In der "Lindenstraße" von Folge 853 bis 873
Angelas Leben gerät von einem Tag auf den anderen aus den Fugen: Ihre große Liebe entpuppt sich als Kindsmörder und ihre Ehe als Farce. Nach der Inhaftierung ihres Mannes steht sie allein da – bis sie sich eines Tages Hilfe sucht. Allerdings an der falschen Stelle.
Angela Pilsinger: Die ganze Geschichte
Bereits mit 17 Jahren lernt Angela ihre große Liebe Hannes Pilsinger kennen, mit 20 heiratet sie ihn. Die beiden bekommen einen gemeinsamen Sohn. Über Jahre scheint Angelas Glück perfekt. Doch hinter der Fassade der Vorzeigefamilie tun sich plötzlich Abgründe auf: Im Januar 1998 entführt Hannes den elfjährigen Max Zenker und tötet ihn.
Erst im August findet man die Leiche des Jungen, kurz darauf wird Hannes als Täter überführt. Hannes' Verurteilung wird auch für Angela zum Spießrutenlauf: Die im Gerichtssaal Anwesenden werfen ihr vor, sich gegen die verbrecherischen Neigungen ihres Mannes verschlossen zu haben. Wütende Hasstiraden prasseln auf die bestürzte Frau nieder und sie kann das Gerichtsgebäude nur unter Polizeischutz verlassen. Angela stürzt in eine tiefe psychische Krise. Schuldgefühle und die Tatsache, sich in ihrem Mann so getäuscht zu haben, lassen sie beinahe zerbrechen.
Fast vier Jahre nach Hannes’ Tat wird Angela aktiv und konfrontiert sich mit dem Verbrechen ihres Mannes. Um Wiedergutmachung bemüht taucht sie im April 2002 im Münchener „Café Bayer“ auf – dort arbeitet Gabi Zenker, die Mutter des ermordeten Max (Folge 853).
Erst nachdem Angela, die auf ihre Umwelt einen verwirrten Eindruck macht, Gabi tagelang im „Café Bayer“ taxiert hat, reißt sie allen Mut zusammen: Ohne Erklärung schenkt sie der verdutzten Gabi einen wertvollen Kreuzanhänger mit Schmuckkettchen. Danach stürzt sie Hals über Kopf aus dem Laden (Folge 854).
Eine Woche später wartet Angela im Regen auf Gabi um ihr eine Tasche mit persönlichen Sachen zu schenken. Wieder will sie anschließend flüchten, doch die beherzte Gabi schleust die verstört wirkende und völlig durchnässte Frau in ihre Wohnung in der Lindenstraße Nr. 3. Zu einem klärenden Gespräch kommt es allerdings nicht, denn Angela schläft erschöpft in der Zenkerschen Küche ein.
Gabi rätselt derweil, wer die junge Frau sein könnte, doch erst ihr Mann Andy erkennt in der Schlafenden die Ehefrau von Max’ Mörder. Um ihre Identität zu prüfen durchsucht das Ehepaar Angelas Handtasche und findet einen Abschiedsbrief, der an ihren inhaftierten Mann adressiert ist…
Während Andy Angela lieber an die Polizei oder der Psychiatrie übergeben würde, empfindet Gabi Mitleid mit der suizidgefährdeten Frau. Deshalb sucht sie mit Angela im Schlepptau einen Psychiater auf. Dieser empfiehlt eine stationäre Therapie und bestärkt Gabi darin, sich weiterhin um Angela zu kümmern (Folge 856).
Widerwillig lässt Gabi die Anhänglichkeiten Angelas in den nächsten Wochen über sich ergehen. Das Schlimmste sei, all die Jahre nichts von der psychischen Störung ihres Mannes gemerkt zu haben, vertraut Angela der überforderten Gabi an. Einerseits quälen Gabi die intimen Geständnisse Angelas, andererseits zwingt ihr Gewissen sie, der verzweifelten Frau eine Stütze zu sein.
Erste Signale, dass sie Gabi zu sehr auf die Pelle rückt, übersieht Angela geflissentlich. Stattdessen drängt sie sich mit Picknicks und Spaziergängen auf und stört Gabi mit Vorliebe bei der Arbeit. Besonders als ihre stationäre Therapie Anfang August beendet ist, möchte sie am liebsten jede freie Minute mit der neuen Freundin verbringen…
Angela Pilsinger tritt Gabi und ihrer Familie am 22. August 2002 zum letzten Mal unter die Augen. Sie benötigt eine neue Wohnung und hat bereits ein geeignetes Plätzchen ins Auge gefasst: Sie werde zu den Zenkers ziehen, schlägt Angela begeistert vor – und bringt damit für Gabi das Fass zum Überlaufen. “Es langt, Angela. Sie werden mir eindeutig zuviel!”, herrscht Gabi die verdutzte Angela an und setzt dem Spuk ein Ende (Folge 873).
Dass Angela wirklich begriffen hat, warum sie bei der Mutter des Jungen, der ihrem Ehemann zum Opfer fiel, nicht willkommen ist, bezweifelt Gabi. Trotzdem ist sie froh Angela seither nicht mehr in der Lindenstraße gesehen zu haben.