In der "Lindenstraße" von Folge 798 bis 1214
Franziska Brenner ist jung, verwöhnt und boxt gerne durch, was sie sich in ihren bildhübschen Kopf gesetzt hat. Ihre besondere Leidenschaft gilt zunächst Tanja Schildknecht, dann dem Modedesign.
Franzi: Die ganze Geschichte
Franziska Brenner wird am 20. Oktober 1982 in München geboren. Ihre Mutter stirbt bei einem Autounfall, als Franzi noch ein Kleinkind ist. Ihr Vater, Christian Brenner, ein bürgerlich-konservativer Autohausbesitzer, zieht seine Tochter fortan alleine groß.
Am Tag der Einweihungsfeier von Urszula Winickis Friseursalon taucht am 15. März 2001 ein neues, schönes Gesicht im Laden auf: Franziska Brenner. Tanja Schildknecht ist von der jungen Frau auf der Stelle verzaubert, und sie tut alles, damit aus Franzi eine Stammkundin wird (Folge 798).
Schon nach der ersten Begegnung fragt sich Tanja, ob sie Chancen bei Franziska hat, obwohl sie die junge Frau schon in Herrenbegleitung im „Akropolis“ und flirtend mit Olli Klatt gesehen hat. Nach viel gemeinsam verbrachter Zeit und einigen Befürchtungen auf Seiten der von der Liebe enttäuschten Tanja, zu spießig und alt für die 18-Jährige zu sein, gesteht Franzi ihr Mitte Juli endlich ihre Gefühle (Folge 815).
Knapp einen Monat später sitzt das frisch gebackene Paar im „Café Bayer“, als Franzis Vater Christian Brenner überraschend reinschneit. Auf seine empörte Frage, wo sich seine über alles geliebte Tochter die ganze Zeit rumgetrieben habe, verstrickt sich Franzi in Lügen. Sie behauptet gegenüber ihrem homophoben Vater, die letzten Wochen bei ihrem neuen Freund verbracht zu haben. Prompt will Brenner den jungen Mann noch am gleichen Abend treffen.
So kommt es, dass Tanja ein paar Stunden später wenig begeistert vom Tresen aus beobachtet, wie Franzi beim Abendessen im „Akropolis“ ihrem Vater das angebliches Objekt ihrer Begierde vorstellt: Olli Klatt. Erstaunlicherweise verläuft der Abend und die Täuschung gut, und Brenner zieht zufrieden ab. Als Franzi sich danach gleich wieder Tanja widmet, begreift Olli, dass er lediglich Mittel zum Zweck war und stößt wütend Drohungen aus. Fortan gehen die beiden Frauen dem rüden Randalierer lieber aus dem Weg (Folge 819).
Im Dezember 2001 bekommt die Beziehung einen Dämpfer, als Tanja ihrer Freundin unterstellt, Vertrauliches aus ihrer Vergangenheit weitererzählt zu haben. Hinterher stellt sich jedoch heraus, dass die beiden bei einem intimen Gespräch in der Badewanne von einer unbemerkt installierten Spycam bespitzelt worden sind. Diese hatte Mitbewohnerin Beate Flöter, eine selbsternannte Internetkünstlerin, in die Wohnung geschmuggelt (Folge 840).
Coming Out dank Olli Klatt
Damit ist die Unruhe um die heimlich fotografierten Bilder und aufgezeichneten Gespräche jedoch noch nicht beendet. Ausgerechnet Olli entdeckt nämlich das Filmmaterial im Internet und wittert sofort eine Möglichkeit, seine noch offene Rechnung mit den Frauen zu begleichen. In Anbetracht von Franzis ahnungslosem Vater gewinnen die Badewannenbilder an Brisanz. Olli nutzt diese Tatsache, um Franzi unter Druck zu setzen (Folge 845).
Er erstellt eine Videokassette mit den Aufnahmen der beiden Frauen, die er Brenner zukommen lassen will, falls Franzi nicht mit ihm ausgeht. Zudem fordert er 3000 Euro Schweigegeld (Folge 846). Unter diesen Umständen ringt sich Franzi am 20. Februar 2002 zum Coming Out durch. Brenner wird in die WG bestellt und von seiner Tochter mit der Aussage konfrontiert „Ich liebe Tanja!“.
Franziskas Befürchtungen werden wahr, denn ihr Vater kann mit der Situation tatsächlich nicht umgehen. Aufgebracht stürmt er aus der Wohnung, auch von der Kassette mit dem „kompromittierenden“ Material, die Olli ihm noch flink unter die Nase hält, will er nichts wissen. Zuhause angekommen packt er die Sachen seiner Tochter und stellt sie vor der WG-Tür ab (Folge 847).
