In der "Lindenstraße" von Folge 115 bis 1142 (zahlreiche Gastauftritte)
Hans Wilhelm Hülsch stellt sich den Bewohnern des Hauses Lindenstraße Nr. 3 erstmals im Februar 1988 als Hausverwalter vor. In den folgenden Jahren taucht der stets verschnupfte Mann immer dann auf, wenn langjährige Bewohner aus- oder neue Mieter einziehen, wenn Mieterhöhungen ins Haus stehen, oder mal ein nachbarschaftlicher Streit geschlichtet werden muss. Doch auch im Metier zwielichtiger Geschäfte fühlt sich Hülsch durchaus zu Hause und landet so manchen Coup im Dunstkreis der Lindenstraße. Sein letztes "großes Ding" startet er im Juni 2009: Mit Marcella Varese als Geschäftsführerin macht er das "Café Moorse" im "Astor"-Kino-Center zur Filiale eines Franchise-Unternehmens - die Geburtsstunde des "Café George".
Hülschs Geschichte
Obwohl Hans Wilhelm Hülsch sich bereits seit 1988 regelmäßig in der Münchener Lindenstraße aufhält, kommt er erst im Juni 1998 (Folge 655) dem Mysterium auf die Schliche, warum seine Nase just dann zu laufen beginnt, wenn er die Straße betritt. Denn nach einem Allergietest bei Dr. Carsten Flöter steht fest: Hülsch leidet an einer Lindenpollenallergie!
Wenig später macht Hülsch eine folgenschwere Bekanntschaft (Folge 685). Die ihm bis dato unbekannte Pia Lorenz erscheint in seinem Büro und möchte das leerstehende Ladenlokal in der Kastanienstraße anmieten. Äußerst angetan von Pias weiblichen Reizen verantwortet Hülsch schnell, dass der entsprechende Vertrag von Vormieter Vasily Sarikakis auf sie umgeschrieben wird.
Doch schon bald stellt sich heraus, dass die ehemalige Prostituierte Pia mit Olaf Kling unter einer Decke steckt und die beiden dort einen Schusterladen eröffnen wollen.
Dass aber ausgerechnet sein Erzfeind Olaf Kling wieder in der Nachbarschaft agieren kann, will Vasily unbedingt verhindern, weshalb er Hülsch bittet, den Mietvertrag rückgängig zu machen. Obwohl Hülsch verspricht sein bestes zu tun, lässt er sich von der attraktiven Pia erneut um den Finger wickeln, und teilt Vasily schließlich mit, dass der Vertrag rechtsgültig ist (Folge 687).
Männersache: Kling und Hülsch
Ein Jahr später machen Hülsch und Kling gemeinsame Sache: Die ständigen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten mit Pia will Olaf nicht länger ertragen. Er will aus dem schlecht laufenden Schusterladen eine gut laufende Imbissstube machen – ohne Pia!
Hülsch zeigt Interesse an Olafs Vorhaben und will sich mit 10.000 DM als Investor beteiligen. Außerdem schreibt er den Vertrag, der auf Pias Namen lief, einfach auf Olaf um. Gegenüber Pia, die ihr eigenes Vertragsformular unglücklicherweise nicht mehr finden kann, behauptet Hülsch anschließend beharrlich, es sei nie anders gewesen. Dafür fängt er sich von der hintergangene Pia eine Ohrfeige ein (Folge 737).
Vier Jahre später hebt Polizistin Nina Beimer mit ihren Kollegen von der Sitte ein illegales Münchener Bordell aus (Folge 951). Dabei trifft sie auf eine völlig verstörte Pia Lorenz, die zwischenzeitlich wieder als Prostituierte arbeitet. Sie wurde offensichtlich schwer misshandelt und vergewaltigt. Wenig später gibt Pia den Namen des Täters preis: Hans Wilhelm Hülsch.
Erkauftes Alibi
Als Hülsch von der Polizei in seinen Büroräumen aufgesucht wird, scheint er äußerst überrascht und behauptet, zur Tatzeit bei Olaf Kling gewesen zu sein. Olaf bestätigt das falsche Alibi zunächst, als er jedoch hört, dass es sich um den Tatbestand einer Vergewaltigung handelt, revidiert er seine Aussage (Folge 953). Hülsch wird kurz darauf festgenommen, kommt aber mit Hilfe seines Anwalts bis zum Prozessbeginn wieder auf freien Fuß.
Hülsch behauptet als Kunde bei Pia gewesen zu sein. Ihre Verletzungen, Blutergüsse und Blessuren tut er als Folgen der von Pia angebotenen SM-Praktiken ab. Am ersten Prozesstag muss Pia Lorenz all die unangenehmen Details der Vergewaltigung wieder geben. Der Richter wirkt kritisch und die Verhandlung wird schließlich aufgrund eines nicht vorliegenden ärztlichen Gutachtens vertagt (Folge 963).
Siegessicher verlässt Hülsch den Gerichtssaal, muss am zweiten Verhandlungstag jedoch feststellen, dass er seiner gerechten Strafe nicht entkommen wird. Nach einer Aussage von Olaf Kling wird Hans Wilhelm Hülsch zu einer Haftstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt.
Im Oktober 2007 – seine Haftstrafe ist längst abgesessen – rückt Hülsch erneut ins Visier seines ehemaligen Geschäftspartners Olaf Kling. Der Imbissbudenbetreiber wird seit geraumer Zeit von einem anonymen Giftmischer heimgesucht. Da die beiden noch eine Rechnung offen haben, steht Hülsch für Olaf Kling als Tatverdächtiger schnell an erster Stelle. Als Olaf ihn mit seinem Verdacht konfrontiert und handgreiflich wird, reagiert der ehemalige Hausverwalter gelassen. Er erstattet Anzeige wegen Körperverletzung gegen seinen pöbelnden Ex-Geschäftspartner und streitet jede Täterschaft ab.
Ab ins sonnige Spanien!
Als die Anschläge anhalten, verliert Olaf erneut die Nerven und zahlt Hülsch einen größeren Geldbetrag aus, den er ihm noch schuldet (Folge 1142). Die Giftattacken reißen damit ab. Hülsch setzt sich daraufhin ins sonnige Spanien ab – und lässt damit die Frage offen: Zeichnet der ehemalige Hausverwalter tatsächlich für die Giftanschläge verantwortlich?
Im Frühling 2009 taucht Hülsch wieder in der Lindenstraße auf. Sein Plan: Mit Marcella Varese als Geschäftsführerin will er aus dem "Café Moorse" im "Astor"-Kino-Center ein "Café George" machen - eine Filiale eines Franchise-Unternehmens. Die hohe Übernahmesumme bezahlt Hülsch zur Verwunderung des Café-Besitzers Vasily Sarikakis in bar! Im Juni 2009 eröffnet das "George" dann tatsächlich (Folge 1228) und erfreut sich in der Folgezeit größter Beliebtheit bei seinen Gästen. Gegenüber Olafs Frau Ines Kling gibt Hülsch schließlich indirekt zu, damals für die Giftanschläge auf die Imbiss-Stube verantwortlich gewesen zu sein...
Viele Jahre lässt sich Hülsch nicht mehr blicken, bis er im Frühjahr 2020 plötzlich wieder die Lindenstraße entlang flaniert. Er trifft dort auf Murat Dagdelen, der sich gerade an eine der Linden gekettet hat, um sie vor der drohenden Fällung zu bewahren. Hülsch hat dafür kein Verständnis - nach wie vor ist er gegen eben diese Linden allergisch. Gewohnt schniefnasig und mies gelaunt zieht er von dannen...