In der "Lindenstraße" von Folge 1 bis 659
Egon ist zeitlebens ein gutmütiger, fröhlicher Mensch, der seine Bequemlichkeit, sein Bier und seine Zigaretten liebt. Bei seiner Gattin Else hat er nichts zu lachen, sie führt viele Jahre ein strenges Reglement über ihn.
Egon Kling: Die ganze Geschichte
Egon Kling wird am 07. März 1926 in Dortmund geboren. 1944 lernt er bei seiner Stationierung in der Nähe von München Else kennen. Die beiden heiraten am 16. Januar 1952. Zu dieser Zeit arbeitet Egon als Landarbeiter in Bayern. Mit Else und dem gemeinsamen Sohn Olaf, geboren 1955, zieht Egon 1965 nach München in die Lindenstraße Nr.3, wo er die Stelle des Hausmeisters antritt.
Im Juli 1987 wird Egon jedoch arbeitslos, da der neue Hausbesitzer Phil Seegers seine Stelle wegrationalisiert (Folge 83). Daraufhin übernimmt Egon die Vertretung im Kiosk der Grieses auf der "Lindenstraße" (Folge 90). In der folgenden Zeit leidet der gutmütige Egon immer stärker unter der Herrschsucht seiner Frau und flüchtet sich in die Verehrung der Nachbarin Isolde Panowak.
Obgleich Isolde ihn abblitzen lässt, bekommt er fortan Elses Eifersüchteleien zu spüren. Auch seine Vertretungsstelle läuft nicht besonders: Im Mai 1988 muss Berta Griese den Kiosk schließen (Folge 126), weil Egon ihn herunter gewirtschaftet hat. Eines Nachts erwischt Else ihren Mann, als er vor Isoldes Friseursalon Blumen legt (Folge 90) und haut ihm den Strauß um die Ohren.
In der Folgezeit kommt es ständig zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Egon und seiner Frau, da er ihre Gehässigkeit und Klatschsucht immer weniger ertragen kann.
Als Anfang 1989 auch noch Franz Wittich von Else in die gemeinsame Wohnung aufgenommen wird (Folge 161), richtet sich Egon heimlich in der leerstehenden Nossek-Wohnung ein und schafft sich dort einen Zufluchtsort (Folge 162).
Nach zufällig gemachten Beobachtungen bestätigt sich sein Verdacht, dass die Familie Sarikakis in einen Videorecorder-Schmuggel verstrickt ist (Folge 165). Schließlich bringt Egon Panaiotis Sarikakis mit seinem Wissen dazu, ihm die Miete für die Nossek-Wohnung zu bezahlen (Folge 166) – die er, noch immer hinter Elses Rücken, für drei Monate von Hausverwalter Hülsch gemietet hat.
So wird Egon schließlich zum "Komplizen" der Sarikakis': Er versteckt Elenas Bruder Dimitri Pallas, der von der Polizei gesucht wird, in seiner Wohnung und bringt an Dimitris Stelle erfolgreich die Schmuggelware nach Griechenland (Folge 169). Um seine neugierige Frau und ihren neugewonnenen Freund Franz Wittich abzuhängen, spendiert er ihnen einen Urlaub auf Mallorca. Nach einigen Wochen kehrt der erfolgreiche "Geschäftsmann" mit erhobenem Haupt aus Griechenland zurück (Folge 174).
Dimitri, der sich bis dato erfolgreich verstecken konnte, wird jedoch noch am gleichen Abend verhaftet. Als Else und Franz eine Woche später die Polizei rufen, um die restlichen Beteiligten der Familie Sarikakis festnehmen zu lassen, kann Panaiotis die Polizei von seiner Unschuld überzeugen (Folge 175). Die Beamten ermahnen Else und Franz, demnächst mit Anschuldigungen vorsichtiger zu sein. Else schiebt alle Schuld auf Franz und Egon wirft ihn aus der Wohnung.
Weil Egon ihr keine Aufmerksamkeit mehr entgegen bringt, macht Else im Mai 1989 ihre zuvor ausgesprochene Drohung wahr: Sie verschwindet spurlos (Folge 181). Doch Egon entdeckt nach einiger Zeit, dass sie sich ausgerechnet in der ehemaligen Nossek-Wohnung verschanzt hat. Er schleicht sich davon und amüsiert sich über die Situation. Als Else drei Wochen später wieder auftaucht (Folge 184), hört er sich belustigt ihre "Urlaubsgeschichten" an und lässt sich von ihr verwöhnen.
Im März 1990 erhält Else unerwartet eine hohe Rückzahlungsaufforderung vom Finanzamt. Egon hilft ihr mit dem Geld aus dem Videoschmuggel aus der Klemme – unter der Bedingung, dass sie ihm sieben Wochen lang keine einzige Frage stellt (Folge 233). Sie lässt sich auf den Handel ein und er genießt seine erkaufte Ruhe. Ein Jahr später verstummt Else erneut: Nach der Rückkehr von einem Besuch bei Sohn Olaf in Regensburg entdeckt Egon Franz Wittichs ausgestopften Wildschweinkopf auf Elses Kopfkissen und macht ihr – zu Unrecht – den Vorwurf, sich mit Wittich eingelassen zu haben (Folge 275).