So bezieht Franziska ein festes Zimmer in Urszulas und Tanjas Frauen-WG. Neben dem Zerwürfnis mit dem Vater, der nur wieder mit ihr Kontakt möchte, wenn sie ihre lesbische Beziehung beendet, steckt Franzi im Abiturstress und vernachlässigt ihre Pflichten in der Wohnung. Tanja übernimmt mütterlich ihre Aufgaben, was Urszula bitter aufstößt. Auch die Vorstellung, ihre Ferien beschaulich mit Tanja auf Rhodos zu verbringen, findet die genervte Franzi wenig aufregend. Die Stimmung in der WG sinkt auf den Nullpunkt (Folge 851).
Die launische und unzufriedene Franzi macht einen weiteren erfolglosen Versuch, sich mit ihrem Vater auszusprechen. Schließlich droht sie bockig, sich so lange im Bad einzuschließen, bis ihr Vater wieder mit ihr spricht. Tanja fühlt sich schuldig, dass ihre Franziska so leiden muss und ruft Brenner (Folge 860).
Daraufhin gibt der endlich zu, seine geliebte Tochter auch jeden Tag zu vermissen. Es fällt ihm schwer, Franzis Entscheidung für Tanja zu akzeptieren, doch die lang erwartete Aussprache endet mit einer innigen Umarmung und einem neuen Auto für Franzi als Belohnung für das bestandene Abitur (Folge 861).
Mitte September 2002 kehren Tanja und Franzi zurück aus den gemeinsamen Ferien auf Rhodos. Harmonisch war die Zeit jedoch nicht, da Franzi die Urlaubsstimmung für ein paar launige Flirts mit Männern genutzt hat. Das hat natürlich zu Krach mit Tanja geführt, die fürchtet, Franzi könnte das Ufer wechseln.
Bei einem Essen mit ihrem Vater stößt Franzi wieder auf abweichende Lebensentwürfe: Sie will ein eigenes Modelabel aufziehen, er Enkel. Zurück bei Tanja motzt sie über die Vorstellungen, die ihr Vater von ihrer Zukunft hat. Und das, wo sie ja noch nicht einmal weiß, wie „es“ mit einem Mann ist. Tanja reagiert gereizt und fordert Franzi unüberlegt mit einem „Dann probier‘s doch!“ heraus (Folge 876).
Einmal Sex mit einem Mann!
Das lässt sich Franziska nicht zweimal sagen: Modeskizzen zeichnend sitzt sie alleine in der WG, als Philipp Sperling an der Tür klingelt. Der will eigentlich nur einen Koffer für ein paar Stunden in seiner ehemaligen Wohnung abstellen, doch dann geht alles ganz schnell: Franzi beschließt, mit ihm die verpassten sexuellen Erfahrungen nachzuholen. Philipp ist zwar erstaunt über seine plötzliche Wirkung auf Frauen, fragt aber lieber nicht lange nach. Während des spontanen Schäferstündchens kommt Tanja nach Hause. Sie entdeckt die beiden und verlässt tief verletzt die Wohnung. Philipp dagegen kann sein Glück kaum fassen, hat aber auch nicht viel Gelegenheit dazu, weil Franzi ihn direkt nach dem „Vollzug“ aus dem Liebeslager verbannt (Folge 878).
Als Franzi ihre Freundin Tanja später tränenüberströmt auf dem Bett liegen sieht, wundert sie sich über diesen Gefühlsausbruch, da schließlich alles "verabredet" war. Für Tanja ist die Vorstellung jedoch unerträglich. Sie schreit, dass sie Franzi nicht mehr sehen will. Die dreht sich schulterzuckend um und geht. Nach diesem Eklat zieht Franzi wieder zu ihrem Vater, doch schließlich gelingt es ihr, Tanja klarzumachen, dass die Geschichte mit Philipp einmalig war (Folge 880).
Die erneute Versöhnung kann jedoch über die verschiedenen Lebensphasen, in denen die Frauen sich befinden, nicht hinwegtäuschen. Franzi hat ein heiß ersehntes Vorstellungsgespräch an einer Modeschule und lässt sich nach ihrer Aufnahme im April 2003 die rauschenden Designerfeten und das wilde Münchener Partyleben nicht entgehen; ein Lebensstil, bei dem Tanja nicht mithalten kann (Folge 882).
