In der "Lindenstraße" von Folge 160 bis 549
Der agile Tüftler Hubert Koch präsentiert seinen Nachbarn immer wieder neue Ideen in Sachen Umweltschutz. Der pensionierte Uhrmacher-Meister ist ein begeisterungsfähiger und verständnisvoller Mensch, der durch die eine oder andere Aktion in der Lindenstraße die Nerven seiner Frau Rosi überstrapaziert.
Hubert Koch: Die ganze Geschichte
Hubert Koch wird am 02. November 1925 in Mecklenburg geboren. Nach dem Krieg zieht es ihn nach Westdeutschland; dort ist er als Uhrmachermeister in Peine tätig. Während eines Urlaubs in Bad Reichenhall lernt er 1974 Rosi Skabowski kennen, die er 1975 heiratet. Rosi zieht zu ihrem Mann nach Peine. Gabi, Tochter aus erster Ehe, bleibt unter anderem aus Antipathie gegenüber Hubert in München zurück. Schon bald muss Hubert aufgrund seiner schlechten Augen den Beruf als Uhrmacher aufgeben. 1987 wird er pensioniert. Im November 1988 geht Rosi nach München, um ihre Tochter Gabi zu unterstützen, die jüngst ihren Mann Benno Zimmermann aufgrund des HI-Virus verloren hat. Kurz nach Rosi trifft Hubert am 24. Dezember 1988 in München ein (Folge 160).
Das Vorhaben, nur einige Tage in der Lindenstraße zu verbringen, wird schnell verworfen - das Ehepaar Koch zieht bei Gabi ein, die nicht sonderlich begeistert von ihren neuen Mitbewohnern ist.
Gabis Bemühungen, ihre Mutter und Hubert unauffällig und so schnell wie möglich zum Auszug zu bewegen, sind am 19. Februar 1989 von Erfolg gekrönt. Die Kochs übernehmen die ehemalige Wohnung von Lydia Nolte, die derweil bei ihrer Tochter Berta Griese lebt.
Das Ehepaar lebt sich ohne spektakuläre Komplikationen in seiner neuen Heimat ein, bis im Dezember 1990 ein Spielautomat im Restaurant “Akropolis” aufgestellt wird. Hubert, der diese Neuerung aufmerksam und kritisch verfolgt, stellt die Sinnigkeit eines solchen Apparates massiv in Frage. Um adäquat mit Hintergrundinformationen versorgt zu sein, probiert er das “Teufelswerk” aus... und gewinnt (Folge 210)!
Das Glücksspiel fesselt ihn und die klassischen Suchtmerkmale, finanzielle Schwierigkeiten und Lügengerüste, stellen sich unweigerlich ein.
“Hubertchen”, wie Rosi ihn gerne nennt, hat zudem keine Skrupel, seiner Frau Geld aus dem Portemonaie zu entwenden und vorzugeben, es sei leer gewesen (Folge 211).
Obwohl er täglich mehr Geld verliert, glaubt Hubert bald, das gewinnbringende System zu entwickeln, das den Automaten knacken wird. Mehr und mehr gerät er in finanzielle Schwierigkeiten und verschuldet sich hoch. Schon bald bleibt ihm keine andere Wahl, als die Karten vor Rosi auf den Tisch zu legen. Schockiert nimmt sie Hubertchen das Versprechen ab, seiner Spielsucht nicht mehr nachzugehen (Folge 223).
Doch dieser erliegt schon kurz darauf seiner Sucht: Neben Dr. Dresslers Uhr, die er reparieren sollte, sie aber zu Geld gemacht hat, hat Hubert seinen Personalausweis leihweise gegen 1000 DM getauscht. Rosi ist entsetzt, möchte aber weiterhin zu ihrem Mann halten (Folge 228). Da Hubert all ihr Gespartes verspielt und zudem die Konten leergeräumt hat, können die Mietkosten nicht mehr getragen werden: Die Kochs müssen ausziehen.
