlicher Schürfungen vernommen, dann aber laufen gelassen habe (Folge 6). Während Joschi kurz darauf die frisch beschaffte Heimaterde an einen Kunden verkauft, wird Sigi Kronmayr erneut zufälliger Zeuge des in seinen Augen zweifelhaften Handels. Als er dann auch noch hört, dass Joschi nahezu 400 Mark für ein kleines Säckchen 'Dreck' verlangt, erachtet es der Zollbeamte als seine staatsbürgerliche Pflicht, den alten Nachbarn wegen Betruges anzuzeigen (Folge 7).
Schon eine Woche später erhält Joschi Post vom Landgericht München. Als ihm bewusst wird, dass es sich um eine Anzeige wegen Betruges handelt, erleidet der empörte Endsiebziger einen Zusammenbruch (Folge 8).
Im Februar 1986 feiern Elfie und Sigi Kronmayr ihr Hochzeitsfest, zu dem sie die gesamte Nachbarschaft eingeladen haben. Auch Philo und Joschi erscheinen im Lokal der Familie Sarikakis und überreichen dem Brautpaar ein wertvolles Geschenk, eine uralte, handcolorierte Bibel - nicht ahnend, dass es Sigi war, der Joschi angezeigt hatte (Folge 9).
Im Mai 1986 bereitet sich Joschi auf seine Gerichtsverhandlung vor und ordnet seinen Nachlass. Unter Tränen gesteht ihm seine Frau, dass sie seine kostbare Erde in einem Fall heimlich gestreckt habe. Joschi macht ihr schwerste Vorwürfe, denn der Echtheitsgrad seiner Heimaterde war ihm stets heilig.
Philo gesteht ihre Schuld schließlich vor dem verblüfften Richter (Folge 22). Dieser erklärt den Fall letztendlich für nichtig und verkündet lediglich, dass Joschi die Gewerbesteuer nachzahlen muss. Nach einiger Zeit söhnt sich auch das alte Ehepaar wieder aus.
Durch den Prozess hat Joschi erfahren, dass Sigi Kronmayr für die Anzeige verantwortlich war. Daraufhin fordert er seine wertvolle Bibel zurück, die Sigi inzwischen aber zu einem viel zu niedrigen Preis verkauft hat (Folge 23).
Auch das ohnehin schon geringe Vertrauen in Nachbarin Else Kling wurde durch den Prozess in Mitleidenschaft gezogen: Else hatte Joschis Heimaterde vor Gericht als "Dreck" bezeichnet. Um zu verhindern, dass Else mit ihrem Generalschlüssel bei ihnen herumstöbert, montieren Bennarschs ein zusätzliches Schloss an ihre Wohnungstür (Folge 24).
Das Gleichnis vom Haselbärchen
Anfang November 1986 erleidet Joschi einen Herzinfarkt, weigert sich aber ins Krankenhaus zu gehen. Er setzt durch zu Hause bleiben zu können und lehnt jegliche Medikamente ab. Lieber verlässt er sich auf sein eigenes Rezept: Honigmilch mit Salz und Steinöl (Folge 49).
An seinem Sterbebett erzählt Joschi dem Nachbarsmädchen Meike Schildknecht das märchenhafte Gleichnis "Der Tod und die Haselbärchen". Noch am selben Tag stirbt er einen friedlichen Tod (Folge 50). Dr. Dressler stellt am 13. November 1986 einen weiteren Herzinfarkt als Todesursache fest.
Am 20. November 1986 wird Joschi Bennarsch beigesetzt. Für die Nachbarn und Freunde gibt Philo im "Akropolis" ein Traueressen (Folge 51).