Im Sommer steht eine weitere Urlaubskrise bei Franzi und Tanja an: Relaxen auf Rhodos oder Supersause auf Sylt? Franzi will nicht nur abhängen und befürchtet Langeweile in den gemeinsamen Ferien. Es kommt zum x-ten Mal zum Streit, den Franzi damit abtut, Tanja sei eben nicht locker. Die droht mit Trennung, falls Franzi tatsächlich Sylt einem gemeinsamen Urlaub vorzieht (Folge 918). Das Ende der Geschichte: Franzi fährt nach Sylt und Tanja nach Rhodos, doch bei ihrer Rückkehr fallen sich die beiden unterschiedlichen Geliebten in die Arme und alles ist vergessen (Folge 920).
In der folgenden Zeit versucht Tanja krampfhaft, bei Franzis Partyhopping mitzuhalten. Ihr Experiment, die ausgiebigen Feieraktivitäten mit Franzis bunten Fetenpillen besser durchzuhalten, endet jedoch in einem Totalausfall. Im Drogenrausch randaliert sie mit einem Besenstiel in Dresslers Vorgarten und erwischt Penner Harry mit einem saftigen Hieb am Kopf. Nach dieser Episode macht Urszula vehement klar, dass sie keine Drogen in ihrer Wohnung akzeptiert, so dass Franzi zähneknirschend auf ihren Feiervorrat verzichten muss (Folge 929).
Anfang Juli 2004 kommt jemand Neues ins Spiel: Suzanne Richter, aus Dresden frisch in der Lindenstraße angekommen, flirtet mehr oder minder auffällig mit Tanja. Die beiden finden schnell viele Gemeinsamkeiten und stellen sogar ein Buchprojekt auf die Beine (Folge 970).
Im Gegensatz zur eher desinteressierten Franzi ist Suzanne hin und weg von Tanja und im Überschwang der Gefühle kommt es zu einem Kuss. Aus Rücksicht auf Franzi zieht Tanja sich jedoch erst noch zurück (Folge 973). Mitte August 2004 muss jedoch auch sie sich ihren Gefühlen stellen. Als Franzi Tacheles reden will, zieht Tanja endgültig einen Schlussstrich und trennt sich von ihr. Franzi bricht in Tränen aus und ahnt, dass das alles viel mit Suzanne zu tun hat (Folge 978).
Franzi kann kaum fassen, dass sie tatsächlich verlassen worden ist und startet verzweifelte Versuche, Tanja zurückzugewinnen. Sie ist plötzlich bereit, sich von Grund auf zu ändern (Folge 980). Schließlich muss sie jedoch einsehen, dass sie Tanja verloren hat. Die Wohnsituation in der WG wird für sie unerträglich, sodass sie beschließt, auszuziehen. Franziska packt ihre Koffer und beim Abschied kommt es zu einer versöhnlichen Umarmung mit Tanja, die von nun an mit Suzanne liiert ist (Folge 982).
Papas Fels in der Brandung
Trotz ihrer eigenen Sorgen steht sie ihrem Vater jedoch wie ein Fels in der Brandung zur Seite, als der fälschlicherweise der Unfallflucht mit tödlichen Folgen verdächtigt wird. Die Presse zieht den Namen des Autohausbesitzers in den Schmutz. Sogar Urszula – Christian und sie sind seit August 2003 ein Paar – beginnt, an Brenner zu zweifeln. Die sonst so auf sich fixierte Franzi bleibt unerschütterlich und verteidigt ihren Vater, bis seine Unschuld bewiesen ist (Folge 985).
Nach dem Beziehungsende benötigt die enttäuschte Franzi dann erst einmal Abstand von Tanja und Co. Ihr Vater bleibt jedoch ihre Verbindung zur Lindenstraße und den Bewohnern. Als Brenners Hochzeit mit Urszula im Juni 2005 platzt, springt Franziska für ihn in die Bresche und räumt die Sachen des verhinderten Bräutigams aus Urszulas Wohnung. Sie macht der Polin schwere Vorwürfe, Christian zutiefst verletzt zu haben (Folge 1022).
Mitte September 2005 erfährt Franzi durch Zufall, dass Tanja schwanger ist und mit Suzanne eine kleine Familie gründen will. Franzi reagiert jedoch nicht über, wie Tanja befürchtet hatte, sondern beweist ihre Freundschaft, indem sie ihrer Ex gratuliert und das Beste wünscht.
