In der "Lindenstraße" von Folge 1123 bis 1287
Hannelore Siekmann ist eine patente Frau, deren Stärken angesichts einer psychischen Störung häufig in den Hintergrund treten. Dass sie den nicht mehr praktizierenden Mediziner Dr. Ludwig Dressler kennenlernt, entpuppt sich nicht nur als Glücksfall: Hanne findet in Dressler zwar einen liebenden Partner. Sie gerät aber auch in eine Beziehung, die einem Arzt-Patient-Verhältnis gleicht.
Hannelore: Die ganze Geschichte
Als Hannelore Siekmann 2004 im Alter von 52 Jahren ihre Stelle als Chefsekretärin eines Münchener Großunternehmens verliert, gelingt es ihr fortan nicht, in der Arbeitswelt wieder Fuß zu fassen. Vereinsamt, desillusioniert und von Minderwertigkeitsgefühlen zerfressen, sucht Hannelore im Mai 2007 endlich Hilfe von außen und wählt die Nummer der telefonischen Lebensberatung in München - hier meldet sich ein gewisser Dr. Ludwig Dressler (Folge 1118).
Schnell kommt Hannelore mit dem Fremden am anderen Ende der Leitung ins Plaudern und entdeckt viele Gemeinsamkeiten - beispielsweise, dass der an den Rollstuhl gebundene Dr. Dressler ein ebenso großer Opernliebhaber ist wie sie selbst. Die in den nächsten Wochen folgenden Telefonate zeigen immer deutlicher, dass Hanne und ihr "Lebensberater" offensichtlich ganz auf einer Wellenlänge liegen. Schließlich fasst sich Hannelore Anfang Juni ein Herz: Sie möchte Ludwig Dressler kennenlernen. Am 10. Juni 2007 steht sie deshalb unangemeldet vor der Tür der Dresslerschen Villa in der Münchener Lindenstraße. Erfreut bittet der ehemalige Arzt Hannelore herein und bei einer gemeinsamen Tasse Tee steht schnell fest, dass man auch Auge in Auge ein prima Gesprächsduo abgibt (Folge 1123).
Ende August kehrt Ludwigs Ziehtochter Jack von einem längeren Auslandsaufenthalt in die Lindenstraße zurück (Folge 1134). Mit Hannelore, die nun immer häufiger in der Villa Dressler zu Gast ist, und der wilden Jack prallen Welten aufeinander. Jack macht Hannelore Angst. Zur Bestürzung aller Beteiligten wirft Hanne Ende September Jack vor, sie umbringen zu wollen. Hannelore vermutet, Jack sei vom CIA. Dressler ist zutiefst schockiert als er erkennt, dass seine neue Liebe offensichtlich an einer schweren psychischen Störung leidet.
Hannelore fühlt sich verfolgt
Ende Oktober kommt es zu einem unangenehmen Zwischenfall: Hannelore offenbart ihre "Verschwörungstheorie" der irritierten Isolde Pavarotti und fühlt sich zunehmend verfolgt (Folge 1143). Als Ludwig sie auf ihre offensichtliche Psychose anspricht, flieht sie aus der Wohnung. Zwei Wochen später hat sich die inzwischen völlig verzweifelte Hannelore zu Hause eingeschlossen. Besorgt brechen Ludwig, sein haushaltsgehilfe Gung und der herbeigerufene Dr. Carsten Flöter ihre Wohnungstür auf und retten Hannelore in letzter Sekunde vor dem Freitod (Folge 1145). In der Klinik gesteht sie Ludwig, dass sie lange Zeit Psychopharmaka genommen, diese jedoch vor einiger Zeit eigenmächtig abgesetzt hat.
Nach Hannelores Entlassung aus der Psychiatrie Anfang 2008 bittet Ludwig sie, zu ihm zu ziehen (Folge 1154). Und tatsächlich scheint das stabile Umfeld Hanne gut zu bekommen: Sichtlich blüht sie wieder auf und versteht sich sogar mit Jack ausgezeichnet – wenn da nur Ludwigs übertriebene Fürsorge nicht wäre! Weil Hannelore Angst hat, Ludwig darauf anzusprechen, befolgt sie Jacks Rat und gesteht ihm über das "Sorgentelefon" ihre Gefühle (Folge 1162). Die beiden beschließen, sich mehr Zeit für gemeinsamen Unternehmungen zu gönnen. Außerdem schafft Hanne sich nach und nach Freiräume. Als Jack nach einem Streit mit Dressler überstürzt auszieht, bezieht sie Jacks altes Zimmer (Folge 1180).
