Folge 729

Früher war alles besser

Aktion

Heiko und Iffi machen sich erneut auf die Reise nach Bautzen. Heiko ist fest entschlossen, seinem Vater bei dem Wiederaufbau des Puppentheaters zu helfen. Iffi unterstützt ihn dabei. Gerade jetzt, wo sie ihr Kind verloren hat, ist sie froh, sich in Arbeit stürzen zu können. Obwohl alle glauben, dass sie sich so kurz nach der Fehlgeburt übernimmt, lässt man sie gewähren. Iffi will jetzt stark sein.

Bei ihrem Eintreffen macht Rudi Quant keinen guten Eindruck. Er lässt resigniert die Schultern hängen und scheint seinen Kummer mit Alkohol herunterspülen zu wollen. Heiko gesteht er, dass der Wasserschaden nur der letzte Auslöser gewesen sei. Schon während der ganzen letzten Monate hätten nur noch wenige Besucher den Weg in sein Puppentheater gefunden. Heiko erklärt Iffi, warum ihm soviel daran liegt, das Theater in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Mit seinem Vater hätte er sich in den letzten Jahren nicht gut verstanden. Aber den Traum vom eigenen Theater, den hätten sie immer gemeinsam geträumt. Nun kann Heiko es nicht ertragen, dass Rudi das alles so einfach aufgeben will. Rudi wird Zeuge dieses Gespräches.

Abends gehen Iffi, Heiko und Rudi gemeinsam in einem sorbischen Restaurant essen. Ein Pärchen am Nachbartisch erkennt Rudi wieder. Begeistert erzählt der Mann von den wunderbaren Kindheitserinnerungen, die ihm Rudi und seine poetischen Puppen bescherten. Er zeigt sich enttäuscht, dass es derzeit keine Aufführungen gibt und möchte informiert werden, wenn das neue Programm feststeht. Wieder zu Hause wirkt Rudi nachdenklich. Beiläufig erkundigt er sich bei seinem Sohn, wie der sich den Wiederaufbau vorstellt. Heiko und Iffi glauben, eine Veränderung in Rudis Verhalten zu erkennen und strahlen.

Protest

Nach dem Schrecken der letzten Woche stellt Onkel Franz auf stur. Schließlich hat er das Kapital für die Versammlung bekommen und eine Versammlung hat er auch ausgerichtet. Überhaupt ist er gar nicht mehr gut auf die "kriminellen Neo-Nazis" zu sprechen. Sie seien Schuld daran, dass nationale Parteien nichts mehr erreichen würden. Bevor Hartung vorbeikommt, verfasst der alte "Patriot und Frontkämpfer" einen empörten Leserbrief an die Zeitung der Nationalen. Hierin will er sich auch offiziell von den Neo-Nazis distanzieren. Helga, die verwundert verfolgt, mit welchem Eifer Onkel Franz ihre alte Reiseschreibmaschine bearbeitet, lässt ihn seufzend gewähren. Als Hartung dann kommt, sagt ihm der alte Mann unumwunden die Meinung. Und dass er überhaupt nicht daran denke, das Parteivermögen zu erstatten. Hartungs Reaktion darauf versetzt ihn dann aber doch in Panik. Die Standpauke hat kein bisschen gefruchtet.

Hartung will nach wie vor nur eins: das Parteikapital in Höhe von 6.800 Mark! Drohend zerbricht er Wittichs Stock und deutet an, dass er ebenso mit dem alten Herrn verfahren wird, wenn er das Geld bis zum 1.12. nicht bekommt! Helga hört sich die Sorgen ihres Onkels zwar an, aber sie hat selbst genug um die Ohren. Nach ihrer Rückkehr aus Paris wartet nicht nur Arbeit im Reisebüro auf sie. Am Nachmittag stattet sie Lea und Maja einen Besuch im Gefängnis ab. Maja strahlt vor Freude: Sie hofft, dass sich in Kürze entscheidet, ob sie vorzeitig im Frühjahr entlassen wird. Auch Erich Schiller hält Helga in Atem. Nicht nur, dass er Blumen ins Reisebüro schickt und dort anruft. Auch bei Klaus hat er sich gemeldet, um zu erfahren, ob Helga vor einigen Wochen sein teures Geschenk erhalten habe...

