"Silbenklatschen" ist bei Kindern sehr beliebt

Deutschkurse für 2.000 Kinder

Wie viele Silben hat die Mütze?

Stand: 12.11.2006, 13:35 Uhr

"Müt-ze, Müt-ze" sagt Sprachlehrerin Monika Bachmann betont langsam und zählt dabei die Silben ab. Acht Kinder aus sieben Nationen hören gebannt zu. Die Deutschkenntnisse ausländischer Kinder will Bielefeld mit einem Modellprojekt fördern.

Von Silke Ketting

"Silbenklatschen" heißt das Spiel: In der Bielefelder Kindertagesstätte "Weltweit" des Deutschen Roten Kreuzes wird diesmal nicht nur gebastelt und gespielt - die Kinder sollen Deutsch lernen. Vier Mal in der Woche treffen sie sich mit ihrer Lehrerin, die noch einen zusätzlichen Kurs belegt hat, ehe sie mit dem Unterricht für die Jüngsten beginnen konnte. Spielerisch und mit allen Sinnen lernen die Vier- bis Sechsjährigen die deutsche Sprache. Sie alle stammen aus dem Ausland oder haben ausländische Eltern, für sie ist Deutsch die zweite Sprache nach Türkisch oder Russisch, Polnisch. Arabisch, Spanisch oder Tamil.

Erstmals in diesem Jahr hat die Stadt Bielefeld gemeinsam mit der Sparkasse Bielefeld und der Arbeiterwohlfahrt Ostwestfalen-Lippe das Modellprojekt gestartet. Eine bessere Vorbereitung speziell für ausländische Kinder auf den Schulunterricht ist das Ziel. Es werden nicht mehr nur sporadisch Deutschkenntnisse vermittelt, sondern im ganzen Stadtgebiet erhalten 2.000 ausländische Kinder die Förderung. Dank der finanziellen Hilfe privater Sponsoren konnte das Projekt auf die Beine gestellt werden. Es ist den Angaben zufolge bundesweit einzigartig und wird wissenschaftlich von der Universität Bielefeld begleitet.

"Miteinander reden, miteinander leben"

Die Sprache ist für den Politikwissenschaftler Prof. Mathias Albert der Schlüssel zum Erfolg. "Jeden Euro, den man nicht früh ausgibt, muss man später 10- bis 20-fach aufwenden, um dasselbe Ergebnis zu erreichen", sagt der Jugendexperte an der Universität Bielefeld. Er beurteilt das Modellprojekt als nachahmenswert, fordert aber eine flächendeckende Ausweitung der Deutschkurse in ganz Nordrhein-Westfalen.

Mit jeweils 200.000 Euro fördern die Stadt Bielefeld und die Sparkasse Bielefeld die insgesamt 106 Kurse. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt 150.000 Euro. Etwa 90 sozialversicherungspflichtige neue Jobs entstanden mit dem Projekt. Nebenbei ist das Modellprojekt "Miteinander reden, miteinander leben" ein kleiner Jobmotor für die Erzieherinnen der Region geworden.

Deutsch lernen im Tierpark

Auch die Eltern werden in die Kurse miteinbezogen. Ein Mal im Monat bekommen sie einen Überblick, wie es um den Sprachschatz ihrer Sprösslinge steht. Besuche in Büchereien, Theater oder im Tierpark gibt es auch. So lernen sie ganz nebenbei, wie viel Freude es machen kann, selbst Deutsch zu lernen.

Auch auf Landesebene ist inzwischen klar erkannt, wie wichtig gerade der Spracherwerb zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr für die weitere Entwicklung der Kinder ist. Der Erfolg in der Grundschule hängt von der Sprachkompetenz ab. So kündigte Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) jüngst an, dass das Land NRW die Mittel für Sprachförderung auf 17 Millionen Euro verdoppelt habe, um eine Förderung für mehr als 66.000 Kinder im Land sicherzustellen.

Die Sprache ist für den Politikwissenschaftler Prof. Mathias Albert der Schlüssel zum Erfolg. "Jeden Euro, den man nicht früh ausgibt, muss man später 10- bis 20-fach aufwenden, um dasselbe Ergebnis zu erreichen", sagt der Jugendexperte an der Universität Bielefeld. Er beurteilt das Modellprojekt als nachahmenswert, fordert aber eine flächendeckende Ausweitung der Deutschkurse in ganz Nordrhein-Westfalen.

Mit jeweils 200.000 Euro fördern die Stadt Bielefeld und die Sparkasse Bielefeld die insgesamt 106 Kurse. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt 150.000 Euro. Etwa 90 sozialversicherungspflichtige neue Jobs entstanden mit dem Projekt. Nebenbei ist das Modellprojekt "Miteinander reden, miteinander leben" ein kleiner Jobmotor für die Erzieherinnen der Region geworden.

Deutsch lernen im Tierpark

Auch die Eltern werden in die Kurse miteinbezogen. Ein Mal im Monat bekommen sie einen Überblick, wie es um den Sprachschatz ihrer Sprösslinge steht. Besuche in Büchereien, Theater oder im Tierpark gibt es auch. So lernen sie ganz nebenbei, wie viel Freude es machen kann, selbst Deutsch zu lernen.

Auch auf Landesebene ist inzwischen klar erkannt, wie wichtig gerade der Spracherwerb zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr für die weitere Entwicklung der Kinder ist. Der Erfolg in der Grundschule hängt von der Sprachkompetenz ab. So kündigte Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) jüngst an, dass das Land NRW die Mittel für Sprachförderung auf 17 Millionen Euro verdoppelt habe, um eine Förderung für mehr als 66.000 Kinder im Land sicherzustellen.