Nacht der 1.000 Lichter

Die Nacht der 1.000 Lichter stand am Anfang der Gedenkfeiern zum vierten Jahrestag des Duisburger Loveparade-Unglücks 2010. Damals waren 21 Menschen im Gedränge ums Leben gekommen.

Menschen stehen vor der Gedenkstätte

Es ist immer noch warm, als am Mittwochabend die Sonne über Duisburg untergeht. Seit gut zwei Stunden ist der Tunnel, der zur damaligen Unglücksstelle führt,  für Autos gesperrt. Mitglieder einer Betroffenen-Initiative zünden nach und nach rund 1.000 Kerzen an. Immer mehr Menschen kommen zur erleuchteten Unglücksstelle. Auch wenn es nicht ganz so viele sind wie in den Vorjahren. 

Es ist immer noch warm, als am Mittwochabend die Sonne über Duisburg untergeht. Seit gut zwei Stunden ist der Tunnel, der zur damaligen Unglücksstelle führt,  für Autos gesperrt. Mitglieder einer Betroffenen-Initiative zünden nach und nach rund 1.000 Kerzen an. Immer mehr Menschen kommen zur erleuchteten Unglücksstelle. Auch wenn es nicht ganz so viele sind wie in den Vorjahren. 

Der Tunnel, die kleine Treppe ... Alles sieht vier Jahre nach dem Loveparade-Unglück noch fast so aus wie damals. Man hat die Bilder vom 24. Juli 2010 sofort wieder im Kopf. So auch die 34 Jahre alte Janine, die damals schwer verletzt wurde. "Es ist mir wichtig, mit den Leuten zusammen zu sein und die Stelle zu sehen", sagt sie.

Später am Abend bringt ein Sonderbus auch Angehörige von Todesopfern zur Unglücksstelle. Begleitet werden sie von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Sie hatte zuvor einen Gottesdienst mit den Betroffenen besucht.

Ab dem Nachmittag dürfen die meisten Fußgänger nicht mehr in den Unglückstunnel. Betroffene und Angehörige der Todesopfer sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit trauern können. Am Abend beginnt dann eine öffentliche Gedenkfeier an einem Mahnmal in der Nähe der Unglücksstelle.

Auch Sabine Sablatnig besucht das Mahnmal. Ihre damals 19 Jahre alte Tochter starb bei der Loveparade, erzählt die Busfahrerin aus Bielefeld. Dabei mochte sie gar kein Techno. Doch ein Freund nahm sie mit. Am frühen Abend sprachen die ersten Nachrichtensendungen dann von Todesopfern. "Da wusste ich von dem Augenblick an gleich: Anjelina ist dabei", sagt Sabine heute. "Muttergefühl, Mutterinstinkt."

Das Duisburger Landgericht prüft derzeit die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen zehn Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Planung der Loveparade mit nur einem engen Zu- und Abgang zu lebensgefährlichen Situationen führen musste.

Stand: 24.07.2014, 08:00 Uhr