In der "Lindenstraße" von Folge 923 bis 926
Durch den Kontakt ihrer Schwester Alota zu der Münchenerin Mary Sarikakis landet Bariya Birabi in Deutschland. Trotz ihrer HIV-Infektion und des Verlusts ihres Babys sieht Bariya sich nicht veranlasst, den Kopf in den Sand zu stecken. Mit bewundernswerter Energie und einer positiven Lebenseinstellung nimmt sie ihren ganz persönlichen Kampf gegen die Krankheit Aids auf.
Bariya: Die ganze Geschichte
Im März 2003 wird Mary Sarikakis von der Asylhilfe als Dolmetscherin zu einer hochschwangeren Nigerianerin in ein Münchener Krankenhaus gerufen (Folge 902). Die junge Frau, Alota, hat Aids und ist aus ihrer Heimat geflohen, um ihr Baby in Deutschland zur Welt zu bringen.
Durch Herrn Neumann von der Asylhilfe erfährt Mary, dass ein Forscherteam in Alotas Dorf in Nigeria war und dort medizinische Tests durchgeführt hat. Unter anderem wurden Medikamente getestet, die die Wahrscheinlichkeit der Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind verringern. Jetzt sind die Forscher wieder weg, und es fehlt das Geld für die Einführung des Medikaments. Deshalb hat Alota die beschwerliche Reise von Nigeria nach Deutschland auf sich genommen. Mary ist entsetzt, als Herr Neumann sie über die Fakten aufklärt.
Alota bringt ein gesundes Kind zur Welt, ist aber durch ihre Krankheit so geschwächt, dass sie bald sterben wird. Das Baby wird Alotas Verwandtschaft in Hamburg aufnehmen. Aber Alota hat noch eine Schwester, die in Nigeria lebt. Auch Bariya ist schwanger - und HIV-positiv. Am Sterbebett nimmt Alota der engagierten Mary das Versprechen ab, sich um Bariya zu kümmern. Mary ist fest entschlossen, ihr Wort zu halten.
Mary engagiert sich
Zu diesem Zweck setzt sie sich mit Herrn Wenniger vom Münchener Pharma-Konzern in Verbindung, der für die Testreihe in Alotas und Bariyas Dorf verantwortlich war. Zunächst weist Herr Wenniger jede Verantwortung von sich.
Die fassungslose Mary wirft ihm daraufhin Kaltblütigkeit und Desinteresse vor. Beeindruckt von Marys Engagement verspricht Herr Wenniger schließlich, etwas für Alotas und Bariyas Dorf zu tun. Er will veranlassen, das örtliche Krankenhaus mit den notwendigen Medikamenten auszustatten, damit die HIV-infizierten Frauen eine Chance bekommen, gesunde Kinder zur Welt zu bringen (Folge 905). Nach diesem ersten Erfolg möchte Mary auch Hilfe für Zentralafrika organisieren und holt Informationen ein, um sich gezielt engagieren zu können (Folge 907).
Ende Juni 2003 taucht Herr Wenniger erneut bei Mary auf und erzählt ihr, dass Bariyas Baby bei der Geburt gestorben ist (Folge 917). Mary ist von dieser Nachricht sehr bestürzt. Auch die Tatsache, dass durch ihren Einsatz viele andere Kinder gerettet werden konnten, tröstet sie nicht. Mary beschließt, Bariya nach Deutschland zu holen, schließlich hat sie Alota versprochen, sich um ihre Schwester zu kümmern. Mit diesem Vorhaben stößt sie bei ihrem Mann Vasily auf wenig Verständnis und auch von Hans Beimer und Dr. Carsten Flöter bekommt sie zunächst keine Unterstützung (Folge 918).
Mary setzt sich gegen alle Widerstände durch und freut sich sehr auf Bariya. Als die im August 2003 in München ankommt, ist Mary sehr überrascht, auf eine völlig gesund wirkende Frau zu treffen. Immer wieder spricht Bariya davon, das Kind ihrer Schwester Alota in Hamburg zu besuchen oder sogar ganz mit ihm nach Nigeria zurückkehren zu wollen.
Bariya will zurück nach Nigeria
“Was Du vorhast ist Selbstmord!” Mit allen Mitteln versucht Mary, Bariya von ihren Plänen abzubringen. Sie hat erfahren, dass auch Bariyas Mann an Aids gestorben ist und will die junge Frau zu einer Therapie in Deutschland überreden. Mary führt Bariya vor Augen, dass Alotas Baby aufgrund der medizinischen Situation in Nigeria einerseits und Bariyas eigenem Gesundheitszustand andererseits, wenig Chancen haben wird. Doch Bariya empfindet Marys Haltung als Verrat und reist noch am selben Abend heimlich nach Hamburg (Folge 925).
Eine Woche später kehrt Bariya ohne das Baby nach München zurück. Mary ist sehr erleichtert und glaubt, dass sie Bariya davon überzeugen konnte in Deutschland zu bleiben. Aber Bariyas Entschluss steht fest: Sie möchte definitiv zurück in ihre Heimat, um dort anderen HIV-Infizierten und Aids-Kranken zu helfen.
Mary ist entsetzt und sucht Rat bei Hajo Scholz. “Sie ist erwachsen und weiß, worauf sie sich einlässt!”, findet Hajo. Schließlich muss Mary einsehen, dass man Bariya nicht gegen ihren Willen festhalten kann. Daraufhin bucht Mary ein Ticket nach Nigeria und übergibt es Bariya bei einem versöhnlichen Abschiedsgespräch (Folge 926).