Gabi kommt ihren familiären Verpflichtungen zwar nur ungern nach, nimmt sie aber dennoch für drei Monate in ihrer Wohnung auf. Damit nicht genug, tauchen Gläubiger der geliehenen 1000 DM auf, die Hubert natürlich nicht bezahlen kann. Die Konsequenzen bekommt er körperlich brutal zu spüren (Folge 230).
Als Ludwig Dressler sich nach seiner Uhr erkundigt, bricht Hubert zusammen. Er offenbart ihm seine komplette Misere und erhält unmittelbar Hilfe. Ludwig schreibt einen Scheck über 1700 DM aus, mit dem Hubert Uhr und Ausweis auslösen kann. Rosi, die einen Job in der Küche des “Akropolis” angenommen hat um die finanzielle Lage zu verbessern, findet am Abend einen euphorischen Hubert vor. Er hat es geschafft, an mehreren Spielhöllen vorbei zu gehen, ohne schwach zu werden. Das muss gefeiert werden (Folge 231)! Dr. Dressler greift ihm weiterhin unter die Arme, indem er ihn für diverse Gartenarbeiten einstellt. Im Frühling 1990 hat Hubert seine Spielsucht unter Kontrolle (Folge 234).
Neben Huberts Bruder Karl, der im August 1990 zu Besuch ist und die Familie finanziell belastet, treffen im September Huberts entfernte Verwandte aus Polen ein: Wanda, Jaruslav und ihre hochschwangere Tochter Urszula Winicki, die nichts Näheres über den Vater ihres Kindes preisgeben will oder kann. Die spontane Sympathie zwischen Urszula und Gung Pham Kien, dem jungen Vietnamesen, der ebenfalls in der Wohnung lebt, ist offensichtlich.
Rosi geht völlig in der neuen und vor allem umfangreichen Familiensituation auf. Sie hilft und unterstützt wo sie nur kann – zum Leidwesen ihres Mannes, der sich zunehmend vernachlässigt fühlt. Im Frühsommer 1991 mündet dies in Huberts aufmerksamkeitsheischenden Versuch, wieder in Rosis Mittelpunkt zu stehen: Zwei Wochen hütet er das Bett, bis Rosi ihn voller Sorge zu Dr. Dressler begleitet – der allerdings rein gar nichts feststellen kann (Folge 293)...Kurz darauf bietet sich Hubert Koch eine neue Aufgabe: Karl, sein Bruder, bittet ihn um Hilfe bei der Sanierung seines Nähmaschinenbetriebes. Die “Krankheiten” scheinen wie weggeblasen, er reist nach Rostock (Folge 295).
Als Hubert 1992 wieder nach München zurückkehrt, widmet er sich voll und ganz seiner neuer Passion: dem Umweltschutz. Seine Begeisterung springt jedoch nicht auf seine Frau Rosi über. Um sie und seine Nachbarn zu überzeugen, hat sich Hubert eine drastische Maßnahme in Sachen Müllaufkommen einfallen lassen: Ab sofort will er den Abfall des ganzen Hauses sammeln – Hubert hofft damit seine Mitmenschen zu dem nötigen Umweltbewusstsein zu erziehen (Folge 332).
Doch neben seinen Nachbarn wird auch die Polizei, benachrichtigt von der aufgebrachten Else Kling, aufmerksam. Hubert verspricht den Hütern des Gesetzes, das Mahnmal zu beseitigen und räumt den Müll mit Hilfe von Andy Zenker, Gabis neuem Freund, in deren Garage. In seiner Sammelwut greift Hubert nach Rosis Zeitschriftenstapel. Was er nicht weiß ist, dass Rosi dort einen Scheck über 1000 DM versteckt hatte. Abends versammelt sich die gesamte Hausgemeinschaft und sogar die Presse vor dem beeindruckenden Müllgebilde (Folge 336). Bei Rosi und Hubert hängt der Haussegen schief. Der Scheck ist unrettbar verloren (Folge 337).
