In der "Lindenstraße" von Folge 1129 bis 1189
Bruno Büring wird 1987 in Osnabrück als unehelicher Sohn einer deutschen Mutter und des Österreichers Bruno Skabowski geboren. Bruno junior wächst ohne seinen Vater auf - die Liaison der Eltern findet bereits vor seiner Geburt ein Ende.
Bruno: Die ganze Geschichte
Im Sommer 2007 reist der mittlerweile Zwanzigjährige nach München, um dort in ein neues Leben zu starten (Folge 1129). Der große Manga-Comic-Fan und begabte Zeichner (Künstlername: Aki) möchte Kommunikationsdesign studieren. Die Bayernmetropole hat Bruno bewusst als neuen Lebensmittelpunkt ausgewählt, da sein leiblicher Vater dort wohnt und er auf dessen Unterstützung hofft.
Bruno kennt seinen Vater bisher lediglich aus einem kurzen Zusammentreffen einige Jahre zuvor: Damals war Bruno Skabowski nach Osnabrück gereist, um seinen Sohn kennenzulernen. Doch bereits nach wenigen Tagen wurde der Senior der komplizierten Mutter und des verschrobenen Sohnes überdrüssig und verschwand wieder aus deren Leben. Bruno junior hingegen ist von der Begegnung mit seinem leiblichen Vater tief beeindruckt.
Am 19. Juli 2007 also steht Bruno junior vor der Tür des Hauses Lindenstraße Nr.3, wo Bruno Skabowski mit seiner Lebensgefährtin Isolde Pavarotti wohnt, und verlangt die Aufmerksamkeit seines Erzeugers. In dem Mehrparteienmietshaus frischt Bruno jedoch nicht nur den Kontakt zu seinem Vater auf, sondern lernt auch bald seine Halbschwester Gabi Zenker kennen, die dort ebenfalls eine Wohnung hat. Doch Brunos Auftauchen stößt nicht gerade auf Begeisterung: Sein Vater lässt seinen Filius unmissverständlich spüren, dass er auf engeren Kontakt keinen Wert legt. Isolde hingegen bemüht sich sehr um den wortkargen Jungen und quartiert ihn sogar in der leerstehenden Wohnung der Brenners ein. Hier verschanzt sich der Eigenbrötler umgehend mit Zeichenblöcken, Pizzakartons und immensen Zigarettenvorräten. Auf die gutgemeinten Annäherungsversuche von Gabi und Isolde reagiert er mit kühler Zurückhaltung.
Im August wird der passionierte Comic-Zeichner allerdings aus seinem sozialen Phlegma geweckt: Isolde hat Kontakt zu einem bekannten Verleger hergestellt, der an einem Exposé von Brunos Manga-Werken interessiert ist (Folge 1134). Bruno ist begeistert von der großen Chance, die sich damit für ihn auftut. Weniger glücklich ist er jedoch über die Bedingung, die Isolde an ihre Hilfestellung knüpft: Als Gegenleistung muss sich der ruppige Bruno bei ihr einen "Grundkurs in kultureller und sozialer Allgemeinbildung" gefallen lassen.
Doch aus einem Job beim Verlag wird vorerst nichts. Trotzdem hat Bruno Anlass zur Freude, denn der Verlagsleiter vermittelt ihn als Zeichner an eine renommierte Werbeagentur. Noch am selben Tag bezieht Bruno ein Zimmer in einem Münchener Studentenwohnheim – natürlich ohne, wie versprochen, sein Chaos in der Wohnung Brenner zu beseitigen.
Nicht nur im Job, auch in der Liebe scheint Bruno zum Jahresende das große Los gezogen zu haben: Anfang Dezember begegnet er in der Uni-Mensa Sarah Ziegler, die er bereits flüchtig aus der Lindenstraße kennt. Zwischen den beiden funkt es augenblicklich – und schon am ersten Abend landen die beiden auf Brunos Studentenbude (Folge 1149). Die schüchterne Jura-Studentin dient dem begabten Comic-Zeichner fortan als Muse und Modell für seine extravaganten Arbeiten.
Wenige Wochen später bezieht Bruno bei den Beimer-Zieglers Quartier, nachdem ihm das Zimmer im Studentenheim fristlos gekündigt worden ist. Zähneknirschend lassen Sarahs Eltern Anna und Hans zunächst durchgehen, dass Bruno den Hausfrieden durch Unordnung, Unhöflichkeit und übermäßigen Zigarettenqualm strapaziert – während Sarah und Bruno verliebt auf Wolke Sieben schweben. Doch das Glück ist nicht von Dauer: Als Sarah auf Drängen ihrer Eltern hin energisch gegen Brunos Nikotinkonsum vorgeht, rutscht dem Comic-Zeichner die Hand aus. Trotz des großen Schocks versöhnt sich das junge Paar schon bald wieder – und Bruno beteuert aus tiefstem Herzen, dass solche Ausrutscher nie wieder vorkommen werden.
