In der "Lindenstraße" von Folge 720 bis 1280
Eine "heile Welt" gibt es für Felix nur im Märchen. Mit 13 Jahren verliert er seine Mutter an den HI-Virus, mit dem auch er seit seiner Geburt infiziert ist. Dank hoch entwickelter Medikamente wächst er ohne gesundheitliche Rückschläge auf, die tödliche Konsequenz seiner Krankheit jedoch immer vor Augen. Trotz aller frühen Schicksalsschläge - oder gerade deswegen - entwickelt sich Felix zu einem Menschen mit einem ausgeprägten Willen.
Felix: Die ganze Geschichte
Felix Vogt kommt 1988 in München zur Welt. Seine Eltern sind HIV-positiv und auch Felix wird mit dem tödlichen Virus geboren. Der Junge wächst zunächst bei seiner Mutter Leonie und seiner Großmutter auf. Seinen Vater, einen schwedischen Journalisten, hat Felix nie außer auf Fotos gesehen.
Durch seine Oma lernt Felix das männliche Paar Carsten Flöter und "Käthe" Eschweiler kennen: Oma Vogt ist die gute Seele des von "Käthe" geleiteten Kindertheaters "Grüne Grütze". Im September 1999 offenbart sie "Käthe", dass ihre Tochter Leonie Aids-krank und bereits am Ende ihrer Kräfte ist (Folge 720).
Die Betreuung des elfjährigen Enkels Felix und die Pflege ihrer immer schwächer werdenden Tochter übersteigen die Kräfte der alten Dame. "Käthe" bietet Frau Vogt spontan seine Hilfe an. Ab und zu will er ihr Felix abnehmen.
"Tears of a Clown": Felix ahnt nicht, dass "Käthe" gerade von seiner HIV-Infektion erfahren hat.
Doch die Situation spitzt sich rapide zu. Leonie geht es immer schlechter. Als "Käthe" vorschlägt, Felix in ein Internat zu geben, verplappert sich Frau Vogt (Folge 724). Sie bestätigt, was "Käthe" und auch Carsten längst befürchtet haben: Auch Felix ist HIV-infiziert. Und der Junge weiß nichts davon. So hat es seine Mutter entschieden, damit ihr Kind so lange wie möglich unbeschwert aufwachsen kann.
Carsten und "Käthe" überlegen, wie Familie Vogt geholfen werden kann und beschließen, Felix zu sich zu nehmen. Gemeinsam laden sie Frau Vogt zu einem feierlichen Frühstück ein, um ihr den Entschluss mitzuteilen (Folge 725). Frau Vogt ist überwältigt und bewundert die Tapferkeit der jungen Männer. Immerhin wissen sie, dass auch Felix vielleicht nur noch wenige Jahre zu leben hat.
Vorsichtig teilen die Männer dem kleinen Felix ihren Vorschlag mit. Der möchte seine Mutter jedoch nicht alleine lassen und auf keinen Fall ohne ihr Einverständnis Entscheidungen treffen. Bei einem weiteren Gespräch im Hause Vogt lernen die Männer Leonie kennen. Der erste Kontakt gestaltet sich freundlich. Heikel wird es erst, als Leonie begreift, worum es geht. Sie reagiert panisch und glaubt, man wolle ihr Felix wegnehmen. Betroffen ziehen sich Carsten und "Käthe" zurück.
Felix ist HIV-Positiv...
Wenige Wochen später stimmt Leonie dem Umzug ihres Sohnes jedoch dankbar zu. Felix zieht in die Lindenstraße und muss sich an seine neue Umgebung erst einmal gewöhnen. In der neuen Schule lebt sich der Junge zunächst nur schwer ein, zumal er von seinen Mitschülern gehänselt wird, da er bei einem schwulen Paar wohnt. Die Besuche bei seiner Mutter geben ihm jedoch Kraft. Ende Januar 2000 hat sich Felix zwar in der Schule eingewöhnt, doch es kommen neue Probleme auf ihn zu: Zufällig belauscht er ein Gespräch zwischen Carsten und “Käthe” die darüber diskutieren, ob sie Felix über seine HIV-Infektion aufklären sollen.
Verzweifelt flieht der Junge zu seiner Mutter und erfährt die Wahrheit. Felix‘ unmittelbare Reaktion: Er will lieber sterben, als so lange krank zu sein wie Leonie (Folge 738). In den folgenden Nächten wird Felix von schlimmen Alpträumen geplagt. Doch Carsten gelingt es schließlich, seinem Schützling mit seiner ärztlichen Fachkenntnis die Angst zu nehmen. Einfühlsam erklärt er ihm die medizinischen Fortschritte und die Funktionsweise der verschiedenen Medikamente.