Doch die Müllaktion bleibt nicht Huberts letzte umweltfördernde Maßnahme. Schon hat er sich etwas Neues ausgedacht: eine Windradinstallation, die als alternative Stromversorgung dienen soll. Hubert ist begeistert, Rosi nicht. Doch die Unterstützung wohnt nebenan: Amélie von der Marwitz (Folge 355).
Die Behörde zeigt sich weniger einverstanden mit der Windrad-Idee. Noch schlechtere Nachrichten enthält ein Telegramm: Huberts Bruder Karl hat einen Schlaganfall erlitten. Umgehend machen sich die Kochs auf den Weg nach Rostock (Folge 358).
Rosi kehrt allein aus Rostock zurück, da Hubert seiner Schwägerin Beistand leisten möchte. Sein Bruder ist mittlerweile an den Folgen des Schlaganfalls verstorben (Folge 360). Am 27. Dezember 1992 kehrt auch Hubert nach München zurück (Folge 369).
Hubert hat seinen Windrad-Plan unterdessen immer noch nicht aufgegeben. Im Februar 1993 kommt es tatsächlich zum Einsatz, und es funktioniert! Die Küchenlampen brennen. Jedoch nur einige Augenblicke (Folge 375).
Als neue Aufgabe bietet sich der Haushalt, da Rosi aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ans Bett gefesselt ist (Folge 378).
Neben seinem Engagement für die Umwelt hat Hubert auch ein offenes Ohr für seine Mitmenschen. Somit ist er der einzige, dem sich die als Kind misshandelte zwölfjährige Lisa Hoffmeister anvertraut. Lisa, die zeitweise bei Gabi wohnt, hat große Schwierigkeiten mit ihrer “Herbergsmutter”. Hubert ermuntert sie, dass es immer einen Ausweg gibt. Er habe da einschlägige Erfahrungen (Folge 396).
Kurze Zeit darauf herrscht Abschiedsstimmung bei den Kochs: Das Ehepaar Winicki will seine Heimreise nach Polen antreten. Jaruslav sitzt allein im Hof und träumt. Ganz friedlich entschläft er. Als Andy ihn zur Abfahrt abholen möchte, entdeckt er den Toten (Folge 451).
Hubert und Urszula wollen die traurige Witwe in ihr Heimatland begleiten. In Polen gewinnen die beiden unterschiedliche Eindrücke von dem Land. Obwohl Armut und Vorurteile ihn erschrecken, genießt Hubert die Gastfreundschaft. Danach bleibt er eine Weile in Warnemünde. Überraschend trifft er im Dezember 1994 nachts in München ein, um Rosi für eine Zeit nach Warnemünde zu holen (Folge 471).
Zurück in der “Lindenstraße” scheint Hubert immer vergesslicher zu werden. Als seine Verwirrung gefährliche Ausmaße annimmt und Hubert durch Vergessen seines Schuhs auf der Herdplatte fast einen Brand auslöst, drängt Rosi ihn, Dr. Dressler aufzusuchen (Folge 509).
Im November 1995, am Hochzeitstag der Nachbarn Helga Beimer und Erich Schiller, verunglückt der Bus mit den Hochzeitsgästen. Hubert, der auch im Bus saß, wird mit einem Schädelbasisbruch ins Krankenhaus eingeliefert, in dem er ein halbes Jahr bleiben muss (Folge 520).
Ausgerechnet am 06. Juni 1996, dem Tag seiner Entlassung, verstirbt Hubert an einer Embolie (Folge 549). Als sein Testament verlesen wird, stellt sich heraus, dass Hubert seinen kompletten Nachlass an Lisa vererbt hat. Seiner Familie bleibt, zu Rosis Entsetzen, nur der Pflichtteil.