In der "Lindenstraße" von Folge 1 bis 159
Gottlieb Griese muss einige Schicksalsschläge und den Tod mehrerer Familienmitglieder verkraften. Doch sein großer Traum hält seinen Lebensmut aufrecht: Er möchte die Welt mit einem Segelboot erobern.
Gottlieb Griese: Die ganze Geschichte
Gottlieb Griese, geboren am 07. Januar 1926, gibt nach dem Tod seiner Frau 1978 den Beruf als Bibliothekar auf und betreibt einen Kiosk in der Münchener Lindenstraße. Seine Tochter Henny wohnt mit ihrem Mann Franz Schildknecht und den Kindern Tanja und Meike, wie Gottlieb selbst, im Haus Lindenstraße Nr.3.
Auf der Hochzeit der Nachbarn Siegfried und Elfie Kronmayr fällt Gottlieb im Februar 1986 zum ersten Mal Berta Nolte auf, die er durch einen Segelkurs an der Volkshochschule näher kennen und schließlich lieben lernt. Zunächst treffen sich Gottlieb und die 15 Jahre jüngere Berta einige Wochen heimlich, beschließen jedoch schon bald zu heiraten.
Gottliebs großer Traum ist eine Weltreise mit einem Segelboot; nur zu gerne plant er Berta in sein Vorhaben mit ein. Sie willigt im Mai 1986 zunächst in einen kurzen Segeltrip ein (Folge 22). Auch die gemeinsamen Heiratspläne nehmen Gestalt an: Das Paar möchte in Weiß heiraten, schließlich ist Berta noch Jungfrau. Bertas dominante Mutter Lydia nötigt Gottlieb, sich vor der Hochzeit gründlich untersuchen zu lassen - schließlich soll ihre einzige Tochter keinen kranken Mann ehelichen (Folge 25).
Henny, die derzeit in einer schweren Ehekrise steckt, bittet ihren Vater um Asyl und 30.000 DM. Sie möchte das Geld in eine weitere Suchbohrung auf der Zwetschgenwiese im Fränkischen investieren, die sie gemeinsam mit Gottlieb besitzt. Er nimmt die Tochter zwar in seine Wohnung auf, kann ihr jedoch finanziell nicht weiterhelfen. Gottlieb braucht sein Erspartes für das Boot, die geplante Reise und die anstehende Hochzeit schließlich selbst.
Enkelin Meike beobachtet wenig später, wie ihre Mutter 30.000 DM von Tanjas Tennislehrer Stefan Nossek erhält und sich die beiden leidenschaftlich küssen. Eilig berichtet sie Opa Griese, was sie gesehen hat. Sofort stellt der seine Tochter zur Rede. Doch Henny zeigt sich uneinsichtig.
Die Hochzeitvorbereitungen im Hause Griese/Nolte laufen derweil auf Hochtouren. Im Juni 1986 heiraten Gottlieb Griese und Berta Nolte in Anwesenheit nahezu aller Hausbewohner und laden im Anschluss ins Restaurant "Akropolis" ein (Folge 29).
Berta und Gottlieb fiebern nun ihrer Segeltour entgegen. Alles ist fertig gepackt, der Kiosk-Laden an die Vertretung Else Kling übergeben, das Taxi bestellt. Die Frischvermählten fahren endlich ab - kommen aber nach wenigen Minuten wieder zurück. Gottlieb bringt es letztlich doch nicht fertig abzureisen, während seine Familie in einer Krise steckt (Folge 30).
Einen Monat später treten Berta und Gottlieb ihre Reise doch noch an, müssen sie Ende des Jahres 1986 aber erneut vorzeitig abrechen. Das Segelboot mitsamt Pässen und Geld wurde gestohlen. Da es in der Griese-Wohnung nun zu eng ist, besteht Berta darauf, dass Henny mit ihren Töchtern die Wohnung räumt. Diese zieht kurzerhand wieder bei ihrem Mann Franz ein, der ihren Versöhnungswunsch jedoch ablehnt (Folge 49).
Im Februar 1987 hat die mittlerweile hochdepressive Henny keine Kraft mehr weiterzuleben. Verzweifelt schreibt sie einen Abschiedsbrief an ihren Vater und bittet ihn, sich um die Kinder zu kümmern. Mit Tabletten und Rotwein beendet sie ihr Leben. Gottlieb und Berta, die unterdessen mit Dr. Dressler über ihren Kinderwunsch sprechen, finden den Brief erst viel später. Sofort stürmen sie in Hennys Wohnung - zu spät, Gottliebs Tochter ist bewusstlos und kann nicht mehr gerettet werden (Folge 61).
Zwischen Gottlieb und seinem Schwiegersohn verhärten sich nach Hennys Tod die Fronten: Franz beschuldigt Gottlieb am Tod seiner Frau Mitschuld zu tragen, da er ihren Brief zu spät gefunden habe.