Im März mieten Bruno und Sarah zum Leidwesen von Anna und Hans ein eigenes Appartement in einem heruntergekommenen Hochhaus an. Die Beziehung wird nun immer symbiotischer – trotz Brunos wiederkehrender Gewaltausbrüche.
Da ihm klar ist, dass Sarahs Eltern die Beziehung weiterhin nicht gutheißen, geht er zur Verteidigung über: Bruno ringt Sarah das Versprechen ab, den Kontakt zu ihrer Familie abzubrechen. Als diese allerdings gegen die Vereinbarung verstößt und sich heimlich mit ihrer Mutter trifft, rastet Bruno erneut aus.
Anfang Mai erreicht Brunos Tobsucht einen vorläufigen Höhepunkt: Sarah versucht vergeblich, ihn zu der Verpartnerungsfeier eines befreundeten Frauenpaares zu locken. Als sie schließlich ankündigt, ohne ihn loszuziehen, verprügelt Bruno sie derart, dass sie aufgelöst zu ihren Eltern flüchtet (Folge 1170). Erst nach zwei Wochen und unter Aufbringen seines ganzen Charmes gelingt es ihm, dass Sarah zu ihm zurückkehrt.
Annas Forderung, dass Bruno sich einen Therapieplatz suchen soll, schieben sowohl Bruno als auch Sarah erfolgreich beiseite. Und so kommt, es wie es kommen muss: Brunos Ausraster setzen sich fort…
Nach dem Vorfall im Mai nimmt die Beziehung eine rasante Talfahrt. Während Bruno immer ängstlicher versucht, Sarah an sich zu ketten, geht diese immer bewusster ihren eigenen Weg und versucht, den Umklammerungen ihres Freundes zu entfliehen. Lange jedoch sieht sich Bruno Sarahs Freigänge nicht an: Anfang Juli zerschneidet er aus unkontrollierter Wut beinahe ihre sämtlichen Klamotten. Anschließend droht er sogar, sich ein Messer in die Kehle zu stechen, falls Sarah ihn verlässt (Folge 1180). Dass er Sarahs Liebe damit den Todesstoß versetzt, ist dem labilen Bruno nicht recht bewusst.
Anfang September wird Bruno Zeuge, wie Sarah heimlich ihre Trennungsgedanken mit ihrer Mutter bespricht. Außer sich vor Verlustängsten weicht er fortan keinen Schritt mehr von Sarahs Seite. Selbst die Zusage des Verlags, dass die Veröffentlichung seines Comics in Kürze ansteht, kann den nervösen Zeichner kaum mehr auf bessere Gedanken bringen.
Am 11. September 2008 wird Brunos Albtraum Wirklichkeit: Er erwischt Sarah, als sie mit gepackten Koffern die Wohnung verlassen will. Wie von Sinnen schlägt er auf die wehrlose Studentin ein. Blutüberströmt kann Sarah sich schließlich aus seiner Gewalt befreien und fliehen.
Derweil sind Hans und Anna, die voller Entsetzen den Ausbruch über das Telefon verfolgen konnten, im Hochhaus angelangt um ihrer Tochter zu Hilfe zu eilen. Anna und Bruno begegnen sich auf der Galerie vor den Wohnungstüren. Auf der Brüstung des Geländers sitzend verhöhnt Bruno die aufgelöste Anna und provoziert sie mit der Behauptung, dass Sarah sowieso zu ihm zurückkehren würde. Außer sich vor Wut schlägt Anna nach dem Peiniger ihrer Tochter – und dieser stürzt aus schwindelerregender Höhe in den Tod (Folge 1189).
Eine Woche später, am 18. September 2008, wird Bruno Büring beerdigt und lässt eine ratlose Trauergemeinde zurückt: Es geht das Gerücht, Bruno habe sich aufgrund der Trennung von Sarah freiwillig in die Tiefe gestürzt. Während Sarah, Bruno Skabowski und die restlichen Besucher der Beerdigung schockiert über die traurigen Motive des vermeintlichen Suizidopfers grübeln, nagen an Anna tiefe Schuldgefühle - bis sie ihrer Tochter schließlich ihr Mitverschulden an Brunos Tod gesteht…