Felix arrangiert sich zwar mit seiner HIV-Infektion, reagiert aber schnell panisch: Als er im September 2000 eine leichte Erkältung hat, befürchtet er, die Krankheit Aids sei nun bei ihm ausgebrochen. Doch schon wenige Tage später geht es Felix wieder besser. Leonies Kräfte schwinden jedoch zunehmend. Felix ist sehr traurig als ihm bewusst wird, dass sie für seine Besuche oft einfach zu schwach ist (Folge 782).
Anfang 2001 freundet sich Felix mit dem Nachbarsjungen Tom Ziegler an. Als Felix bei einem Fahrradrennen stürzt und blutet, erfährt Tom von der HIV-Infektion. Felix nimmt den neuen Freund sogar mit zu seiner Mutter, zunächst etwas widerwillig, aber letztendlich mit dem Erfolg, dass Tom und er nun ganz offen mit dem Thema Aids umgehen.
Ostern 2001 besucht die schwer kranke Leonie ihren Sohn in der Lindenstraße und stirbt noch am selben Tag (Folge 802).
Diesen Verlust und die Angst vor dem eigenen Tod kann Felix nur schwer verarbeiten. Er beschäftigt sich nun noch mehr mit seiner Krankheit und forscht gemeinsam mit Tom im Internet.
Ich will Spaß, ich geb' Gas: Felix versucht, die schlimmen Gedanken mit hohen Geschwindigkeiten zu verdrängen.
Schockiert stellt er fest, dass in den meisten Fällen von Geburt an HIV-infizierter Kinder, die Krankheit in seinem Alter längst ausgebrochen ist. Felix rechnet mit seinem baldigen Tod und beschließt sein Leben nur noch zu genießen. Er weigert sich strikt, weiterhin zur Schule zu gehen und verbringt seine Zeit größtenteils auf einer Kartrennbahn (Folge 805). Dort lernt er das Straßenmädchen Jack Aichinger kennen und verliebt sich in sie.
Teenager-Liebe: Jack (Cosima Viola) und Felix geben sich gegenseitig Kraft.
Seine beiden Ziehväter bringen viel Verständnis für den Jungen auf, doch als Felix auch nach den Sommerferien nicht bereit ist, wieder in die Schule zu gehen, reißt Carsten der Geduldsfaden. Deutlich macht er Felix klar, dass seine HIV-Infektion dieses Verhalten nicht rechtfertigt: Für jeden Menschen könne das Leben von jetzt auf gleich zu Ende sein. Die Tatsache, dass Felix mit einem tödlichen Virus infiziert sei, befreie ihn noch lange nicht von allen Pflichten...
Kurze Zeit darauf besucht Felix die Schule wieder. Dass Jack und er mittlerweile ein Paar sind, gibt dem Jungen Halt, obwohl das aufmüpfige Mädchen einige Unruhe in sein Leben bringt: Über Carsten erfährt Jack zufällig vom Schicksal der drogensüchtigen Sonia Besirsky. Die einstige Geliebte von Tanja Schildknecht starb 1998 an einer Überdosis Morphium auf der Lindenstraße. Jacks Verdacht, dass Carstens Stiefvater und der damaliger Ehemann von Tanja, Dr. Dressler, seine Finger im Spiel hatte, bestätigt sich – das Morphium, an dem Sonia starb, stammte von ihm.
Jack sieht im Leben Sonias als Außenseiterin und von der Gesellschaft Geächtete Parallelen zu ihrem eigenen Vorleben als Straßenkind. Gemeinsam mit Felix beschließt sie, Sonias Tod zu rächen und Dressler ein Brandmal zu verpassen: ein ”M” für ”Mörder”. Im Herbst 2002 überfallen die beiden Ludwig Dressler, fesseln und knebeln ihn und sprühen Sonias Namen an die Wand (Folge 878).
Als Jack zu Felix' Entsetzen tatsächlich mit einem glühenden Eisen in “M”-Form auf den Gefesselten losgeht, kollabiert Dr. Dressler und die beiden nehmen Reißaus. Ludwig ist glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen, er sieht von einer Anzeige ab und beschließt gemeinsam mit Carsten und Sozialarbeiter Hans Beimer, dass Jack und Felix zur Strafe Sozialstunden leisten sollen.
Gestatten: Familie Flöter-Eschweiler!