Im Sommer 1991 nimmt Egon bei Dr. Ludwig Dressler eine Stellung als Haushälter an (Folge 289). Die Arbeit füllt ihn aus, obgleich seine Arbeitsweise recht chaotisch ist: Er lässt sich leicht ablenken, trinkt heimlich Bier und spielt mit Dresslers Sohn Frank “Tavali”. Kurzzeitig aufregend wirds im Leben von Egon und Else Kling im November 1992: Dressler hatte Egon zu einem Urlaub in Monaco überreden können.
Als Else sich aus diesem Anlass einen Koffer des Nachbarn Robert Engel leiht, missbraucht dieser das nichtsahnende Ehepaar als Drogenkuriere. Hajo Scholz und Berta Griese, die Robert Engel schon länger im Visier hatten, decken dieses Verbrechen auf und Engel landet im Gefängnis.
Dr. Dressler nimmt im Februar 1993 Tanja Schildknecht, kurz nach dem tragischen Tod ihres Vaters, bei sich auf (Folge 375). Egon macht sich Sorgen: In der festen Überzeugung, sie wolle Dressler nur ausnutzen, warnt Egon seinen Arbeitgeber wiederholt vor Tanja – allerdings vergeblich. Die Auseinandersetzungen zwischen Egon und Tanja erreichen im Herbst 1993 ihren Höhepunkt: Egon erfährt, dass Dressler Tanja eine Ausbildung finanziert und ihr die Wohnung in Percha für eine Monatsmiete von 1,- DM überlässt. In einem heftigen Streit schlägt er Tanja einen Putzlappen ins Gesicht (Folge 405) und erhält daraufhin Hausverbot von Ludwig Dressler.
Nachdem sich Egon reumütig zeigt, darf er aber wieder bei dem Doktor arbeiten (Folge 409). Doch gemeinsam mit Frank hetzt er weiter gegen Tanja.
1994 wird für Egon Kling zu einem aufregenden Jahr: Er verkauft Bilder von Franz Schildknecht, die er einst auf dem Sperrmüll gefunden hatte, für 30.000 DM an die Französin Dominique Mourrait (Folge 430). Ausserdem wird Claudia Rantzow, zu der er ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, an Ostern seine Schwiegertochter (Folge 435).
Im März 1994 haben zu Egons Entsetzen auch Ludwig Dressler und Tanja Schildknecht in Dänemark geheiratet, was er allerdings erst nach ihrer Rückkehr im Juni erfährt (Folge 444). Egon kündigt bald darauf seine Stelle (Folge 445): Unter den neuen Bedingungen sehe er sich außerstande seine Arbeit fortzusetzen, erklärt er Dressler seine Entscheidung.
Seine eigene Ehe kriselt weiter: Egon zieht ernsthaft eine Trennung in Erwägung. Zunächst flüchtet er sich jedoch in den neu gegründeten Männer-Stammtisch im "Akropolis" (Folge 481). Dort kann er Elses Boshaftigkeit wenigstens für eine Weile entfliehen...
Ende April 1995 überschattet ein Unglück die Familie Kling: Egons Schwiegertochter Claudia stirbt, als sie nach einem Streit mit Olaf von einem Auto angefahren wird (Folge 491). Weihnachten 1995 fasst Egon schließlich Mut und konfrontiert Else mit seiner Scheidungsabsicht (Folge 525). Er zieht zu seinem Sohn Olaf.
Elses Versöhnungsversuche ignoriert Egon. Im Sommer 1996 geht ihr gemeinsamer Sohn Olaf eine Scheinehe mit Mary Dankor ein (Folge 555) - angeblich um deren Abschiebung aus Deutschland zu verhindern. Nun ist kein Platz mehr in der Wohnung für Egon: Er muss bei seinem Sohn ausziehen (Folge 557). Am gleichen Tag wird Else ihre dunkelhäutige Schwiegertochter vorgestellt. Der Schreck ist so groß, dass sie ein Schlaganfall ereilt.
Trotzdem lässt sich Egon nicht erweichen, wieder in die gemeinsame Wohnung zurückzukehren und zieht vorübergehend in Hajo Scholz' Bus. Bald kann Egon jedoch Beates Wohnung übernehmen (Folge 580). Um die Wohnung halten zu können, sucht er sich diverse Gelegenheitsjobs und hört mit dem Rauchen auf. Gemeinsam mit Frank hat er weiterhin Tanja im Auge.
Im November 1997 wird seine Scheidung von Else rechtskräftig (Folge 623) und Egon ist endlich frei und glücklich. Kurz darauf erfährt er von Olafs fiesen Machenschaften, die beinahe zu Marys Abschiebung geführt hätten, und bricht mit seinem Sohn.
Immer noch umwirbt er Isolde Pavarotti und für eine Nacht scheint er ihr Herz erobert zu haben (Folge 634). Doch schon am nächsten Tag möchte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben: die gemeinsame Nacht sei lediglich ein Ausrutscher gewesen. Weil Isolde Egon vorwirft, er habe kein Niveau, belegt er prompt einen "Gesellschaftskurs" (Folge 643) und verändert sein Aussehen und Auftreten. Isolde kann er dennoch nicht für sich gewinnen.
Im Juli 1998 fährt Egon mit dem Nachbarn Gung Pham Kien zum Fußball-WM-Finale nach Paris. Auf dem Weg dorthin wird er von einem Mofa erfasst, der Fahrer begeht Fahrerflucht (Folge 659). Aufgrund des herrschenden Verkehrsaufkommens kommt jede ärztliche Hilfe zu spät. Egon stirbt. Sein Leichnam wird nach München überführt.