Diebische Elstern

Dank ihrer Raubzüge lassen es sich Marcella und Giovanna gut gehen. Paolo kann sich den Reichtum seiner Töchter nicht erklären. Geschickt reden sie sich auf ihre Mutter Gina heraus - Paolo glaubt ihnen. Wieder einmal packt die beiden Mädchen die Lust auf einen Raubzug. Auf ihrer Liste fehlt eigentlich nur noch die Wohnung der WG. Da die Uni wieder begonnen hat, glauben sie, der heutige Tag sei günstig gewählt. Weil Giovanna zögert, macht sich Marcella allein auf den Weg. Bereits in der Wohnung, muss sie feststellen, dass Klaus das Haus noch gar nicht verlassen hat. Aber er ist viel zu verschlafen, um etwas zu bemerken. Später muss er feststellen, dass Geld, Joints und Grappa, den er aus Italien mitgebracht hat, fehlen. Zu Hause gibt sich Marcella ihrer Schwester gegenüber betont cool. Sie kommt sich, Joints rauchend und Grappa trinkend, sehr erwachsen vor. Ihr Getue reizt die Jüngere bis aufs Blut.

Verdacht

Abends geht Helga mit Franz ins "Akropolis". Sie fragt ihren Onkel nach dem Geschenk von dem Erich Klaus erzählt hat. Im Gegensatz zu ihm kann sie sich nicht daran erinnern, das Päckchen jemals gesehen zu haben. Klaus, Philipp und Momo werden vom Nachbartisch aus Zeuge des Gespräches. Sie erzählen, dass sich auch in ihrer Wohnung merkwürdige Dinge zugetragen hätten und einiges spurlos verschwunden sei. Langsam begreift Helga, dass Diebe ihr Unwesen im Haus treiben. Um der Sache auf den Grund zu gehen, werden auch Andy Zenker und Hajo Scholz darauf angesprochen. Auch sie finden, dass Einbrüche eine Erklärung für die mysteriösen Vorgänge in ihren Wohnungen sein könnten. Scholz bietet sich an nachzuforschen. Da erscheint Giovanna in dem Lokal. Aufgebracht beschwert sie sich bei ihrem Vater über das Benehmen ihrer Schwester Marcella.

Cliffhanger:

Paolo will im Augenblick nichts von dem ewigen Streit seiner Töchter hören - ihn interessiert viel mehr, ob auch im Hause Varese etwas fehlt. Als Giovanna die Augen aller auf sich gerichtet sieht, antwortet sie wichtigtuerisch, sie wisse, wer hinter allem steckt!

Cliffauflösung letzte Folge:

Eine Placentaablösung hat bei Iffi eine Frühgeburt ausgelöst, die das Kind nicht überlebt hat. Nach einem sechstägigen Aufenthalt im Krankenhaus will sich Iffi mit Hilfe von Arbeit von dem Verlust ablenken. Ihre Familie und insbesondere Heiko beobachten ihre scheinbare Härte mit Besorgnis.

Stockschwerenot: Hartung (Arved Birnbaum, rechts) stellt Onkel Franz (Martin Rickelt) ein folgenschweres Ultimatum. | Bildquelle: WDR / GFF
Fasse dich kurz! Marcella (Sara Turchetto) hat Angst, auf ihrer Einbruchstour von Klaus (Moritz A. Sachs) entdeckt zu werden. | Bildquelle: WDR / GFF
Helga (Marie-Luise Marjan, links) freut sich sehr, Lea (Anna Sophia Claus, Mitte) und Maja (Christine Stienemeier) nach längerer Zeit wieder zu sehen. | Bildquelle: WDR / GFF

Folge 729 "Früher war alles besser"

Buch: Michael Meisheit
Regie: Herwig Fischer

SchauspielerInnen: Jo Bolling, Helmut Ehmig, Tilmar Kuhn, Marie-Luise Marjan, Hasan Ali Mete, Martin Rickelt, Rebecca Siemoneit-Barum, Andrea Spatzek, Nadine Spruß, Georg Uecker, Claus Vinçon, Dorothea Walda, Annemarie Wendl