Trotz aller Querelen freut sich Felix mit seinen beiden Vätern, als sie sich am 20. Februar 2003 das Ja-Wort geben. An eben diesem Tag trifft eine Mitteilung vom Vormundschaftsgericht ein, die mit allseitiger Begeisterung aufgenommen wird: Felix ist von nun an Carstens Adoptivsohn und trägt den Nachnamen "Flöter" (Folge 899).
Als Jack im Juli 2003 andeutet, dass sie mit Felix schlafen will, ist der Junge überfordert. Die Angst vor dem ersten Mal und die Problematik seiner HIV-Infektion machen dem 15-Jährigen schwer zu schaffen. Während er Jack seine Bedenken endlich offen gesteht, weicht gleichzeitig seine Angst und die beiden erleben ihr erstes Mal (Folge 920).
Doch schon wenige Wochen später verschließt sich Jack mehr und mehr - bis sie Anfang November 2003 eingesteht, Felix zwar noch zu mögen, jedoch lieber ein rein freundschaftliches Verhältnis haben zu wollen (Folge 935). Jack hat sich in den Kellner des griechischen Restaurants "Akropolis" verliebt, wie Felix kurz darauf schmerzhaft feststellen muss. Zu dieser Zeit geht es Felix gesundheitlich sehr schlecht. Er sieht blass und müde aus und hat keinen Appetit mehr.
Als Carsten feststellt, dass seine Entzündung im Rachenraum eine Pilzinfektion ist, Felix schon seit Wochen Durchfall hat und nun auch noch Fieber hinzukommt, befürchtet er das Schlimmste. Mehrere Bluttests in der nächsten Zeit bestätigen, dass Felix viel zu wenig T-Helferzellen hat und sein Immunsystem allmählich versagt.
Felix' Symptome weisen auf den Ausbruch der Krankheit Aids hin und alle hoffen nun darauf, dass der Junge auf die neuen Medikamente anspricht. Denn nur dann hat er eine reale Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Carsten fragt verschiedene Aids-Spezialisten um Rat, um Felix auch wirklich die geeignete Kombination der richtigen Medikamente zu verabreichen. Alle sind erleichtert als Felix sich tatsächlich Schritt für Schritt erholt. Im Mai 2004 schickt Carsten seinen genesenen Patienten zur vollständigen Erholung für mehrere Monate auf die griechische Insel Rhodos.
Monikas (Lilly Hollunder) und Felix' schwarze Messe nimmt ein "blutiges Ende".
Als Felix im Dezember 2004 zwar deutlich gestärkt aus Rhodos zurückkehrt, macht er seinen Vätern dennoch Sorgen: Schwarze Kleidung, ein Altar und die Satanistenbibel deuten auf keine positive Lebenseinstellung hin. Felix fühlt sich unverstanden - einer Meinung ist er jedoch mit seiner neuen Bekanntschaft aus dem Internet: Monika. Gemeinsam mit ihr taucht Felix in die Welt des Satans-Kults und der schwarzen Messen ein. Ein jähes Ende nimmt diese Entwicklung, als Monika bei einem gemeinsamen "Ritual" ohne Felix' Wissen von dessen Blut trinkt (Folge 1007). Nicht ahnend, dass Felix HIV-positiv ist, glaubte sich Monika mit diesem Akt im Sinne der Satans-Huldigung zu "reinigen"...
Wochenlanges Bangen, ob sich das junge Mädchen tatsächlich mit dem Virus infiziert hat, folgen. Felix macht sich schwere Vorwürfe und ist unendlich erleichtert, als ihn Ende April 2005 die Nachricht erreicht, dass Monika mit einem Schrecken davon gekommen ist. Fortan widmet sich Felix lieber dem durch den langen Rhodos-Aufenthalt verpassten Schulstoff, um wieder in seine alte Klasse zurückkehren zu können.
Was geht? Felix weiß wirklich nicht, was die Polizisten von ihm wollen.
In den Sommerferien 2005 macht Felix eine Sprachreise nach Frankreich. Bei seiner Rückkehr erlaubt sich sein alter Freund Tom einen Scherz: Er verschleppt Felix’ Koffer heimlich in den “Akropolis”-Biergarten (Folge 1029). Einige Minuten später wundert sich Felix, wo sein nur kurz unbeaufsichtigt gelassenes Gepäckstück wohl abgeblieben ist. In diesem Moment schneit Jack vorbei und schnappt sich Felix kurzerhand für einen Ausflug an den See.