Im Laufe des Jahres 2008 hat sich Hannelore so gut erholt, dass sie sich sehnlichst wieder eine berufliche Herausforderung wünscht. Da der Arbeitsmarkt allerdings wenig hergibt, glaubt Ludwig, Hannes Jobsuche ein wenig auf die Sprünge helfen zu müssen. Er fragt heimlich bei seinem Stiefsohn Carsten nach, doch als dieser beteuert, keine weitere Mitarbeiterin in seiner Praxis beschäftigen zu können, bietet Ludwig der Arztheferin Andrea Neumann 15.000 Euro, sollte sie ihren Platz räumen (Folge 1210). Die verschuldete Andrea willigt kurzerhand ein und schon zum März 2009 tritt Hannelore ihre Stelle als Sprechstundenhilfe in der Praxis Dr. Flöter an.
Der schmutzige Deal
In der Praxis wissen auch Carsten und Lisa von dem „schmutzigen Deal“ und Hanne hört hinter verschlossenen Türen Dialogfetzen der beiden. Von Verfolgungswahn geplagt, glaubt sie an eine neue Psychose. Ludwig befindet sich in einer Zwickmühle und überlegt viel zu lange, ob er Hanne über seine Machenschaften unterrichten soll. Schließlich schenkt er ihr doch reinen Wein ein. Hanne, die sich im Vorzimmer der Praxis längst behauptet hat, ist zutiefst empört, ringt sich nach klärenden Gesprächen mit Andrea und Carsten letztendlich aber dazu durch, ihre Arbeit fortzusetzen. Auch mit Ludwig macht sie reinen Tisch und verzeiht ihm trotz aller Enttäuschung (Folge 1217).
Hanne liebt ihren Job, der ihr in der Folgezeit verschiedene Vorgesetzte präsentiert: Dr. Carsten Flöter übergibt die Praxis aus persönlichen Gründen zunächst für ein halbes Jahr an Dr. Birthe Tenge-Wegemann und im Januar 2010 schließlich endgültig an seinen Nachfolger Dr. Ernesto Stadler. Mit ihrer patenten und zurückhaltenden Art kann Hannelore bei allen Chefs gleichermaßen punkten und etabliert sich immer mehr als fester Bestandteil der Arztpraxis in der Lindenstraße. Der zuweilen herrschsüchtige Ludwig kommt bei Hannes Tempo in Sachen Selbstverwirklichung nicht so recht mit. Er ist weit davon entfernt, Hanne als gleichberechtigte Partnerin an seiner Seite zu akzeptieren.
Hannes neuer Chef Ernesto Stadler macht Eindruck auf sie und bald entwickelt sie eine regelrechte Schwärmerei für ihn. Der smarte Allgemeinmediziner erwidert ihre Gefühle jedoch nicht. Hanne verhält sich Dr. Stadler gegenüber auffällig und flirtet offensichtlich mit ihm im Vorzimmer. Als Ludwig davon erfährt, ist er enttäuscht und wütend zugleich. Lautstark weist er Hanne wie ein Schulmädchen zurecht. Hanne fühlt sich einmal mehr erniedrigt und will sich das bevormundende Verhalten ihres Lebensgefährten nicht länger bieten lassen. Eine Woche später hat sie ihre Gedanken geordnet und konfrontiert Ludwig mit ihrer Entscheidung: Sie verlässt ihn und die Lindenstraße. Auch ihre Stelle in der "Praxis Stadler" kündigt sie. Unter wütenden Beschimpfungen Ludwigs verlässt Hanne die Dressler-Villa (Folge 1287).
Zwei Wochen später meldet sich Hanne telefonisch in der Praxis. Sie hat eine Stelle als Empfangschefin in einem schweizer Sanatorium gefunden. Als Ludwig über Dr. Stadler davon erfährt wird ihm klar, dass Hanne nicht wieder zu ihm zurückkehren wird.