In der "Lindenstraße" von Folge 402 bis 702
Freundlich und naturverbunden: Boris Ecker zieht die Beschaulichkeit seines Ökobauernhofes der Hektik der Großstadt vor. Doch dass sich seine große Liebe Valerie zum persönlichen Albtraum entpuppt, wirft den geerdeten Boris völlig aus der Bahn.
Boris Ecker: Die ganze Geschichte
Boris Ecker wird am 17. Juni 1965 in München geboren. Als Erwachsener verschreibt er sich auf seinem kleinen Betrieb in Giesenbach dem Anbau von ökologisch kontrollierter Biokost.
Als die Blumenhändlerin Claudia Rantzow ihr Sortiment um Biogemüse erweitern möchte, verschlägt es den 28-Jährigen im Sommer 1993 erstmals in die Münchener Kastanienstraße (Folge 402). Boris und Claudia werden feste Vertragspartner und ab diesem Zeitpunkt versorgt Boris die „Lindensträßler“ mit gesunder Rohkost.
Anderthalb Jahre später begegnet Boris bei einer Lieferung der jungen Valerie Zenker, die in der Nachbarschaft des Blumen- und Gemüseladens lebt. Die beiden sind sich auf Anhieb sympathisch. Zunächst laufen sie sich nur sporadisch über den Weg, doch als Valerie im Mai 1995 durch die Führerscheinprüfung fällt, lädt Boris die 19-Jährige zum Trost ins Kino ein (Folge 494). Schnell ist er sich seiner Gefühle für sie sicher.
Schon eine Woche nach dem ersten Date tritt Boris zum Anstandsbesuch bei den Zenkers an. Dem Vorurteil, ein Hinterwäldler zu sein, begegnet er mit Gelassenheit, Weltoffenheit und selbst geernteten Kirschen. Und bei einem anschließenden Frühlingsspaziergang gesteht Boris der Dame seines Herzens seine Liebe und erntet den ersten Kuss (Folge 495).
Boris und Valerie schwelgen fortan im Glück und zaudern nicht lange, dieses in trockene Tücher zu bringen: Schon Ende September hält Boris ganz offiziell bei Andy Zenker um die Hand seiner Tochter an (Folge 513). Einer allzu überstürzten Vermählung kommt zwar die Hochzeit der Nachbarn Helga Beimer und Erich Schiller in die Quere, so dass die Feierlichkeiten auf den nächsten Frühling verschoben werden. Doch am 19. April 1996 geben sich Boris und Valerie in der Andreas-Kirche in Giesenbach endlich ihr Ja-Wort.
Vervollständigen soll das Eheglück ein eigenes Kind. Als sich nach einem Jahr aber noch immer kein Nachwuchs ankündigt, wird bei den Eckers die Kür zur Pflicht und Boris gerät zunehmend unter Druck. Dass Neffe Nico, der Sohn von Valeries allein erziehender Schwester Iffi, und auch der kleine Max Zenker häufig bei den Eckers übernachten, befriedigt Valeries Muttertrieb nur kurzfristig.
Genervt vom krankhaften Kinderwahn seiner Gattin wagt der junge Biolandwirt Anfang 1997 einen Blick über den Tellerrand – und verguckt sich prompt in die Nigerianerin Mary Kling, deren Ehemann Olaf mittlerweile den Blumenladen in der Kastanienstraße führt. Von ihrer exotischen Schönheit in den Bann gezogen macht Boris ihr den Hof und ist dabei so taub für ihre Ablehnung wie blind dafür, dass seine unverhohlene Bewunderung Olaf Kling zu Gewalttätigkeiten gegen seine Frau provoziert.
Auch Boris wird zum Blitzableiter für Olafs Jähzorn. Nach einem Streit mit seiner Frau im Mai 1997 bezichtigt der Blumenhändler den Landwirt, Mary permanent Avancen zu machen.
Fristlos kündigt er Boris' Liefervertrag. Beinahe kommt es zwischen den beiden zu einer Schlägerei, doch das beherzte Eingreifen des Nachbarn Hans Beimer kann Schlimmeres verhindern (Folge 599). Harte Zeiten herrschen auch auf dem heimischen Hof: Valeries Kinderwunsch hat längst fanatische Züge angenommen.
Da mehrere Ärzte ihre Gebärfähigkeit bestätigt haben, drängt sie Boris zu einem Spermatest (Folge 613). Damit gerät er in arge Bedrängnis, denn er fürchtet, Valerie könne ihn im Falle seiner Unfruchtbarkeit verlassen. Doch als sie hartnäckig bleibt, konsultiert Boris schließlich einen Urologen.
Da der Urologe Boris’ Spermien eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit attestiert, schreiten die Eckers zu Plan B über: Für April 1998 wird ein Termin für eine Insemination vereinbart, bei der Boris’ Spermien in Valeries Gebärmutter geführt werden sollen. Diese moderne Hightech-Befruchtung passt so gar nicht in das konservativ-katholische Weltbild des 32-Jährigen, doch nachgiebig fügt er sich dem Willen seiner „Walli“. Zwei Inseminationen bleiben erfolglos und Boris’ Welt gerät langsam aus den Angeln…
Nach der dritten Insemination ist Valerie bereit, jeden Preis für ein eigenes Kind zu zahlen. Deshalb schreckt sie auch vor einer moralisch äußerst zweifelhaften Idee nicht zurück: Sie überredet Zorro, einen alten Freund, zu einem ungeschützten Schäferstündchen. Und um im Falle einer erfolgreichen Zeugung keine Zweifel aufkommen zu lassen, schläft sie am selben Abend auch mit Boris (Folge 670).
Valeries Plan geht auf: Sie wird tatsächlich schwanger. Der ahnungslose Boris ist außer sich vor Glück. Doch seine Freude über den Nachwuchs wird schon wenige Wochen später getrübt. Valerie verhält sich abweisend und ist gereizt, Boris kann es ihr immer seltener Recht machen.
Ausgerechnet am Vatertag zerplatzen Boris’ Träume (Folge 702). Während eines Streits gesteht die mittlerweile hochschwangere Valerie, dass Zorro der Erzeuger des Kindes und der Mann ihres Herzens sei. Sie könne ihre Gefühle für den wahren Vater des Babys nicht länger unterdrücken.
Als Valerie dann auch noch ihre Siebensachen packt, bahnt sich auf dem idyllischen Ecker-Hof ein Drama an: Der sonst so sanfte Boris rastet aus und verprügelt seine Frau. Dabei verliert Valerie das Gleichgewicht und stürzt die Treppe hinab. Boris' Versuche, sie aufzuhalten und zum Bleiben zu überreden, schlagen fehl. Schwer verletzt macht sich Valerie auf den Weg nach München.
An diesem 13. Mai 1999 schließt sich für Boris Ecker das Kapitel Familie endgültig - weder das ungeborene Kind noch die Ehe mit Valerie überleben den Vorfall. Die Scheidung Ecker/Zenker wird am 08. April 2001 rechtskräftig.