Bei „Akropolis“-Wirtin Elena läuten sofort die Alarmglocken, als sie im Biergarten den einsamen Koffer erblickt. Im Nu vermutet sie ein Bombenattentat und verständigt sofort die Polizei. Die evakuiert vorsichtshalber die ganze Lindenstraße... Ahnungslos kehren Jack und Felix derweil von ihrem Ausflug zurück. Felix’ Freude, als er seinen Koffer erblickt, währt nicht lange. Sofort wird er von der Polizei in Gewahrsam genommen, bis Tom das Missverständnis wenig später aufklärt.
Lange Zeit hat Felix nichts von Monika gehört, bis sie im November 2005 plötzlich wieder vor seiner Türe steht. Monika hält es bei ihren strengen Eltern nicht mehr aus und will in eine WG nach Berlin ziehen. Da ihre Eltern nicht einverstanden sind, benötigt sie Felix' Hilfe - er sei ihr schließlich noch etwas schuldig! Felix leiht Monika Geld und sie macht sich auf den Weg in die Hauptstadt, wo sie wenig später die Aufnahmeprüfung für eine Schauspielschule besteht.
Felix verbringt Silvester mit Monika in Berlin und die beiden werden ein Paar. Bei seiner Rückkehr nach München eröffnet Felix seinen Vätern, dass er zu Monika nach Berlin ziehen möchte. Er hat erfahren, dass in ihrer WG noch ein Zimmer frei ist, in das er einziehen kann. Auch im nächstgelegenen Gymnasium hat er sich bereits erkundigt und arrangiert, dass er zum Jahresbeginn dort aufgenommen wird. Schweren Herzens lassen "Käthe" und Carsten ihren Schützling ziehen.
Die Sorge um Carsten führt Felix im Mai 2007 nach München.
Obwohl er mitten im Abitur steckt, kreuzt Felix im Mai 2007 überraschend in München auf (Folge 1120). Anlass für seinen Besuch ist ein besorgter Anruf des Lindenstraße-Nachbarn Murat Dagdelen, dem Carstens alarmierend hoher Tabletten- und Alkoholkonsum aufgefallen war. Zunächst beißt Felix bei Carsten allerdings auf Granit: Der Mediziner streitet sein Suchtproblem vehement ab. Nur mit Beharrlichkeit gelingt es Felix schließlich, Carsten über seinen Tablettenmissbrauch zum Sprechen zu bringen.
Felix fühlt sich verantwortlich für den kranken Carsten, zumal "Käthe" seit einem halben Jahr in New York arbeitet und erst in frühestens zwei Monaten zurückkehren wird. Da Carsten nur mit einem stationären Entzug eine Chance hat, sich von Pillen und Alkohol loszueisen, unterbreitet ihm der 18-Jährige einen Vorschlag: Carsten soll sich in Berlin in eine Suchtklinik einweisen lassen, damit er sein gewohntes Umfeld verlassen und Felix ihn außerdem vor Ort jederzeit besuchen kann.
Carsten nimmt das Angebot dankbar an und schon zwei Wochen später reist Felix erneut nach München, um den kranken Adoptivvater abzuholen (Folge 1122). Carsten folgt dem Sohn für sieben Wochen nach Berlin. Dort macht er in einer Suchtklinik einen Entzug und kann dabei auf Felix' vollkommene Unterstützung zählen.
Erst im April 2010 kommt Felix wieder für längere Zeit in die Lindenstraße - direkt von einem Auslandsaufenthalt in Kanada. Dort ist er zum Vegetarier und Umweltaktivisten geworden (Folge 1270). Jack und "Käthe" nehmen an einer von Felix organisierten Demonstration gegen einen Schweinemastbetrieb teil.
Dabei verleiht Jack ihrem Protest etwas zu viel Ausdruck: "Klima Schweine" sprüht sie als Graffito an eine Tür des Betriebs (Folge 1273). Nur eine Woche später erhalten "Käthe", Jack und Felix beunruhigende Post. 10.000 Euro Schadenersatz fordert die Gegenseite. Auch von einer Anzeige ist schnell die Rede. Gemeinsam mit Jurastudentin Sarah gelingt es ihnen jedoch, die Klage abzuwenden.
Felix findet Gefallen an Sarahs wachem Geist und aus den beiden wird ein Paar. Dennoch steht für Felix fest, dass er wie geplant sein Studium der Medizin in Berlin aufnehmen wird. Im Juni 2010 heißt es daher bereits wieder Abschied nehmen von den Lieben in der Lindenstraße. Sarah glaubt nicht, dass ihre wenige Wochen alte Liaison eine so große Distanz lange überstehen wird und beendet die Beziehung am Tag von Felix' Abreise (Folge 1280).