Außerdem steckt die Designschülerin mitten in den Vorbereitungen für ihre erste Modenschau, die sie im Rahmen ihres Studiums auf die Beine stellen muss. Sie möchte ihren Vater als Model engagieren, stellt jedoch mit Besorgnis fest, dass die Stimmung zwischen Brenner und Urszula, die sich nach der abgesagten Hochzeit wieder zusammengerauft haben, erneut gespannt ist (Folge 1033).
Rund um Franzis geplante Modenschau zum Thema „Altgriechische Einflüsse auf die moderne Kleidung“ läuft zunächst alles gut, und mit dem griechischen Restaurant „Akropolis“ hat sich ein idealer Veranstaltungsort gefunden. Doch all das tritt in den Hintergrund, als Franzi am 22. September 2005 zufällig Zeugin eines Gespräches zwischen ihrem Vater und Urszula wird. Sie hört, wie Urszula hinter der geschlossenen Schlafzimmertür auf Brenner einredet, seiner Tochter endlich zu gestehen, nicht ihr leiblicher Vater zu sein! Franzi stellt Brenner sofort zur Rede, der kann jedoch nichts anderes tun, als ihr die Wahrheit zu sagen und beruhigend auf sie einzureden. Für Franzi bricht eine Welt zusammen und schockiert läuft sie aus der Wohnung.
Im Laufe des Tages versucht Christian immer wieder, Franzi zu erreichen, doch sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Mitten in der Nacht hört Tanja an ihrer Wohnungstür merkwürdige Geräusche und findet die auf ihren Vater schimpfende Franzi im Drogenrausch auf dem Boden liegend (Folge 1034). Nach diesem Zusammenbruch ist Franzi in den nächsten Tagen kaum ansprechbar. Sie schottet sich ab und sitzt Tag und Nacht an der Nähmaschine, obwohl die Ärzte ihr absolute Ruhe verordnet haben.
Erst eine Woche später kann Tanja sie mit Engelszungen dazu überreden, Brenner eine Chance zu geben. Doch das folgenden Gespräch endet im Fiasko. Franzi erfährt, dass sie aus einer Affäre ihrer Mutter entstanden ist. Als Christian einräumt, dass ihr leiblicher Vater nie etwas von der Existenz eines Kindes erfahren hat, reagiert Franzi mit totalem Unverständnis. Sie hat das Gefühl, um eine Beziehung zu ihrem wirklichen Vater betrogen worden zu sein und ist Brenner gegenüber nun völlig unversöhnlich (Folge 1035).
Jungdesignerin Franzi zieht in die Welt
Den Oktober 2005 über stürzt sich Franzi mit aller Kraft in die Vorbereitungen für die Modenschau.
Kleine und größere Pannen, zum Beispiel ausgelöst durch den testosteronstrotzenden „Akropolis“-Kellner Julian Hagen, der – gar nicht schüchtern – statt als Model auf dem Laufsteg lieber nackt vor der Designerin auftritt, bringen Franzi fast dazu, das Handtuch zu werfen.
Doch letztendlich wird die Schau am 27. Oktober ein großer Erfolg. Brenner betrachtet die Parade der ausgefallenen Kleidungsstücke aus der letzten Reihe und verlässt stolz, aber traurig das „Akropolis“. Auch Franzi selbst kann sich nicht richtig freuen und fühlt sich bei der anschließenden Feier allein und unglücklich (1039).
In all ihrer Enttäuschung fasst Franzi einen einsamen Entschluss: Sie will ein Jobangebot bei einer Designerin in der Modemetropole Mailand annehmen. Trotz aller Überredungsversuche von Tanja und Suzanne und der eindringlichen, fast flehentlichen Bitte Brenners möchte sie Abstand von allem nehmen und lässt sich nicht erweichen.
Am 10. November 2005 packt Franziska ihre Koffer und reist nach Mailand ab. Im Februar 2009 kündigt Franzi nach vier Jahren der Abwesenheit zum ersten Mal wieder einen Besuch in der Lindenstraße an (Folge 1212). Christian will mit seiner Frau Urszula ein Kind adoptieren und muss dafür sein Verhältnis zu „seiner Tochter“ klären. Franzi, die in der langen Zeit überhaupt keinen Kontakt zu Christian gepflegt hat, macht sich deshalb schwere Vorwürfe.
Doch bei der tränenreichen Versöhnung mit Christian bleibt es nicht. Franzi landet während ihres München-Aufenthaltes auch für eine Nacht im Bett ihrer Ex-Freundin Tanja. Da sie sich von ihr allerdings ausgenutzt fühlt, distanziert sie sich schnell und kehrt der Lindenstraße vorerst wieder den Rücken…