Die Familie Schildknecht/Griese bleibt von weiteren Schicksalsschlägen nicht verschont: Kurz nach Hennys Tod erfährt Gottlieb, dass seine jüngste Enkelin an Krebs erkrankt ist. Er kümmert sich fürsorglich um Meike und malt mehrere Bilder, die er zu einem Bilderbuch zusammenstellt (Folge 68).
Franz und Gottlieb sind sich bewusst, dass die Familie nun zusammen halten muss und versöhnen sich im April 1987 (Folge 73).
Bei Berta und Gottlieb nimmt der Kinderwunsch stetig zu, doch eine 15 Jahre zurückliegende Unterleibsentzündung scheint bei Berta zur Unfruchtbarkeit geführt zu haben. Durch eine Untersuchung im Krankenhaus bestätigt sich der Verdacht. Berta freundet sich mit dem Gedanken an, ein Kind zu adoptieren (Folge 74). Doch zunächst muss das Ehepaar Meikes Tod verkraften. Gottliebs Enkelin verliert im Juli 1987 den Kampf gegen den Krebs (Folge 84).
Einige Wochen später erfahren Berta und Gottlieb beim Jugendamt, dass sie - wenn überhaupt - nur ein älteres Kind annehmen können. Sie beschließen, sich an “Terre des Hommes” zu wenden. Ein Treffen klärt Berta und Gottlieb schon bald über alle wichtigen Details und Probleme, die auf sie zukommen werden, auf. Im August 1987 tritt das Paar schließlich eine Reise nach Mexiko an, um ihren Adoptivsohn, den sechsjährigen Manoel, aus einem mexikanischen Waisenheim zu holen (Folge 90).
Die ersten Annährungsversuche zwischen dem kleinen Manoel und Gottlieb gestaltet sich schwierig. Berta erklärt ihm, der Junge merke instinktiv, dass er abgelehnt werde. Schließlich sei er der Grund dafür, dass Gottlieb seine Weltreise vorerst nicht antreten kann. Gottlieb verlässt daraufhin im Januar 1988 die Lindenstraße für mehrere Monate, um eine Yacht von den Bahamas nach Hamburg zu überführen. Als er im Mai aus Frankreich mitteilt, dass er noch nicht nach Hause kommen werde, beschließt Berta der Sache persönlich auf den Grund zu gehen.
Berta fährt nach Frankreich, entdeckt Gottlieb auf einem Boot mit einer anderen Frau und reist unbemerkt zurück (Folge 131). Sie räumt umgehend die gemeinsame Bleibe und zieht mit Manoel in die ehemalige Bennarsch-Wohnung im Erdgeschoss von Lindenstraße Nr.3. Vorübergehend nimmt sie Robert Engel bei sich auf und eröffnet mit ihm einen Buchladen in Gottliebs Kiosk auf der Lindenstraße (Folge 142).
Im September 1988 erhält Berta eine Postkarte, auf der Gottlieb seine Rückkehr ankündigt. Nachdem er eine Woche später in der Lindenstraße angekommen ist, wohnt er allein in seiner alten Wohnung. Lydia Nolte bemuttert ihn und versucht, zwischen den Ehepartnern zu vermitteln. Tatsächlich findet endlich eine Aussprache zwischen Gottlieb und Berta statt. Sie erklärt ihm, dass sie in Frankreich war und was sie dort gesehen hat. Betroffen bittet Griese um Verzeihung.
Er möchte noch einmal neu anfangen. Doch dazu ist Berta nicht mehr bereit (Folge 146). Gottlieb gibt nicht auf und bemüht sich weiterhin um seine Frau.Im November 1988 nähert sich das Paar langsam wieder an. Doch die Wiedervereinigung ist nur von kurzer Dauer: Im Dezember 1988 kommt es zum endgültigen Bruch, als Berta den Brief einer anderen Frau, Laura, bei Gottlieb findet (Folge 157).
Die Ehe scheitert endgültig, Gottlieb will die Lindenstraße verlassen. Den Kiosk, sowie die Wohnung überlässt er Berta und bezahlt die Miete für ein Jahr im voraus (Folge 159). Berta lebt fortan alleine mit Manoel in der Griese-Wohnung. Den Buchladen im ehemaligen Kiosk schließt sie im Januar 1989 (Folge 162).
Im August 1993 besiegelt das Paar seine Trennung mit der Scheidung. Gottlieb kehrt nicht mehr in die Lindenstraße zurück und stirbt, ohne je wieder engen Kontakt zu seiner Familie gehabt zu haben. Im Dezember 1998 hält Tanja Schildknecht ein altes Familienfoto in ihren Händen und erzählt ihrem Ehemann Ludwig Dressler, dass sie die einzige der Abgebildeten ist, die noch lebt (Folge 683)...